Volksschule Sinzig
Die ehemalige Katholische Volksschule Sinzig hieß seit dem 19. Jahrhundert "katholische Knabenschule". Später wurden allerdings auch Mädchen aufgenommen, wobei der Unterricht meistens in getrennten Mädchen- und Jungenklassen erfolgte. Im Schuljahr 1932/33 zählte die Schule 270 Jungen und 287 Mädchen sowie fünf Lehrer und vier Lehrerinnen. Bis 1936 teilte sich die Volksschule das Schulgebäude am Kirchplatz mit der Stadt- und Amtsverwaltung, bevor es allein der Schule zur Verfügung stand. Am 18. April 1939 wurde die katholische Volksschule Sinzig „Deutsche Gemeinschaftsschule“. Wilhelm Knippler, zeitweilig NS-Ortsgruppenleiter von Sinzig, war von 1936 bis 1945 Lehrer an dieser Schule. Am 28. Januar 1939 fasste Bürgermeister Meyer-Kirschner den folgenden Beschluss:
- Als Leiter der Gemeinde Stadt Sinzig beschließe ich gemäß § 36 Abs. 4 V.U.G. 1. Die katholische Volksschule in Sinzig wird aufgehoben. 2. Mit Wirkung vom 18. April 1939 wird in Sinzig die Deutsche Schule errichtet. Hierbei bleibt die Erteilung des nach Bekenntnissen getrennten Religionsunterrichtes wie bisher gewährleistet. Gründe: Förderung der Volksgemeinschaft und Ausschaltung der Bekenntnisgegensätze ... Sinzig, 28.1.39 Bürgermeister als Schulvorsteher.
Darauf folgte die Bemerkung:
- Der Beschluss des Gemeindeleiters Sinzig vom 28.1.1939 über die Errichtung der Deutschen Schule in Sinzig wird mit Wirkung vom 18. April 1939 an genehmigt ... ortsüblich bekanntmachen zu lassen!
Lehrer
Mediografie
- Klaus Weyell: Schule und Unterricht zur Zeit des Nationalsozialismus, dargestellt am Beispiel der Volksschule Sinzig, Hausarbeit gem. § 12 der Landesverordnung über die Erste Staatsprüfung für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen vom 16. Juni 1982, Universität Koblenz-Landau (pdf, 73 Seiten)
- Hans Josef Moeren: Erinnerungen an die Schulzeit in Sinzig: Schiefertafel und Schulspeisung, Blick aktuell – Sinzig, Nr. 26/2016, S. 57 f.