Windpark Weibern-Rieden

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Luftaufnahme vom 19. Dezember 2007
Blick vom Wabelsberg auf den Windpark Weibern-Rieden
Blick vom Wabelsberg auf Weibern und den Windpark Weibern-Rieden
Der Windpark vom Bergfried der Burg Olbrück aus gesehen
Der Windpark von der Hohen Lay aus aufgenommen - auf der linken Bildhälfte Riedener Gemarkung (Kreis Mayen-Koblenz), auf der rechten Bildhälfte Weiberner Gemarkung (Kreis Ahrweiler).
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Der erweiterte Windpark Weibern-Rieden ging am 30. August 2011 nach dreijähriger Planungs-, Genehmigungs- und Bauphase in Betrieb. Die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Eveline Lemke drückte gemeinsam mit Landrat Dr. Jürgen Pföhler und den Bürgermeistern der Verbandsgemeinden Mendig und Brohltal, Jörg Lempertz und Johannes Bell, den symbolischen roten Knopf. Die Anlage sei imstande, 6500 Haushalte mit Strom zu versorgen, hieß es bei der Inbetriebnahme. Betreiber des Parks ist die Dunoair Windverwaltung GmbH, die den Park im November 2009 von der L.O.S GbR aus Koblenz unternommen und um sechs auf 14 Windenergieanlagen (WEA) mit einer Leistung von insgesamt 12,6 Megawatt erweiterte und dazu rund 18,2 Millionen Euro investierte.


Lage

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Technische Daten

Den bis dahin aus acht Anlagen bestehenden Windpark Weibern-Rieden hat die Dunoair Windverwaltung GmbH aus Rees um sechs Windräder mit bis zu 150 Metern Höhe erweitert. Es handelt sich um getriebelose Windenergieanlagen des deutschen Marktführers Enercon. Die Rotorblätter können im Betrieb beheizt werden, sodass im Winter keine Eisbildung und damit Gefahr für Fußgänger droht. Vier Windenergieanlagen des Typs Enercon E 82 E1 mit je 2 Megawatt gingen am 30. August 2011 ans Netz. Zum Jahresende 2011 sollen zwei weitere Windenergieanlagen vom Typ Enercon E 70 mit je 2,3 Megawatt Leistung folgen. Insgesamt ist ein Jahresenergieertrag von circa 27 Millionen Kilowattstunden prognostiziert, was für die Stromversorgung von mehr als 6500 Haushalten reichen würde. 14.200 Tonnen Kohlendioxid können dadurch eingespart werden. Die in den Anlagen erzeuge Energie wird in das zwölf Kilometer entfernte Umspannwerk in Walhausen eingespeist.[1]

Sonstiges

Im Jahr 1994 wurde auf der Höhe zwischen Wabern und Volkesfeld von Martin Müller aus Kirchwald ein erstes Windrad in Betrieb genommen. Dessen Leistung lag bei 110 Kilowatt. Dieses Windrad drehte sich im Gegensatz zu allen anderen Anlagen gegen den Uhrzeigersinn.

1997 gab es Vorgespräche und eine Bürgerversammlung, in der Dr. Dieter Gunst aus Bad Neuenahr-Ahrweiler seine Pläne vorstellte. Es dauerte aber noch ein paar Jahre, bis die Pläne Gestalt annahmen. „Demnächst Strom von der Riedener Höhe“, hieß es im August 2001 in der Presse. Die geplanten Windkraftanlagen würden wohl noch im laufenden Jahr ihren Betrieb aufnehmen. Weiter hieß es:

Seit einigen Wochen wird auf der Hohen Ley, einem Bergkamm zwischen Weibern und Rieden, tüchtig gebuddelt. An fünf verschiedenen Standpunkten wurden tiefe Gruben ausgehoben, vorhandene Wirtschaftswege verbreitert, ausgekoffert und für den kommenden Schwerlastverkehr tauglich gemacht. Bei den erforderlichen Fundamenten für die Windräder mit einer Nabenhöhe von 65 Metern sorgen Stahl und 160 Kubikmeter Beton für die geforderte Standfestigkeit.

Der Windpark mit seinen fünf Anlagen – eine davon wurde im Jahr 2002 gebaut – nahm sämtliche Hürden. Der damalige Bauleiter Rainer Ockenfeld aus Mendig lobte deshalb: „Selten hatten wir so wenig Schwierigkeiten wie hier. Dies gilt sowohl für die Grundstückseigentümer und Pächter wie für die beiden Ortsgemeinden, deren Wege benutzt werden.“ Vier Generatoren produzierten ab 2002 bei optimaler Windgeschwindigkeit je 660 Kilowatt Strom.

Ab 2007 interessierten sich mehrere Betreiber von Windkraftanlagen für das Terrain, wo sie weitere Windräder errichten wollten. „Die Ortsgemeinde war stets in die Planungen mit eingebunden“, sagte Peter Josef Schmitz, langjähriger Ortsbürgermeister von Weibern. „Und der Rat stimmte jeweils nach eingehender Beratung in Ausschüssen und Fraktionen zu, nur einmal gab es aus grundsätzlichen Erwägungen ein zweifaches Nein.“

2010 wurden die Pläne von drei Interessenten konkret: DunoAir wollte drei Windräder, Gamesa ein Windrad und Dr. Dieter Gunst (Projektplanung von Windkraftanlagen) sechs Windräder aufstellen. Mit dem Windparkprojekt „Weiberner Wald“ gab es außerdem eine weitere Expansionsoption. Nach einer Prüfung durch die Firma Gamesa ließen sich fünf Windenergieanlagen auf der „Langen Linie“, dem Höhenzug zwischen Weibern und dem Tal der jungen Nette, bauen. „Für die Gemeinde deshalb lukrativ, weil sie im Besitz des fraglichen Areals von 122 Hektar ist“, so Ortsbürgermeister Peter Josef Schmitz.

„Und dass sich das Gelände eignet, hat der gewaltige Windwurf durch den Orkan Xynthia gezeigt.“ „Entgegenkommen erwarten wir von den zuständigen Genehmigungsbehörden“, wünschte sich Schmitz. „Denn durch die Ausweisung von Wasserschutzzonen sind der Gemeinde erhebliche Verluste entstanden, die jetzt zum Teil kompensiert werden könnten.“ Naturschutzfachliche Untersuchungen kamen zu dem Ergebnis, dass in Weibern der Bau von drei Anlagen umsetzbar waren. In den Nachbarkommunen waren aus Vogelschutz-Gründen keine weiteren Anlagen genehmigungsfähig. Unter Berücksichtigung einer mehr als zehn Kilometer langen Stromtrasse zum Einspeisepunkt in Ramersbach war das Vorhaben auch nicht mehr wirtschaftlich. Zu Beginn des Jahres 2015 kam ein neuer Investor auf den Plan. Zunächst waren vier Windkraftanlagen geplant. Wegen des Koalitionsvertrags der neuen Landesregierung musste die Anzahl dann aber auf drei reduziert werden.

Im August 2017 kam dann das Aus für das Vorhaben. Nach der Untersuchung von Horststandorten und der Flugbewegungen von Rotmilan und Schwarzstorch sowie den strengen Anforderungen des Vogelschutzes blieb für den Bau von Windkraftanlagen kein Raum mehr. Selbst Standorte, die 2013 noch unproblematisch erschienen, fiele nun wegen der Vogelpopulation fort.[2]


Der Windpark liegt in der östlichen Hocheifel auf einem überwiegend landwirtschaftlich genutzten Hochplateau zwischen den Gemeinden Weibern, Rieden und Volkesfeld. Seit 1994 wird dort eine Windkraftanlage mit einer Nabenhöhe von 28,5 Metern betrieben. 2001 kamen fünf weitere Windkraftanlagen mit einer Nabenhöhe von 65 Metern und einem Rotordurchmesser von 47 Metern hinzu.

Die Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord hatte Anfang 2009 die vereinfachte raumordnerische Prüfung für die geplante Erweiterung des Windparks mit einem positivem Ergebnis abgeschlossen. In der vereinfachten raumordnerischen Prüfung wurden die jeweiligen Belange und zu vertretenden Schutzgüter der berührten Stellen gegenüber gestellt. Als raumordnerisches Fazit stelle die SGD Nord fest, dass die geplante Erweiterung des Windparks unter Berücksichtigung der vorgetragenen fachlichen Belange grundsätzlich raumverträglich ist. Mit der geplanten Erweiterung des Windparks werde sowohl der verstärkten Nutzung regenerativer Energiequellen als auch einer räumlichen Konzentration von Windkraftanlagen landesplanerisch Rechnung getragen. Die Berührung anderer Kernnutzungen, beispielsweise der landwirtschaftlichen Nutzflächen sowie der Rohstoff- und Wassersicherung, sei abgrenzbar und vertrage sich insofern mit dem Vorhaben.[3]

Aber erst im Frühjahr 2011 lagen die Genehmigungen zur Erweiterung der Anlage vor, nachdem umfangreiche Untersuchungen abgeschlossen waren. Eine Windenergieanlage wurde gestrichen, zwei fielen kleiner aus als ursprünglich geplant. Im Jahr 2012 sollen alle Windräder mit einem Fledermausdetektor ausgestattet werden, sodass ein flächendeckendes Monitoring auf Narbenhöhe durchgeführt werden kann.

Ende 2017 wurde auf der Höhe zwischen Weibern und Rieden das bislang letzte von 14 Windrädern in Betrieb genommen (Stand: Jahresende 2019). Dieser Windpark ist bislang der einzige auf dem Gebiet des Kreises Ahrweiler.

Siehe auch

Portal "Erneuerbare Energien"

Mediografie

Fußnoten

  1. Quelle: Rhein-Zeitung vom 31. August 2011
  2. Quelle: * Hans-Josef Schneider: Erfolgsprojekt: Strom von der Riedener Höhe – Es begann 1994 mit einem kleinen Windrad – daraus wurde ein ganzer Windpark, in: Rhein-Zeitung vom 30. Dezember 2019
  3. Quelle: Pressemitteilung der Struktur- und Genehmigungsdirektion vom 27. Februar 2009
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