Sängerhalle Oberbreisig

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Nach monatelangen Streitereien um die Sängerhalle an der St. Viktor-Straße 2 in Oberbreisig haben die Katholische Pfarrgemeinde "St. Viktor" Oberbreisig als Eigentümerin und der Männergesangverein "Sängerbund" 1908 Oberbreisig e.V. als Pächter im August 2005 mit Hilfe der Stadt Bad Breisig, örtlicher Banken und einigen Oberbreisiger Vereine das Kriegsbeil begraben. Die Finanzierung der Halle wurde für zunächst zwei Jahre gesichert. Die Pfarrgemeinde verzichtete auf 400 Euro Pacht und auf die Anliegerkosten. Die sind jetzt in den 1400 Euro Jahrespacht enthalten. Von diesen 1400 Euro tragen Stadt und Volksbank RheinAhrEifel eG je die Hälfte. Die Kreissparkasse Ahrweiler stellte eine einmalige Unterstützung für die Unterhaltungskosten der Halle in Aussicht. Die Katholische Frauengemeinschaft "St. Viktor" Oberbreisig signalisierte ebenfalls, einen Beitrag in Höhe von 600 Euro für die Nebenkosten fließen zu lassen. Ebenso weitere Vereine und einige Privatpersonen, die nicht öffentlich genannt werden wollten.


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Standort

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Vermietung

Verbandsgemeindeverwaltung Bad Breisig, Telefon 02633 45680

Eigentümerin

Katholische Pfarrgemeinde "St. Viktor" Oberbreisig

Pächter

Männergesangverein "Sängerbund" 1908 Oberbreisig e.V.

Chronik

"Unser alter Übungsraum im Jugendzentrum reichte nicht mehr aus, und eine andere Möglichkeit gab es nicht", so beschrieb der ehemalige MGV-Vorsitzende Toni Kraus einmal die Anfänge der Sängerhalle. Als Bauingenieur entwarf er kurzerhand eine Halle, berechnete die Statik, und nachdem in der Jahreshauptversammlung 1975 die Sangesbrüder ihre Hilfe zusagten, begann der Bau. 1976 war das Werk getan, seitdem ist die Halle Zentrum des kulturellen Lebens in Oberbreisig. Der Bau war ein echtes Gemeinschaftswerk, bis zu 40 Helfer packten an den Wochenenden mit an. Die Finanzierung der Baukosten von 95.000 Mark war nur durch private Bürgschaften möglich.

1975 pachtete der Männergesangverein "Sängerbund" 1908 Oberbreisig e.V. von der Katholischen Pfarrgemeinde "St. Viktor" Oberbreisig das Gelände an der St. Viktor-Straße mit einem stark renovierungsbedürftigen Sängerheim. "Das Gebäude war ein im Zerfallen begriffener Schuppen, eine abbruchreife Ruine", erklärte der ehemalige Sängerbund-Vorsitzender Toni Kraus einmal. Den Schuppen habe sein Verein in Eigenleistung renoviert. Dann sei, ebenfalls in Eigenleistung, die Sängerhalle gebaut worden.

Die Stadt stehe „kurz davor, einen Erbpachtvertrag mit der Kirchengemeinde St. Viktor über die Sängerhalle Oberbreisig zu schließen, die auf dem Gelände der Kirche von den Sängern in Eigenleistung gebaut worden war“, berichtete die Rhein-Zeitung am 20. Dezember 2016. Die Halle werde sehr gut für Veranstaltungen genutzt, aber die Energiekosten seien für die Sänger alleine nicht mehr zu bewältigen. Architekt Michael Unger war bei einer ersten Schätzung der Kosten für Aus- und Umbau der Halle im Februar 2016 auf rund 700.000 Euro gekommen. Nach weiteren Beratungen und Ortsbesichtigung arbeitete Unger vier Varianten aus, von denen aber nur eine infrage kam, wenn die über hinreichende Toiletten verfügen sollte. Diese Variante sieht einen seitlichen Anbau in Richtung Friedhof vor. Diese Variante werde nicht sehr viel teurer als der ursprünglich Plan, versicherte Stadtbürgermeisterin Gabriele Hermann-Lersch dem städtischen Bauausschuss.[1]

Bei zwei Enthaltungen entschied sich der Bau-, Umwelt- und Ortsbildungsausschuss der Stadt Bad Breisig im März 2017 mehrheitlich für die größere Variante zur Sanierung und den Ausbau der Sängerhalle, wie sie von Architekt Michael Unger aus Ehlingen vorgestellt hatte. Die geschätzten Kosten von rund 873.000 Euro würden auch die Dachsanierung umfassen. Die Rhein-Zeitung berichtete am 22. März 2017:

Die Halle würde so über hinreichende Toilettenanlagen, eine großzügige Garderobe und einen getrennt beheizbaren Küchenbereich verfügen, der auch über eine vom Veranstaltungsbetrieb unabhängige Zulieferungsmöglichkeit etwa für Getränke verfügt.

Das Einsparpotenzial schätze Unger auf 120.000 Euro – etwa durch das Weglassen oder Verändern der technischen Ausstattung, beispielsweise einer Be- und Entlüftungsanlage, Sonnenschutz und einer mobilen Trennwand. Über den Investitionsstock des Landes sei, wie es hieß, eine Förderung bis zu 50 Prozent möglich, über die Dorferneuerung bis zu 65 Prozent. Für Letzteres müssten bis zum 1. August 2017 Förderanträge ans Land gestellt werden.

Bei der Jahreshauptversammlung des Männergesangvereins „Sängerbund“ 1908 Oberbreisig e. V. im Mai 2017 berichteten Stadtbürgermeisterin Gabriele Hermann-Lersch und Stefan Kraus, dass sämtliche Stadtratsfraktionen für die Renovierung der Sängerhalle seien. In den zurückliegenden Monaten habe es jedoch Verzögerungen durch Fragen zu Vertragsfeinheiten mit der katholischen Pfarrgemeinde „St. Marien“ Niederbreisig gegeben. Diese Fragen sollen bis Sommer 2017 geklärt sein, so die Bürgermeisterin, danach könnten ein abschließender Bauplan und der Kostenvoranschlag vorgelegt würden.[2]

Die Sanierung der Halle wurde von der Aufsichts- und Dienstleistungs-Direktion (ADD) als nicht förderfähig im Rahmen der Dorferneuerung eingestuft, berichtete die Rhein-Zeitung am 2. November 2017. Und in einem Schreiben der Kreisverwaltung Ahrweiler heiße es, in den Plänen für den rund 873.000 Euro teuren Umbau fehle es an einem Nutzungskonzept. Stadtbürgermeisterin Gabriele Hermann-Lersch sagte dazu während einer Sitzung des Bauausschusses der Stadt Bad Breisig: „Die Begründung verstehe ich nicht. Wir haben ein Nutzungskonzept vorgelegt, auch haben wir nicht vor, dort zwei Küchen einzurichten, wie die Kreisverwaltung in ihrer Ablehnung annimmt.“ Die Sängerhalle soll energetisch saniert und erweitert werden, um Gruppen und Vereinen, die sie als Übungs- und Veranstaltungsort nutzen, besser gerecht zu werden. Hermann-Lersch: „Der Bedarf ist sehr gut darstellbar, und das haben wir auch gemacht.“ Der Erbbauvertrag mit der Kirche als Grundstückseigentümer ist zu dieser Zeit unterschriftsreif, sodass die Halle ab 2018 als städtische Liegenschaft gilt. Mit der Kreisverwaltung solle nun schnellstmöglich geklärt werden, ob das Projekt nicht doch ins Dorferneuerungsprogramm aufgenommen werden kann; die Förderquote läge dann bei bis zu 65 Prozent. Würde die Halle aus dem Investitionsstock (I-Stock) bezuschusst, läge die Förderquote bei lediglich rund 40 Prozent.[3]

Weblink

bad-breisig.de: Mehrzweckhallen in der Verbandsgemeinde Bad Breisig

Fußnoten

  1. Quelle: Judith Schumacher: Oberbreisiger Sängerhalle: Umbau für gut 700 000 Euro – Stadt will Erbpachtvertrag mit Kirchengemeinde St. Viktor schließen, in: Rhein-Zeitung vom 20. Dezember 2016
  2. Quelle: MGV Sängerbund Oberbreisig: MGV ohne Ersten Vorsitzenden, blick-aktuell.de vom 9. Mai 2017
  3. Quelle: Rhein-Zeitung vom 2. November 2017
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