Regionalbüro Eifel-Ahr der Energieagentur Rheinland-Pfalz
Das Regionalbüro Eifel-Ahr mit Sitz im Kreis Ahrweiler ist eines von neun Regionalbüros der Energieagentur Rheinland-Pfalz. Landrat Dr. Jürgen Pföhler erhielt im August 2013 von Eveline Lemke, Ministerin für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung in Rheinland-Pfalz, die Zusage, dass das Regionabüro im Kreis Ahrweiler angesiedelt wird. Die zunächst für Herbst 2013 geplante Eröffnung wurde später aber auf den 31. Januar 2014 verschoben. Das Büro soll im Gebäude der Kreisverwaltung an der Wilhelmstraße in Ahrweiler unterkommen. Die Kreisverwaltung stellt die Räume zur Verfügung; das Land Rheinland-Pfalz trägt Personal- und Sachkosten. Sitz der zentralen Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH ist Kaiserslautern. Die Diplom-Agraringenieurin Anna Jessenberger und der Diplom-Geograf Matthias Gienandt stellten sich bei einer Bürgermeister-Dienstbesprechung kurz vor Weihnachten 2013, zu der Landrat Dr. Jürgen Pföhler die Bürgermeister, Ortsbürgermeister, Ortsvorsteher sowie Kreistagsmitglieder eingeladen hatte, als Mitarbeiter der Regionalbüros vor. Neben dem AW-Kreis sollen die beiden die Vulkaneifel betreuen.[1]
Anschrift
Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH - Regionalbüro Eifel-Ahr
Wilhelmstraße 24-30
53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler (Stadtteil Ahrweiler)
Kontakt
- Telefon 02641 975-498
- E-Mail eifel-ahr@energieagentur.rlp.de
Ansprechpartner
Dipl.-Ing. agr. Anna Jessenberger und Diplom-Geograf Matthias Gienandt
Sonstiges
Die Energieagentur Rheinland-Pfalz hat mit ihren Regionalbüros die Aufgabe, Bürger, Unternehmen und Kommunen unabhängig zu informieren und bei der Nutzung erneuerbarer Energien, der Energieeinsparung und der Erschließung von Effizienzmaßnahmen zu unterstützen. Die Agentur solle die verschiedenen Akteure vernetzen und mit den Beratungsstellen der Verbraucherzentralen, Wirtschaftsförderern sowie Kammern zusammenarbeiten.
Der AW-Kreis hatte sich nach den Worten Pföhlers als erster Kreis in Rheinland-Pfalz um diese Einrichtung beworben. Die politischen Gremien des Kreises hätten die Landrats-Initiative über alle Parteigrenzen hinweg einstimmig befürwortet. Das Büro sei "ein ganz wichtiger Baustein auf unserem Weg, bis 2030 eine 100-Prozent-Erneuerbare-Energie-Region zu werden", sagte der Landrat. Die Energiewende sei eines der zentralen Zukunftsthemen. "Ein solches Vorhaben kann nicht einseitig von oben angeordnet werden. Die Energiewende muss von Bürgern, Unternehmen und Kommunen vor Ort aufgebaut und mitgetragen werden."
Die Energieagentur sei ein wichtiger Motor auf dem langen Weg der Energiewende, sagte Pföhler in der Bürgermeisterrunde. Die Einrichtung solle die verschiedenen Akteure vernetzen und mit den Beratungsstellen der Verbraucherzentralen, Wirtschaftsförderern sowie Kammern zusammenarbeiten. Der Landrat äußerte sich erfreut, dass es gelungen sei, eines der landesweit neun Regionalbüros im Kreis Ahrweiler anzusiedeln.
Der Kreistag Ahrweiler habe im Juni 2011 das politische Ziel definiert, den Stromverbrauch im Kreisgebiet bis 2030 bilanziell zu 100 Prozent aus regenerativen Energien zu decken. Der Kreis übernehme in vielen Bereichen eine Vorbild- und Vorreiterrolle und werde - ein Beispiel - 2014 trotz steigender Preise 100.000 Euro Energiekosten an den Kreisgebäuden sparen. „Entscheidend für das Gelingen der Energiewende ist aber nicht nur das Vorangehen des Kreises und der Kommunen, sondern die Summe aller Aktivitäten von Bürgern, Unternehmen, Verbänden und öffentlicher Hand", betonte der Landrat.
Jessenberger und Gienandt erklärten, die Energieagentur vermittle neutrale Informationen und trete nicht in Wettbewerb mit den am Markt tätigen Akteuren. Die Energieagentur Rheinland-Pfalz habe die Aufgabe, unabhängig zu informieren. Zielgruppen seien unter anderem kleine und mittlere Unternehmen, private Endverbraucher und Bauherren, Kommunen und Schulen. Diese gelte es bei der Nutzung von erneuerbaren Energien, der Energieeinsparung und der Erschließung von Effizienzmaßnahmen zu unterstützen.
Chronik
Mit einem Festakt im Staatlichen Are-Gymnasium Bad Neuenahr gab Wirtschaftsministerin Eveline Lemke am Freitag, 31. Januar 2014, den Startschuss für das Regionalbüro im Kreishaus in Ahrweiler. Von dort aus sollen lokale und regionale Aktivitäten unterstützt und koordiniert sowie bei Bedarf neue Möglichkeiten entwickelt werden, um die Energiewende gemeinsam voranzubringen. Das Regionalbüro ist dabei eine Kooperation von Land und Kreis Ahrweiler - der Kreis stellt die Räume im Eingangsbereich des Rathauses, das Land das Personal: Die Diplom-Ingenieurin Anna Jessenberger und der Diplom-Geograf Matthias Gienandt sollen Kommunen, Firmen, Schulen, Kirchen und Bürger informieren, bei Problemen helfen und sie beraten, wie sie Energie sparen und energieeffizienter bauen und sanieren können. Sie sollen Kommunen, Bürger, Energieversorger, Energieberater, Architekten und Ingenieure zusammenbringen und vernetzen, und damit die Energiewende im Ahrkreis weiter voranbringen. Ziel der Agentur mit ihren neun Regionalbüros im Land sei es, "Informations- und Vernetzungspunkte für Bürger, Kommunen und Unternehmer gleichermaßen zu schaffen und so einen wichtigen Beitrag für die Energiewende im Land zu leisten", wie Ministerin Lemke sagte. Landrat Dr. Jürgen Pföhler sagte, das Regionalbüro sei "ein wichtiger Motor auf dem langen Weg der Energiewende im Kreis Ahrweiler." Die rheinland-pfälzische Energie- und Wirtschaftsministerin Eveline Lemke hatte den Aufbau der Regionalbüros im Juli 2012 verkündet. Woraufhin sich der Kreis Ahrweiler laut Pföhler sofort um einen Standort beworben hatte.[2]
Das Regionalbüro der Energieagentur Rheinland-Pfalz im Kreishaus Ahrweiler wird zum Jahresende 2016 geschlossen. Das teilte Landrat Dr. Jürgen Pföhler am Montag, 26. September 2016, während eines Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses mit. Das Regionalbüro Eifel-Ahr gehe dann im Regionalbüro Rhein-Mosel-Eifel mit Sitz in Koblenz auf. Hintergrund sei das von der neuen Landesregierung gekürzte Budget. Die vorgesehene Neustrukturierung der Energieargentur sei „ein Armutszeugnis der Landespolitik“, sagte der FWG-Fraktionsvorsitzende Jochen Seifert. Die Energieagentur habe sich bewährt. Die örtlichen Aktionen mit Kommunen, Schulen und Kindergärten sowie die beginnende Kampagne „Energiekarawane“ mit dem Angebot für Private und Gewerbe seien positive Ansätze. Wolfgang Schlagwein (Bündnis 90/Die Grünen) regte ebenfalls an zu überlegen, ob der Kreis die Schließung des am 31. Januar 2014 eröffneten Regionalbüros einfach so hinnimmt.[3]
Die bevorstehende Schließung des Regionalbüros war Thema einer Sitzung des Kreis- und Umweltausschusses Anfang November 2016. Die Rhein-Zeitung (RZ) zitierte aus der Diskussion:
- „Es ist ärgerlich, dass wir die Außenstelle verlieren. Wir hätten sie im Kreis Ahrweiler weiter dringend gebraucht“, sagte Wolfgang Schlagwein (Bündnis 90/Die Grünen). In Sachen Energiewende werde im ganzen Kreis nicht mehr viel laufen, prophezeite Jochen Seifert (FWG). Die Einrichtung der Außenstellen sei man mit hoher Energie angegangen, um nach nur zwei Jahren das Bremspedal zu treten und die Energieagentur in Bedeutungslosigkeit versinken zu lassen, kritisierte MdL Guido Ernst (CDU) – was Lorenz Denn zu der Bemerkung veranlasste, nun würden im Kreistag Krokodilstränen von denen vergossen, die in Mainz die Energieagentur ganz abgelehnt hätten. Karl-Heinz Sundheimer, Vorsitzender der CDU-Fraktion, machte deutlich: Wenn man sich für eine Sache entschieden habe, müsse man diese auch durchziehen. „Ich habe kein Verständnis dafür, dass das Regionalbüro jetzt verschwindet.“
Der Kreis Ahrweiler wolle einer Kooperation beitreten, die das Regionalbüro Rhein-Mosel-Eifel mit den bisher beteiligten Gebietskörperschaften (Kreise Cochem-Zell und Mayen-Koblenz; Stadt Mayen) sowie zwei dort tätigen Vereinen (Bau- und Energienetzwerk Mittelrhein, Unser-Klima-Cochem-Zell) vereinbart habe, berichtete die RZ weiter. Der Kreis Ahrweiler werde einen Vertreter in den Beirat entsenden. Außerdem solle dem Regionalbüro eine Mitbenutzung von Räumlichkeiten im Kreishaus „zur regelmäßigen Präsenz“ angeboten werden. Landrat Dr. Jürgen Pföhler berichtete, er habe Umweltministerin Ulrike Höfken per Brief gebeten, die Entscheidung zur Schließung des Regionalbüros an der Ahr zu überdenken.[4]
Siehe auch
Mediografie
- Energieagentur Rheinland-Pfalz: Aufsichtsrat beruft Christina Kaltenegger, general-anzeiger-bonn.de vom 6. Februar 2014
- Regionalbüro Eifel-Ahr: Gerade eröffnet, schon Kritik, general-anzeiger-bonn.de vom 13. Februar 2014
- Anna Jessenberger/Matthias Gienandt: Erste Anlaufstelle und Plattform für die Energiewende - Akteure in der Region seit 2014 (Regionalbüro Eifel-Ahr der Energieagentur Rheinland-Pfalz), in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 2015, Seiten 22-24
Weblink:
energieagentur.rlp.de: Regionalbüro Eifel-Ahr
Fußnoten
- ↑ Quellen: Ahrweiler: Energieagentur des Landes zieht ins Kreishaus, general-anzeiger-bonn.de vom 24. August 2013, und Energieagentur: Premiere vor den Bürgermeistern: Start am 31. Januar - Zielgruppen: Unternehmer, Endverbraucher, Bauherren, Kommunen, Pressemitteilung der Kreisverwaltung Ahrweiler vom 20. Dezember 2013
- ↑ Quellen: Are-Gymnasium: Wirtschaftsministerin gibt Startschuss für Regionalbüro, general-anzeiger-bonn.de vom 1. Februar 2014, und Jan Lindner: Regionalbüro Eifel-Ahr der Landesenergieagentur eröffnet, rhein-zeitung.de vom 1. Februar 2014
- ↑ Quelle: Regionalbüro der Energieagentur schließt Ende des Jahres – FWG-Fraktion im Kreistag reagiert empört, in: Rhein-Zeitung vom 28. September 2016
- ↑ Quelle: Frieder Bluhm: Kreisausschuss kritisiert Abzug der Energieagentur – Ausbau erneuerbarer Energien kommt nur langsam voran, in: Rhein-Zeitung vom 5. November 2016