Steiner Büschelche (Königsfeld)
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Steine Büschel ist eine südlich von Königsfeld an der Grenze zu Dedenbach gelegene kleine bewaldete Kuppe. Früher wurde dort Basalt abgebaut.
Lage
Chronik
An der Bushaltestelle Dedenbach wurde im Jahr 2009 anlässlich des 700-jährigen Bestehens von Dedenbach eine Infotafel zum Basaltabbau in Dedenbach und Königsfeld aufgestellt. Auf dieser Tafel heißt es:
- Mit der Hebungsphase des Rheinischen Schiefergebirges setzte vor etwa 35 Millionen Jahren ein lebhafter Vulkanismus ein, der in der Hocheifel, im Siebengebirge und im Westerwald seine Hauptverbreitungsgebiete besaß, randlich aber auch im Gebiet des Vinxtbachtales seine Spuren hinterlassen hat. Ein besonders schönes Beispiel ist der Basaltbruch am Steinerbüschelsche am Hang des Stucksberges zwischen Dedenbach und Königsfeld. Dort ist während der Terziärzeit Basaltlava aus dem Erdinneren in unterdevonische Gesteinsschichten eingedrungen. Bei der langsamen Abkühlung und Erstarrung der Gesteinsschmelze entstanden regelmäßige Schrumpfrisse, die das Basaltgestein in fünf- oder sechskantige Säulen unterteilen. Weitere kleinere Basaltvorkommen liegen am Stucksberg (Basaltgang) und in der Nähe des Leyerhofes (Basaltschlot).
- Im Jahre 1949 wurde erstmals davon erzählt, dass im Steinerbüschelsche mit dem Abbau von Basalt begonnen werden soll. Am 15. Juni 1950 war es dann soweit: Der Unternehmer Fritz Kolbe aus Wollscheid nahm den Basaltsteinbruch in Betrieb. Dieser liegt zwar in der Gemarkung Königsfeld, doch die Verlade- und Abtransportmöglichkeiten waren Über Dedenbach günstiger. An der heutigen Bushaltestelle wurde(n) eine zwei Meter hohe Verladerampe gebaut und ca. 1250 Meter Schienen, 19 Weichen und zwei Kletterdrehscheiben mit der Spurbreite 600 verlegt. 15 Arbeiter, davon zehn aus Dedenbach, fanden im Basaltbruch Arbeit. Außerdem waren zwei Henschel-Diesel-Lokomotiven (DG 26 mit 30 PS und DG 13 mit 15 PS, beide Baujahr 1950) mit 30 Muldenkippern im Einsatz.
- Nach ca. einem Monat wurde die erste Lieferung von 2000 Kopfsteinpflastersteinen nach Friesland verladen. Die Anzahl der Arbeiter stieg wegen der großen Nachfrage schnell auf 22 an. Nach dem strengen Winter 1950/1951, in dem der Abbau für vier Wochen ruhte, musste bereits im Sommer 1951 Konkurs angemeldet werden. Der Basaltbruch wurde von der Basalt AG aus Linz übernommen und der Betrieb eingestellt. In der Bonner Rundschau vom 12. Juli 1951 hieß es laut einer Eintragung in der Dedenbacher Schulchronik: „Warum tut man nichts in den beiden Dörfern zur Erhaltung des Betriebes, warum versucht man es nicht durch Fremdwerbung?” Die Frage blieb offen.
- Am 1. September 1951 wurden die kompletten Anlagen abmontiert. Nur die Schienen wurden erst nach Jahren abgebaut.