St.-Antonius-Kapelle Berg
Die aus Bruchstein gebaute St. Antonius-Kapelle in Berg ist 10,50 Meter lang und 4,70 Meter breit. Sie verfügt über einen hellen, großzügigen Innenraum mit flachem Tonnengewölbe, halbkreisförmiger Apsis und einer schönen Orgelempore.
Standort
Sonstiges
Der Bau der Kapelle als Filiale der Katholischen Pfarrkirche "St. Nikolaus" Vischel ist für das Jahr 1754 belegt. Pfarrer Schönau weihte das Bauwerk am 12. Oktober ein und übergab sie der Obhut von St. Antonius Eremita, des Patrons der Bauern und Viehhalter, dessen Namensfest jährlich am 17. Januar gefeiert wird. Bis Anfang der 1970er Jahre wurde in Berg mitten im Januar St.-Antonius-Kirmes gefeiert.
Vermutlich stand an gleicher Stelle aber schon viel früher eine Kapelle. Denn in die beiden kleinen Glocken, die bis 1931 im Türmchen der Kapelle hingen, war die Jahreszahl 1430 eingegossen. Bei einer Sanierung und Erweiterung des Kapellenbaus um drei Meter machten diese Glocken zwei Neuanschaffungen aus Bronze Platz. Wie ein heute noch erhaltenes Foto aus jener Zeit belegt, war die Kapelle damals in einem erbärmlichen Zustand. Die neuen Glocken wurden allerdings zu Beginn des Zweiten Weltkriegs beschlagnahmt und eingeschmolzen. Aloys Hospelt baute deshalb aus der Hülse einer abgeschossenen Granate eine neue Glocke für die Kapelle. Sie wurde später durch eine kleine Eisenbahnglocke ersetzt, die zu den Gebetszeiten und Mittags schlug. Diese Glocke hängt heute noch im Turm; geläutet wird allerdings mit einer größeren Glocke aus Stahl - seit 2005 mit Hilfe eines automatischen Läutwerks.
Weil sich die Kapelle nach dem Krieg als zu klein erwies, wurden 1948 zwei Seitenschiffe angebaut, die Sakristei vergrößert und das Portal auf die Westseite verlegt. Ein einheitlicher Außenputz verband Alt- und Neubau miteinander. Auf den neuen Fenstern sind die Stifter verewigt: Josefine Simons und Peter Barion, die Familie Esser-Klein, Johann Assenmacher, Heinrich Phiesel und die Witwe Maria Kündgen.
1955 wurde die Kapelle mit neuen Sitzbänken ausgestattet. Während der 1970er und 1990er Jahren wurden der Altar, der Fußbodenbelag, der Innenanstrich, die Heizungsanlage und die Fenster saniert bzw. erneuert. 2001 wurde eine Orgel in die Kapelle eingebaut. Dann wurden der Eingang zur Sakristei und die Haupteingangstür erneuert. 2011 wurde der Innenanstrich abermals erneuert.
Der Dorfgemeinschaftsverein Berg Verein beteiligte sich an den Kosten zur Unterhaltung der Kapelle: Für die Turmuhr gab er 1500 Euro und zu den Kosten des Innenanstrichs 2011 steuerte er 750 Euro bei. Neben dem Haupteingang hängte der Verein eine marmorne Tafel mit den wichtigsten Informationen zur Kapelle auf.[1]
weitere Fotos
Siehe auch
Fußnoten
- ↑ Quelle: Christine Schulze: Eine Granathülse wird zur Kapellenglocke - Neue Marmortafel am Eingang informiert über die Geschichte des kleinen Gotteshauses in Berg, in: General-Anzeiger vom 18. Januar 2013