St.-Bernhardus-Kapelle Kempenich
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Die schlichte barocke St.-Bernhardus-Kapelle Kempenich steht am alten Weg nach Maria Laach auf dem Burgberg. Der Berg ist ein historischer Ort; denn der Zisterzienser-Mönch Bernhard von Clairvaux forderte dort die Ritter und Bürger des Kempenicher Ländchens im Jahr 1147 zur Teilnahme am zweiten Kreuzzug auf. Im Kempenicher Burgfrieden von 1389 wird ein „Sankt-Bernhardsbaum“ erwähnt; von einer Kapelle ist damals noch nicht Rede. Die heutige Kapelle wurde Anfang des 17. Jahrhunderts von Hans-Jacob von Eltz-Kempenich erbaut. Die heute nicht mehr vorhandene „1000-jährige“ Linde wird in der Chronik als Gerichtslinde erwähnt: im Mittelalter wurden unter dem Baum die Gerichtstermine verhandelt.[1]
Standort
Bau und Ausstattung
Die Kapelle, die ihrem Stil nach in barocker Zeit entstand, besteht aus verputztem Bruchsteinmauerwerk mit Fachwerkgiebeln und einem schiefergedeckten Satteldach. Das knapp fünf mal drei Meter große Kapellen-Innere mit einem Tuff-Fußboden wird von einer flachen Fachwerkdecke mit seitlichen Abkantungen überspannt. An der Stirnseite befindet sich ein um eine Stufe erhöht stehender neuer Altar aus Tuffstein. Er entstand im Jahr 1965 zusammen mit einem darüber hängenden Schieferrelief mit einer Darstellung des St. Bernhardus. Rechts neben der Tür befinden sich Reste eines Bildstocks, der mit dem Wappen von Eltz und Metzenhausen versehen war. Dies ließe auf eine Errichtung der Kapelle durch Hans Jacob von Eltz und dessen Gemahlin Elisabeth von Metzenhausen (wohl 1606) schließen.
Außen an der Kapelle befindet sich eine Tuffsteintafel, die an St. Bernhard von Clairvaux und seinen Aufruf zum Kreuzzug erinnert. An ihrer Stelle soll der mittelalterliche Zisterzienserabt im Jahr 1147 die Grafen und Bürger von Kempenich und Umgebung zur Teilnahme am zweiten Kreuzzug aufgefordert haben. An den Heiligen erinnerte noch bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts hinein eine wohl 1147 gepflanzte mächtige Linde, ein auch unter der Bezeichnung „Kempenicher tausendjährige Gerichtslinde“ bekanntes Naturdenkmal, dessen Umfang in Brusthöhe über vier Meter betragen haben soll. Blitz- und Sturmschäden führten in den 1920er-Jahren zum gänzlichen Absterben des Baumes, an den heute nur noch alte Fotos und Zeichnungen erinnern.[2]
Chronik
Vor der St.-Bernhardus-Kirmes 2018 wurde der Eingangsbereich der Kapelle gepflastert. Lothar Heimermann erledigte die Baggerarbeiten, Tomasz Olszewski von der Engelner Sandgrube stiftete Lavasand, Beton CityMix aus Spessart den Beton. Franz Braun erneuerte den Innenanstrich.[3]
Siehe auch
Weitere Fotos
Mediografie
- Manfred Becker: Die Kempenicher Bernharduskapelle und ihre Geschichte, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1994
- Otto Gönner: Die Bernhardskapelle bei Kempenich, in: Eifel-Kalender 1951, S. 83f. (pdf, 2 Seiten)
Weblink
kempenich.de: Bernharduskapelle
Fußnoten
- ↑ Quelle: kempenich.de: Bernharduskapelle (gesehen am 12. Oktober 2016)
- ↑ Quelle: Hans-Josef Schneider: Viele fleißige Helfer halten barocke Kapelle in Schuss – Nachbarschaft kümmert sich seit mehr als 60 Jahren um Kleinod, in: Rhein-Zeitung vom 30. August 2018
- ↑ Quelle: Hans-Josef Schneider: Viele fleißige Helfer halten barocke Kapelle in Schuss – Nachbarschaft kümmert sich seit mehr als 60 Jahren um Kleinod, in: Rhein-Zeitung vom 30. August 2018