Robert Schlicht
Robert Schlicht (* 1935 in Meuspath) war bis 2020, insgesamt 70 Jahre lang, beruflich für den Nürburgring im Einsatz. Dabei war er nie ein großer Rennsportfan. Der frühere Nürburgring-Chef Walter Kafitz nannte ihn einst „Vater des Gewerbeparks am Nürburgring“.
Anschrift[1]
Hauptstraße 27a
53520 Meuspath
Kontakt
- Telefon 02691 2714
- E-Mail robschlichtM@web.de
Vita[2]
Robert Schlicht begann, nachdem er die Volksschule Nürburg und ein halbes Jahr die Landwirtschaftsschule Adenau besucht hatte, als 14-Jähriger eine Ausbildung zum Industriekaufmann bei der Nürburgring GmbH. 1953 schloss er diese Ausbildung erfolgreich ab. Danach war er am Ring zunächst Buchhalter und Kassenleiter, dann Mitarbeiter in der Abteilung Rechnungswesen und Wirtschaftsorganisation bei Rennen, deren Leitung er 1975 übernahm. Schlicht war für die gesamte Organisation, für Personalangelegenheiten sowie Streckenbetrieb und technische Unterhaltung aller Nürburgring-Anlagen verantwortlich. Zudem arbeitete er in der Planungskommission der Grand-Prix-Strecke mit. 1978 war er Mitgründer des Nürburgring-Laufs, und 1981 initiierte der Hundenarr den „Grand Prix der Schlittenhunde“, der seinerzeit mehr als 7000 Zuschauer an die Rennstrecke lockte. Die Veranstaltung beeindruckte ihn so sehr, dass er selbst Huskys anschaffte und Schlittenrennen fuhr. Später wurde er Vorsitzender des Schlittenhunde-Sportclubs Rheinland-Saarland. Die Konzeption der neuen Nordschleifen-Zufahrt, die Einführung des Industriepools und der Hubschrauberlandeplatz auf dem Krebsberg gehen mit auf Robert Schlicht zurück. Auch für das Marketenderwesen sowie die Konzepte zur Parkplatzbewirtschaftung und Müllentsorgung war er verantwortlich. Dann leitete er die Veranstaltungsabteilung. Ohne ihn „wäre das Nürburgring-Veranstaltungsprogramm mit seiner raschen Abfolge von Großveranstaltungen überhaupt nicht durchführbar“, sagte der damalige Ring-Geschäftsführer Rainer Mertel im Jahr 1994. 1998 beendete Robert Schlicht im Alter von 63 Jahren seine Vollbeschäftigung am Ring. Bis 2020 war er als „Minijobber“ Archivar der Nürburgring GmbH und in dieser Funktion auch für die Umsiedlung des Aktenbestands in die Kellerräume im Start- und Zielhaus verantwortlich.
Daneben engagierte sich Schlicht in der Kommunalpolitik: Nach zehn Jahren Mitgliedschaft im Gemeinderat Meuspath war er ab 1974 20 Jahre lang Ortsbürgermeister von Meuspath. In dieser Zeit kam ihm die Idee, am Nürburgring einen Gewerbepark anzusiedeln.
„Mein Streben war stets auf Fitness gerichtet – sowohl geistig als auch körperlich“, sagte Schlicht einmal, der Skilangläufer, Tischtennisspieler, Hundeschlittenführer sowie später auch Radfahrer und Wanderer war.
2001 wurde Schlicht Mitglied des Männergesangvereins Adenau, dessen Geschicke er seit 2007 als Vorsitzender leitet.
Auszeichnungen
- 1975 wurde Robert Schlicht mit der Goldenen Nürburgring-Ehrennadel ausgezeichnet.
- Für besondere Verdienste um den Motorsport wurde er 1982 vom ADAC mit der Ewald-Kroth-Medaille in Silber ausgezeichnet.
- 1989 erhielt Robert Schlicht die Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz.
- 1990 ist Schlicht mit der Ehrenplakette des Kreises Ahrweiler ausgezeichnet worden.
Fußnoten
- ↑ Quelle: kreis-ahrweiler.de: Männergesangsverein Adenauer Land e.V.
- ↑ Quelle: Petra Ochs: Ein ganzes Leben für den Nürburgring – 70 Jahre lang war Robert Schlicht aus Meuspath für die Eifelrennstrecke aktiv, in: Rhein-Zeitung vom 6. März 2021