Vaterlandskreuz Dedenbach
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Das in der Dedenbacher Flur 21, Im Krähwinkel, stehende Vaterlandskreuz, das die Jahreszahl 1729 trägt, ist das Kreuz im Wappen der Gemeinde Dedenbach.
Standort
Siehe auch
Manfred Mehlop schrieb 1993 über dieses Kreuz:
- Ein erstaunlicher Brauch wurde mit dem Vaterlandskreuz von 1729 verbunden. Bis in die 80er Jahre des 19. Jh. wurde einmal im Jahr zu Pfingsten eine Wallfahrt nach St. Matthias in Trier unternom¬men. Kinder und ältere Leute, die selbst nicht daran teilnehmen konnten, gaben den Wallfahrern bis zur Grenze des Flurbanns das Geleit. Dort stand das Kreuz von 1729. Der Brudermeister, der die Prozession anführte und den Wallfahrtsweg gut kannte, trug ein großes Kreuz. Am Kreuz von 1729, dem Vaterlandskreuz, drehte sich der ganze Zug zum Dorf hin um, der Brudermeister machte mit dem Kreuz das Kreuzzeichen in Richtung zum Dorf und sprach dabei: ‚Leb wohl Vater¬land’. Erst nach diesen Worten traten die Kinder und alten Leute den Heimweg an und die Wallfahrer setzten ihren Gang fort. Nach ungefähr einer Woche kehrte die Prozession zurück. Wieder wurde am Vaterlandskreuz Halt gemacht. Hier erwarteten die Daheimgebliebenen den Zug. Sie hatten Kuchen und allerlei Erfrischungen mitgebracht. Der Brudermeister machte beim Wiederbetreten des heimatlichen Bodens nach Dedenbach hin das Zeichen des Kreuzes mit dem großen Kreuz, gleichsam die Heimat mit dem durch die Wallfahrt ‚aufgeladenen Kreuz’ segnend. Danach wurde an Ort und Stelle das Wiedersehen gefeiert.[1]
Fußnoten
- ↑ Nach: Walter Müller: Kirchen, Kapellen, Kreuze in der Verbandsgemeinde Brohltal und Nachbarorten, 344 Seiten, 1343 Bilder, Niederzissen 2013, Seite 72