Sakramentsfest der katholischen Pfarrgemeinde "St. Martin" Kirchsahr

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Das Sakramentsfest der katholischen Pfarrgemeinde "St. Martin" Kirchsahr ...


Chronik

Am Sonntag, 2. Juni 2013, feiert die Pfarrgemeinde ihr 365. Sakramentsfest, das im Jahre 1648 erstmals in der damals schon etwas maroden Pfarrkirche gefeiert wurde. Es handelte sich um ein Fest der Bruderschaft zu Ehren der Heiligen Familie. Ob die Gründung der Bruderschaft und das erste Kirchsahrer Sakramentsfest mit dem Ende des Dreißigjährigen Krieges (1618 bis 1648) zusammenhängt, konnte der Rheinbacher Pallottinerpater Dr. Erhard – 30 Jahre Betreuer der Kirchsahrer Pfarrei – in den historischen Dokumenten des Pfarrarchivs nicht ermitteln.[1]

Pfarrer Jacob Fabricius nahm seinerzeit die gesamte Kirchengemeinde in die Bruderschaft auf. Unter Pfarrer Peter Hilberath war die Bruderschaft um das Jahr 1669 sehr aktiv und im Jahr 1717 ließ Pfarrer Anton Cranenbach anlässlich einer Art Volksmission die Bruderschaft erneuern.

Das „Sahrer Fest“, wie das Sakramentsfest in der Umgebung damals genannt wurde, ist über die Jahrhunderte hinweg immer auch ein Familienfest, zu dem Verwandte und Freunde aus den Nachbardörfern zu Besuch kommen. Im Mittelpunkt stand aber der religiöse Zweck. Ähnlich wie an Fronleichnam wird die Verehrung der Heiligen Familie aus der Kirche hinaus in den öffentlichen Raum getragen. Nach dem Neubau der Kirche (1730) unter Pfarrer Johann Ullrich Meller verlegte Pfarrer Johannes Cremer im Jahr 1767 das Fest, das zeitweise am 25. März (Mariae Verkündigung) und am 11. November (St. Martin) gefeiert wurde, auf den Sonntag nach Fronleichnam. Pfarrer Cremer war es auch, der um 1760 den Kirchsahrer Flügelalter mit einem Ochsen-Fuhrwerk aus Münstereifel ins Dorf brachte. Er hatte der Überlieferung nach die Münstereifeler Stiftsherren durch seine Gastpredigten in ihrer Kirche derart beeindruckt, dass sie ihm ein Gastgeschenk anboten. Cremer entschied sich für den gotischen Flügelalter aus der Kölner Malschule um Stephan Lochner (erstes Viertel des 15. Jahrhunderts), der jahrelang verstaubt in einer Abstellkammer gestanden hatte.

Zum Sakramentsfest werden auf dem ehemaligen Schulhof vor dem Gemeindehaus Blumenteppiche ausgelegt. Mit finanzieller Unterstützung der Dorfbewohner und mit vielen helfenden Händen werden im Morgengrauen des Festtages viele Tausend Blumen zu einem prächtigen Kunstwerk verlegt.

Fußnoten

  1. Quelle: Kirchsahr begeht Sakramentsfest - Ein Kunstwerk aus tausenden Blüten, general-anzeiger-bonn.de vom 16. Mai 2013
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