Markus Stenz
Markus Stenz (* 28. Februar 1965 in Bad Neuenahr) aus Bad Neuenahr-Ahrweiler wurde am 28. Februar 2002 zum Generalmusikdirektor (GMD) der Stadt Köln ernannt. Dort hat er es hauptsächlich mit dem Gürzenich-Orchester zu tun, das im Konzert- wie im Opernbereich zu den führenden Orchestern Deutschlands zählt. Zum Sommersemester 2023 wurde Stenz Professor für Dirigieren an der Berliner Hochschule für Musik Hanns Eisler.
Vita
Stenz wurde am 28. Februar 1965 als Sohn von Gisbert Stenz in Bad Neuenahr geboren, wo er später das Peter-Joerres-Gymnasium besuchte, wo er Schüler von William Gordon wurde. Er hatte Klavierunterricht an der Kreismusikschule Ahrweiler, absolvierte ein Dirigierstudium bei Prof. Volker Wangenheim in Köln, erhielt ein Stipendium in Tanglewood (USA) bei Leonard Bernstein und Seiji Ozawa in Tanglewood/USA.
Markus Stenz leitete das Cantiere Internazionale d´Arte in Montepulciano, die London Sinfonietta und das Melbourne Symphony Orchestra. In der Spielzeit 2003/04 wurde er Generalmusikdirektor von Köln und damit verantwortlich für Oper und Gürzenich-Orchester. Mit beiden unternahm er mehrere Auslandsreisen. Im Frühjahr 2009 begann er mit dem Gürzenich-Orchester beim Münchner Label Oehms eine Gesamteinspielung der Sinfonien von Gustav Mahler. Entscheidend für Stenz' war die Begegnung mit dem Komponisten Hans Werner Henze. Stenz sagte hierzu einmal:
- Da gehörte schon eine Portion Vertrauen dazu. Ich hatte in Deutschland noch keine professionelle Opernproduktion gemacht, und da hat Henze bei Götz Friedrich in Berlin durchgesetzt, dass ich seine neueste Oper uraufführe - ich meine, den Mut muss man erst mal haben! Das finde ich nach wie vor ganz großartig. Dann kam eben „Das verratene Meer“ in Berlin, an der Scala und in San Francisco - und damit war ich plötzlich auf der musikalischen Landkarte vorhanden.
Sieben Jahre lang leitete Stenz das Melbourne Symphony Orchestra. Verpflichtungen banden ihn an international renommierte Opernbühnen (Paris, München, Chicago, Mailand, Venedig, Salzburg ...) und brachten ihm den Ruf eines einfühlsamen, immer neugierigen Dirigenten mit großem Engagement fürs Zeitgenössische ein. Unermüdlich dirigiert er die großen Orchester in Amerika, Australien und Europa. Keine erstklassige Adresse zwischen New York, London, Paris, Berlin und München, an der er nicht schon seine musikalische Duftmarke hinterlassen hätte. Hans Werner Henze übertrug Stenz die Uraufführung seiner Opern Das verratene Meer (Deutsche Oper Berlin, 1990), Venus und Adonis (Bayerische Staatsoper München, 1997) und L'Upupa und der Triumph der Sohnesliebe (Salzburger Festspiele, 2003). Mit dem Gegenwartskomponisten verbindet Stenz ein langjähriges, freundschaftliches Arbeitsverhältnis.
Zum Sommersemester 2023 wurde Stenz als Nachfolger von Pro. Christian Ehwald Professor für Dirigieren an der Berliner Hochschule für Musik Hanns Eisler.[1]
Video
Mediografie
- Manfred Knoll: Der Dirigent Markus Stenz - ein Musiker von der Ahr auf den Podien der Welt, in: Heimatjahrbuch für den Kreis Ahrweiler 1998
- Albrecht Dümling: Neugier ist ein guter Ausgangspunkt. Markus Stenz und das Melbourne Symphony Orchestra, in: Neue Musikzeitung 2004/06
- Wolfram Goertz: Fantome im Stellwerk. Der Dirigent Markus Stenz leitet seit einem Jahr das Gürzenich-Orchester und gibt dem Kölner Musikleben neue Impulse, in: DIE ZEIT vom 7. Oktober 2004
Weblinks
- https://www.markusstenz.com
- Wikipedia: Markus Stenz
- Guerzenich-Orchester.de: Markus Stenz
- Schott-Musik.de: Markus Stenz
Fußnoten
- ↑ Quellen: HfM Hanns Eisler: Markus Stenz, professionals.klassik.com, 28. Februar 2023, und Dirigent Markus Stenz zum Professor berufen, hfm-berlin.de, 28. Februar 2023