Muster-Jugendherberge Adenau
Die nach den Plänen des Architekten Ernst Stahl gebaute Muster-Jugendherberge Adenau wurde am 29. September 1927 eröffnet. Der Balkenfachwerkbau wurde auf ein massives Sockelgeschoss aus Bruchstein gestellt und erhielt eine zweiläufige Freitreppe, die ins Innere des Erdgeschosses führte. Das erste Geschoss wurde verputzt, das zweite erhielt eine Holzverkleidung. Ein Mittelrisalit an der Frontseite und ein von Giebeln durchbrochenes Walmdach lockerten ebenso wie die unterschiedliche Fassadengestaltung der einzelnen Geschosse das Bauwerk auf. Die Herberge bot in ihren Anfangsjahren 60 Übernachtungsplätze, bevor sie nach elf Jahren durch einen seitlichen Anbau erweitert wurde und von da an in 13 Schlafräumen 110 Betten bot. Dazu kamen drei große Tagesräume, ein Lese- und Schreibzimmer, eine Küche für Selbstversorger, fünf Waschräume und als Außenanlagen ein Spielplatz und eine Liegewiese. Das Gebäude wurde im letzten Jahr des Zweiten Weltkriegs als Lazarett genutzt, danach von einer britischen Luftwaffeneinheit übernommen und 1955 wieder in eine Herberge zurückverwandelt, wobei umfangreiche Instandsetzungs- und Modernisierungsmaßnahmen ergriffen wurden. In den 1970er Jahren wurde das baufällig gewordene Gebäude ersatzlos abgerissen.
Siehe auch
Heute gibt es zwei Jugendherbergen im Kreis Ahrweiler: die Ahrtal-Jugendherberge Bad Neuenahr-Ahrweiler und die Naturschutz-Jugendherberge Altenahr.
Mediografie
- Gabriele Nina Bode/Michael Losse: Burgen - Jugendburgen - Jugendherbergen: Betrachtungen zum Werk von Ernst Stahl, 1882-1957, Architekt der Adenauer „Muster-Jugendherberge“], in: Jahrbuch der Stadt Adenau 1996
- Gabriele Nina Bode: "Muster-Jugendherbergen". Die Jugendherbergen in Adenau und Altenahr und ihr Architekt Ernst Stahl (1882-1957), in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1998