Quiddelbacher Höhe

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Die Quiddelbacher Höhe, die unmittelbar an der Nürburgring-Nordschleife liegt und auf der Reste der ehemaligen Gaststätte Alter Förster stehen,[1] ist Eigentum der heutigen Nürburgring 1927 GmbH & Ko. KG.

Lage

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Chronik[2]

Die Kuppe hat eine lange und wechselhafte Nutzungsgeschichte: Das Areal diente als Weidefläche für Nutztiere und als Segelflugplatz, war im Zweiten Weltkrieg als Flakstellung vorgesehen und diente Rennbesuchern als „wilder“ Campingplatz.

In den 1980er-Jahren hatte Rainer Mertel, Hauptgeschäftsführer der damaligen staatlichen Nürburgring GmbH, die Höhe als Offroad-Fläche für Motorräder und Autos auserkoren. Aus naturschutzfachlichen Gründen wurde dieser Plan allerdings verworfen. In den 1990er-Jahren ist die Fläche mit 27 Hektar zur Ausgleichsfläche für das Jahr für Jahr stattfindende 24-Stunden-Rennen am Nürburgring erklärt worden. Auf Betreiben der BUND-Kreisgruppe Ahrweiler mit ihrem damaligen Vorsitzenden Winfried Sander, die in der Rennsportveranstaltung mit Tausenden von lagernden Besuchern sahen, wurde das Rennen von der ehemaligen Bezirksregierung Koblenz gemäß Bundesnaturschutzgesetz als schwerwiegender Eingriff in Natur und Landschaft gewertet.

Ein derartiger Eingriff bedarf aber der Kompensation, die auf dem Eigentum der Nürburgring GmbH verortet und festgelegt wurde. Ein Maßnahmen- und Pflegeplan wurde mit dem Ziel entwickelt, die von einem Wald von Birken überwachsene Fläche freizustellen und ihre ursprüngliche Nutzung als karge Heidelandschaft mit Wacholderpflanzen wieder entstehen zu lassen.

Anfang des neuen Jahrtausends beantragte Walter Schmitz, damals Ortsbürgermeister von Quiddelbach, die Ausweisung der sich entwickelnden Fläche als Naturschutzgebiet. Nachdem dieser Antrag im Jahr 2002 positiv beschieden war, trafen sich auf der Fläche Vertreter der Unteren Naturschutzbehörde bei der Kreisverwaltung Ahrweiler, der Oberen Naturschutzbehörde Koblenz (Volker Hartmann, ...), Winfried Sander von der BUND-Kreisgruppe Ahrweiler und Walter Schmitz als Initiatoren des Projektes sowie von der Nürburgring 1927 GmbH Gerd Schneider und Maximilian Löhmer sowie der Landwirt und Schäfer Michael Kartz, um die Fläche in Augenschein zu nehmen.

Leitziel der daraufhin festgelegten Maßnahmen waren die Weiterentwicklung der Restbestände von „Wacholder als Leitart“ sowie die Ausdehnung der damals bestehenden inselhaften Zwergstrauchheiden mit kleinen Beständen der „Lebensgemeinschaft Borstgras“.

Im Detail geht es dabei ...

  • ... um den Erhalt der etwa 15 markanten Baum- und Straucharten mit freier Kuppenlage,
  • ... um die Stabilisierung der 34 Brutvogel-Arten, 23 Arten von Nahrungsgästen und 24 Arten Durchzügler sowie zehn Arten von Heuschrecken sowie weiterer Tierarten (Bergeidechse, Schmetterlinge und Wildkatze).

Auf dieser Grundlage wurde im Jahr 2003 ein Pflege- und Entwicklungsplan aufgestellt. Dazu kommt die weitgehende Freihaltung eines Quellbereiches mit Tümpel, sodass eine Fläche mit einem parkartigen Charakter entsteht, also einer Vielzahl von frei stehenden Bäumen mit viel Freifläche.

„Kritisch wird allerdings angemerkt, dass Nachbesserungen mit Blick auf die Bekämpfung des starken Aufkommens an Ginster und Brombeerbüschen im Bereich der Zwergstrauchheiden und der vereinzelt vorkommenden Wacholderbüsche als auch der inzwischen weitgehend zugewachsenen Wasserfläche notwendig sind“, hieß es in einem Beitrag zur Quiddelbacher Höhe in der Rhein-Zeitung vom 21. November 2024. Außerdem wurde das starke Befahren der Fläche mit Geländewagen durch den Jagdpächter moniert. Noch vor Ort wurde vonseiten der Nürburgring GmbH als Kostenträger und der SGD Nord als zuständiger Behörde der Schäfer und Landwirt mit Traktor sowie Freischneidegerät beauftragt, geeignete Maßnahmen durchzuführen.

Siehe auch

Naturschutzgebiet „Quiddelbacher Höhe/Nürburgring“

Fußnoten

  1. Quelle: Sofia Grillo: Einst gesellige Gaststätte, heute total verrottet – Vielen ist die Ruine auf der Quiddelbacher Höhe ein Dorn im Auge – Welche Geschichte steckt hinter dem Gebäude?, in: Rhein-Zeitung vom 2. Februar 2019
  2. Quelle: Quiddelbacher Höhe: Gelände mit Geschichte Von der Weide- und Kompensationsfläche über Rallyestrecke bis zum Naturschutzgebiet, in: Rhein-Zeitung vom 21. November 2024, S. 19
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