BUND-Kreisgruppe Ahrweiler

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Die BUND-Kreisgruppe Ahrweiler, eine der mitgliederstärksten Kreisgruppen in Rheinland-Pfalz, hat im Oktober 2011 mehr als 400, im November 2013 450 und im Herbst 2022 mehr als 500 Mitglieder. Die Kreisgruppe wird vom geschäftsführenden Vorstand und den Beisitzer*innen vertreten. Der geschäftsführende Vorstand besteht aus dem Vorsitzenden, der stellvertretenden Vorsitzenden und dem Kassenwart. Er wird alle drei Jahre von der Mitgliederversammlung gewählt.


Geschäftsstelle

Baumschulenweg

53424 Remagen-Kripp

Chronik

Leiter*innen der Arbeitskreise:


Seit Mitte der 1990er Jahre pflegt die Kreisgruppe im Auftrag der Stadtverwaltung Bad Neuenahr-Ahrweiler ein Gelände auf der Bengener Heide, das der Stadt gehört.[1]

Thomas Brötz, zuvor stellvertretender Vorsitzender, wurde im Frühsommer 2009 einstimmig zum Nachfolger von Wolfgang Beckert als Vorsitzender der Kreisgruppe gewählt. Auch seine Stellvertreterin, Dr. Sigrid Dehmelt, konnte sich bei ihrer erstmaligen Wahl über ein einstimmiges Ergebnis freuen. Im Amt als Kassenwart wurde Ulrich Vogel bestätigt. Zudem wurden die Leiter der Arbeitskreise "Schmetterlinge/Streuobstwiesen" (Hannelore Umlauf-Groß), "Amphibien/Veranstaltungen" (Klaus Liewald und Ulrich Vogel), "Bachpatenschaft" (Winfried Sander), "Kinder & Jugend" (Sigrid Dehmelt), "Naturschutzbeirat" (Elmar Knieps) und "Denkmalpflege" (Andreas Schmickler) gewählt. Beckert hatte zuvor in seinem Jahresbericht darauf hingewiesen, dass der BUND im Jahr zwei neue Arbeitskreise gebildet hat: den Arbeitskreis "Bachpatenschaft Wirftbach" und den Arbeitskreis "Kinder und Jugend". Der BUND werde damit nach langer Zeit wieder eine Jugendgruppe betreuen.

Die BUND-Kreisgruppe hat Flächen am Wirftbach in der Gemeinde Barweiler unweit von Wirft erworben, um dort feuchte Wiesenflächen zu sichern und zu pflegen. Solche Wiesen sind bevorzugter Lebensraum von Amphibien und sie tragen zur Lebensvielfalt (Biodiversität) bei. Außerdem ist der BUND Bachpate für einen Abschnitt des oberen Wirftbaches.[2]

Bei ihrer Jahreshauptversammlung im April 2016 diskutierte die BUND-Kreisgruppe den Entwurf des Bundesverkehrswegeplanes 2030 und den darin enthaltenen A 1-Lückenschluss zwischen Lommersdorf und Kelberg und die Umgehungsstraße Lohrsdorf. Am Beispiel des Verkehrswegeplan-Entwurft zeigte der Vorsitzende Reinhard van Ooyen Möglichkeiten auf, die innerhalb der Bürgerbeteiligung jeder habe. Der General-Anzeiger berichtete:

Dazu gehörten der Kampf gegen unsinnige und umweltzerstörende Bauvorhaben, die Veranlassung zur Prüfung eigener Alternativen und Varianten zum Schutz von Klima und Landschaft und die öffentliche Diskussion über die Mobilität, die 2030 tatsächlich gebraucht werde. Entscheidend war dazu für van Ooyen ein Richtungswechsel weg vom alleinigen Straßenbau zu einer Gesamtverkehrsplanung mit allen Verkehrsträgern ebenso wie kein Neubau von Straßen, wenn Sanierung oder Ausbau von Bundesstraßen möglich seien.[3]

Die BUND-Kreisgruppe wolle die Heidefläche auf der Bengener Heide vergrößern, berichtete der General-Anzeiger im Oktober 2016. Die Kreisgruppe pflege die Heide bereits seit 20 Jahren.[4]

Bei der Mitgliederversammlung der Kreisgruppe im März 2017 im Hotel Krupp in Bad Neuenahr wurde Reinhard van Ooyen als Vorsitzender bestätigt, ebenso wie Georg Schiffer (Ahrbrück) als Stellvertreter und Ulrich Vogel aus Winnerath als Schatzmeister. Klaus Puchstein referierte über die Auswirkungen von Straßenbau, Zersiedlung und Verinselung sowie konventioneller Landwirtschaft auf Kleinlebewesen und Insekten. Und nannte beunruhigende Zahlen: Mittlerweile sei der Insektenbestand um 80 Prozent zurückgegangen. Dies bedeute in der Nahrungskette eine starke Einschränkung des Nahrungsangebots für Vögel und Fledermäuse. Bei Amphibien (Frösche, Kröten, Molche) sei die Situation ebenso bedenklich. Lob galt der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler für das angekündigte Verkehrskonzept anlässlich der 5. Landesgartenschau Rheinland-Pfalz 2022 und dem Naturschutzprojekt Obere Ahr - Hocheifel des Kreises Ahrweiler. Tadel gab's für die personelle Situation bei der Unteren Landespflegebehörde des Kreises – „und dies in einem Kreis mit vielen FFH-Flächen und einem Landschaftsschutzgebiet“, so van Ooyen, der ein insgesamt düsteres Bild vom ökologischen Zustand des Planeten Erde malte. blick-aktuell.de berichtete:

Immer häufiger und heftiger auftretende Umweltkatastrophen, ... dramatischer Anstieg der Meere sowie Schmelzen der Eisberge bei gleichzeitig steigenden Dürrephasen, etwa in Afrika. Die Fischbestände würden gnadenlos ausgebeutet. Und darüber hinaus die Meere als Nahrungsgrundlage extrem stark belastet, etwa durch Plastik und illegale Einleitungen. Alle Faktoren ... führen in der Summe zu einem dramatischen ... Artensterben und damit dem Zerfall der Nahrungskette.[5]

Bei der Landesdelegiertenversammlung des BUND im April 2018 in Bad Kreuznach wurde die BUND-Kreisgruppe Ahrweiler vom Landesvorsitzenden Holger Schindler sowie dem BUND-Regionalbeauftragten für den Regierungsbezirk Koblenz, Egbert Bialk, für jahrzehntelanges, konstantes Engagement zum Erhalt der Lebensgrundlagen mit einer Ehrenurkunde und einem Gutschein für den BUND-Naturschutz-Shop ausgezeichnet. In der Laudation von Egbert Bialk hieß es: „Ihr seid eine der engagiertesten Kreisgruppen im Land mit riesiger Breite, zupackendem Engagement, und das seit mehr als 30 Jahren. Und ihr habt sehr viele Aktive Mitglieder.“ Exemplarisch erwähnte er Wolfgang Beckert (unter anderem beim Geysir Andernach), Thomas Brötz (unter anderem Vogelschutzgebiet, Natura 2000), Elmar Knieps (Vielzahl fundierter Stellungnahmen), Winfried Sander (unter anderem Aktivierung von Schulen zur Bachpatenschaft und Begleitung der Schüler beim aktiven Einsatz), Georg Schiffer (Einsatz im Gewässer- Grundwasserschutz sowie gegen die A 1 und schließlich Ulrich Vogel (über 35 Jahre Kassenführung).

Albert Dietz aus Niederdürenbach wurde bei einer Mitgliederversammlung im September 2020 auf der Freilichtbühne in Schuld als neuer Vorsitzender der BUND-Kreisgruppe gewählt. Stefani Jürries aus Remagen wurde zur stellvertretenden und Andreas Owald aus Bad Neuenahr zum Schatzmeister gewählt. Winfried Sander (Leimbach), langjähriger Unterstützer der Kreisgruppe, wurde zum Beisitzer gewählt. Die bisherige Spitze – Reinhard van Ooyen als Vorsitzender, Georg Schiffer als sein Stellvertreter und Ulrich Vogel – hatte sich nach vielen Jahren nicht mehr zur Wahl gestellt. Die inhaltliche Situation der Kreisgruppe werde in einer weiteren Mitgliederversammlung im Frühjahr 2021 aufgegriffen, hieß es. Das Führungsteam wolle in den kommenden Jahren die Regionen außerhalb der Kreisstadt Bad Neuenahr-Ahrweiler stärker in seine Arbeit einbeziehen. Außerdem soll die Organisation auf mehrere Schultern verteilt und Natur- und Umweltfreunde sollen vermehrt über soziale Netzwerke angesprochen werden. Mit der Umsetzung dieses Konzepts erhoffe sich der neue Vorstand eine Belebung des Umwelt- und Naturschutzes im gesamten Kreis Ahrweiler. Er werde das Engagement der BUND-Mitglieder von der Verbandsgemeinde Adenau im Westen bis zum Rhein im Osten fördern.[6]

Bei einer Mitgliederversammlung Mitte November 2021 wurden drei weitere Mitglieder in den Vorstand gewählt, nachdem Albert Dietz im Vorfeld angekündigt hatte, den Vorsitz aus persönlichen Gründen niederzulegen. Stefani Jürries aus Remagen blieb stellvertretende Vorsitzende, Winfried Sander aus Leimbach als Beisitzer und Koordinator für den Bereich Adenau/Westeifel sollte künftig von Andreas Owald aus Bad Neuenahr-Ahrweiler als Beisitzer und Koordinator für den Bereich Bad Neuenahr-Ahrweiler/Grafschaft und von Simon Lang aus Bad Breisig als Beisitzer und Koordinator für den Bereich Rheinschiene/Brohltal werden. Eine Ära ging mit dem Ausscheiden von Ulrich Vogel aus Winnerath aus dem Vorstand zu Ende: Mehr als 40 Jahre lang führte er professionell die Kasse der Kreisgruppe. Heike Resch aus Bad Breisig wurde zu seiner Nachfolgerin gewählt. Dietz bot an, dem nun fünfköpfigen Vorstand künftig mit technischer und administrativer Unterstützung zur Seite stehen. „Ich freue mich, dass die Handlungsfähigkeit des Vorstandes zunächst wieder sichergestellt ist und auch darüber, dass jetzt alle drei Regionalgruppen der Kreisgruppe im Vorstand repräsentiert sind“, sagte Stefani Jürries. Der Vorsitz der Kreisgruppe blieb jedoch zunächst vakant. Der Vorstand werde sich zunächst mit den „drängenden Fragen zur weiteren ökologischen Entwicklung an der Ahr“ beschäftigen, hieß es in einer Pressemitteilung der Kreisgruppe. Mit Blick auf die Rechtmäßigkeit von technischen Umbauten im Bereich von ökologisch hochwertigen Flächen und ausgewiesenen Schutzgebieten entlang des Gewässers im Zuge des „Wiederaufbaus“ nach dem Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021 „tauchen viele Fragen und gar eine Anzeige an die Staatsanwaltschaft auf bzgl. der ungenehmigten Veränderungen im naturschutzrechtlich geschützten Bereich von Pützfeld“, hieß es in der Pressemitteilung weiter.[7]

Im Oktober 2022 gehören dem Vorstand an:

Siehe auch

Portal „Natur, Umwelt, Wetter & Klima im Kreis Ahrweiler“

Mediografie

Weblinks

Fußnoten

  1. Quelle: Aktion des BUND Ahrweiler: Naturschützer pflegen die Bengener Heide zum Erhalt bedrohter Arten, general-anzeiger-bonn.de vom 14. Oktober 2013
  2. Quelle: Rhein-Zeitung vom 6. März 2013
  3. Quelle: Andrea Simons: Jahreshauptversammlung der BUND-Kreisgruppe – Plädoyer für mehr Bürgerbeteiligung, general-anzeiger-bonn.de vom 14. April 2016
  4. Quelle: Christoph Lüttgen: Arbeitseinsatz auf der Bengener Heide – Das Sandglöckchen als Signal, general-anzeiger-bonn.de vom 23. Oktober 2016
  5. Quelle: Neuwahlen bei der BUND-Kreisgruppe: Reinhard van Ooyen ist alter und neuer BUND-Kreisvorsitzender, blick-aktuell.de vom 27. März 2017
  6. Quelle: BUND verjüngt sich an der Spitze – Reinhard van Ooyen ist nun nicht mehr – Vorsitzender der Kreisgruppe Ahrweiler, in: Rhein-Zeitung vom 23. September 2020
  7. Quelle: Jahreshauptversammlung der BUND Kreisgruppe Ahrweiler in Remagen-Kripp - BUND-Kreisgruppe Ahrweiler verstärkt personell Vorstand - Fragen zum ökologischen Zustand an der Ahr nach der Flut, blick-aktuell.de, 30. November 2021
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