Ramersbach
Im Jahr 992 wies Kaiser Otto III. seinen Getreuen Sigebodo und Richwin das heutige Ramersbach als Grenzort zu. Die Urkunde von damals gibt es heute noch. Und so steht fest, dass dort bereits zu dieser Zeit zumindest schon einige Höfe standen. Ramersbach, acht Kilometer südlich von Ahrweiler gelegen, befindet sich auf einer Höhe von durchschnittlich 440 Metern. Der höchste Punkt des Ortes, das „Häuschen“, liegt sogar 506 Meter hoch. Bis 1974 gehörte die bis dahin eigenständige Ortsgemeinde Ramersbach zur Verbandsgemeinde Brohltal. Erst nach der Neubildung der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler im Jahr 1969 wurde der Ort am 16. März 1974 nach Bad Neuenahr-Ahrweiler eingemeindet. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Ramersbach landesherrlich zum Amt Neuenahr und damit zum Herzogtum Jülich. Während der Zeit der napoleonischen Herrschaft, von 1789 bis 1814, war Ramersbach dem Kanton Wehr im Rhein-Mosel-Departement zugeordnet. Nach der Übernahme durch das Königreich Preußen gehörte der Ort von 1816 an zur Bürgermeisterei Königsfeld im neu gebildeten Kreis Ahrweiler.[1]
Lage
Einwohnerzahl
- August 2006: 695
- September 2009: 650
- 30. Juni 2016: 601
Basisdaten
- Postleitzahl: 53474
- Vorwahl: 02646
- Dorfchronist: Günter Köster, Vorgänger: Rudolf Leisen
Bürgervertreter
- Ortsvorsteher: Werner Kasel (SPD, seit der Kommunalwahl 2019), Vorgänger: Fritz Langenhorst (SPD, Kommunalwahl 1989 - Kommunalwahl 2019)
- stellvertretender Ortsvorsteher: Thomas Gies (CDU, 2014-2019, 2019-2024)
- Ortsbeirat Ramersbach
Vereine
- Aktionsgemeinschaft Ramersbacher Bürger
- Bürgergesellschaft Ramersbach e.V.
- Förderverein des Kindergartens "Sausewind" Ramersbach e.V.
- Freiwillige Feuerwehr Ramersbach
- Freundeskreis der Kirche „St. Barbara“ Ramersbach
- Jugendfeuerwehr Ramersbach
- Karnevalswagen Ramersbach e.V.
- Landfrauenverein Ramersbach
- Martinsausschuss Ramersbach
- Möhnengesellschaft Ramersbach
- Sportverein 80 Ramersbach e.V. (SV)
Politische Gruppierungen
Glaubensgemeinschaften
Gewerbe
- Dorfladen Ramersbach
- Gaststätte "Halfenhof" Ramersbach
- KE-Engineering GmbH Ramersbach
- Lipowski & Thelen - Kunststoff-Fensterbau
- Maur Elektro - Technik (Ramersbach)
- Zimmerei und Holzbau Thelen
Öffentliche Einrichtungen
- Altes Backes Ramersbach (Betreuung: Bürgergesellschaft Ramersbach e.V.)
- Alte Schule Ramersbach
- Bürgerhaus Ramersbach
- Dorfplatz Ramersbach
- Florianshütte Ramersbach
- Friedhof Ramersbach
- Heiligenhäuschen an der Heckenbacher Straße (Ramersbach)
- Hubbelplatz Ramersbach
- Katholische Pfarrkirche "St. Barbara" Ramersbach
- Kinderspielplatz am Bürgerhaus Ramersbach
- Sportplatz Ramersbach
- Städtischer Kindergarten "Sausewind" Ramersbach
- Steiner Kreuz
- Stützpunkt Ramersbach der Master-Straßenmeisterei Sinzig
- Eisenweg
- Vorklärwerk Ramersbach
- Wochenendhaussiedlung „Im Brandenfeld“ Ramersbach
Veranstaltungen
- Karnevalssitzung des Sportvereins 80 Ramersbach e.V.
- Sportwochen des Sportvereins 80 Ramersbach e.V.
- Waldfest der freiwilligen Feuerwehr Ramersbach
Geschichte[2]
In einer Urkunde von Otto III., in der er am 19. März 992 seinen Getreuen, den Brüdern Sigebodo und Richwin, erlaubt, in einem genau bezeichneten Gebiet Hirsche, Wildschweine und Rehe zu jagen, wird Ramersbach erstmals urkundlich erwähnt. Die Grenze dieses Bannforstes, wie es seinerzeit hieß, führte von der Mündung des Adenauer Baches in die Ahr über die Hohe Acht, Blasweiler, „jener Berghöhe, die zwischen Cunigesveld und Rameresbach liegt“, bis zum Neuenahrer Berg, schließlich bis Wadenheim und von dort wieder die Ahr hinauf bis Adenau.[3]
vor 1103: drei Hofstellen an Kloster Rolandswerth verschenkt
1221: Ramersbach kommt zur Grafschaft Neuenahr
um 1300: erste Kirche
30. Juni 1589: 12 abgabepflichtige Familien
12. Januar 1603: großer Dorfbrand
19. Mai 1662: Ramersbach wird Pfarrei
9. April 1736: Der wohl finsterte Tag in der Geschichte Ramersbachs. Nahezu der gesamte Ort brennt nieder. 35 Häuser, dazu Kirche und Pfarrhaus fallen der Feuersbrunst um Opfer. Lediglich zwei Wohnhäuser überstehen die Katastrophe. Bei diesem Brand wird auch das Pfarrarchiv vernichtet. Die geschichtliche Forschung zu Ramersbach kann sich deshalb heute für die Zeit vor dem Brand nur noch auf gelegentliche Erwähnungen in fremden Dokumenten stützen.[4]
18. April 1794: Besetzung durch Truppen Napoleons, zwei Tote
1815/1816: Ramersbach in Preußen, Bürgermeisterei Königsfeld
25. September 1895: großer Dorfbrand
19. Mai 1908: Erlaubnis zum Bau einer neuen Kirche
1914-1918: Im Ersten Weltkrieg sterben 17 Soldaten.
April 1919: amerikanische Besatzung
1939-1945: Im Zweiten Weltkrieg sterben 16 Soldaten.
9. März 1945: Besetzung durch Amerikaner
16. Januar 1949: Bürgerabstimmung: Die Ramersbacher wollen zur Stadt Ahrweiler.
1969: Bei der kommunalen Gebietsreform in Rheinland-Pfalz wird Ramersbach der Verbandsgemeinde Brohltal zugeschlagen. Viele Einwohner sind damit nicht einverstanden.
16. März 1974: Ramersbach kommt zur Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler.
19. Mai 1992: 1000 Jahre Ramersbach
Geschichtliches
Versorgung
RMR-Pipeline – Pumpstation Ramersbach
Strom
Internet
Seit April 2012 gibt es in Ramersbach eine Internetanbindung per Vodafone LTE mit bis zu 21,6 MBit/s (laut Vodafone LTE Verfügbarkeitsprüfung). Ramersbach verfügt außerdem über einen Glasfaseranschluss, der nahezu allen Haushalten schnelles Internet mit bis zu 100mbit und zudem Voice Over Ip Telefonie ermöglicht. (Anbieter: Inexio, vormals Quix)
Trinkwasser
Der Liefervertrag mit dem bisherigen Wasserlieferanten, dem Zweckverband Wasserversorgung Eifel-Ahr, läuft zum Jahresende 2013 aus. Insbesondere der geringe Wasserdruck, der Druckerhöhungsanlagen notwendig machte, ließ häufig zu wünschen übrig. Ramersbach ist für die Wasserversorgung in eine sogenannte Hochzone und eine Tiefzone unterteilt. Insbesonders in der Hochzone kam der Wasserdruck häufig nicht über 0,5 bar hinaus.[5]
Von 2014 an soll Ramersbach deshalb vom Wasserversorgungszweckverband Maifeld-Eifel mit Wasser versorgt werden. Der Höhenort bekommt sein Wasser bis dahin über eine lange Wasserleitung von Blasweiler her aus der Verbandsgemeinde Altenahr. Doch die Wasserqualität und besonders der geringe Wasserdruck ließen oft zu Wünschen übrig. Um die Versorgungsschiene zu wechseln, müssen eine 1,5 Kilometer lange Leitung von Schalkenbach her eingerichtet und alte Leitungen und Schieberkreuze saniert werden. Technisch interessant dabei: Um drei im Außenbereich liegende Wasserkunden zu versorgen, ist es notwendig, die Flussrichtung in der bisherigen Zuführungsleitung von Blasweiler kommend umzudrehen, sodass das Wasser nun von Ramersbach aus dorthin fließt. Die Aufträge zu den notwendigen Erdarbeiten, den Rohrbau mit Polyethylenrohren (PE-HD 100) sowie zur Sanierung der Schieberkreuze (Gesamtsumme 187 386 Euro) wurden, in vier Lose aufgeteilt, durch den Ausschuss vergeben. Insgesamt 69 Unternehmen hatten ein Angebot abgegeben.[6]
Am 22. Mai 2013 war in der Nähe der Wochenendhaussiedlung „Im Brandenfeld“ Ramersbach symbolischer erster Spatenstich für die Verlegung einer 870 Meter langen Polyethylenleitung mit einem Durchmesser von 150 Millimetern von Schalkenbach aus über Obervinxt und die Wochenendhaussiedlung nach Ramersbach hinein. Durch die Versorgung über den Trinkwasser-Hochbehälter Engelner Kopf soll überall in Ramersbach auch ohne Druckerhöhungsanlagen genügend Wasserdruck vorhanden sein.[7]
Straßen
Alte Linie, Ahrtalstraße, Am Steiner Kreuz, Am Zehnthof, Auf dem Krummstück, Auf dem Rain, Auf der Höhe, Auf der Nür, Barbaraweg, Blasweilerweg, Fernblick, Florianstraße, Forststraße, Ginsterweg, Halfenweg, Heckenbacher Straße, Heckenbacherstraße, Holunderweg, Kiefernweg, Märtenweg, Mayener Straße, Neuer Weg, Ober den Gärten, Tannenweg, Vinxtweg, Wacholderweg
Sonstiges
- Alte Mauer
- Basalt-Wegekreuz Ramersbach
- Forsthaus Waldwinkel
- Geschichtsstein Ramersbach
- Kirberichs Pötz (Brunnen)
- Schutzhütte an der Alten Mauer
- Schutzhütte Hilgertsberg
- Wegkreuz an der Florianshütte Ramersbach
- Wegkreuz an der L 85 (Ramersbach)
Historische Fotos und Ansichtskarten
Weitere Fotos
Videos
Mediografie
- Männer gingen mit weißer Fahne zu den Amis – Aus den Notizen von Franziska Schüller, die vor 60 Jahren als junge Frau das Kriegsende und den Einmarsch der Amerikaner in Ramersbach erlebt hat, general-anzeiger-bonn.de vom 4. März 2005
- Werner Schüller: Mainacht mit Überraschungen und Folgen in Ramersbach und Insul, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 2012, S. 230
- Werner Schüller: Ramersbach zu Beginn des Ersten Weltkrieges 1914. Bericht aus der Schulchronik, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 2014, Ahrweiler 2013, 282 Seiten, Seiten 197 f.
- Werner Schüller: Das Fronleichnamsfest in Ramersbach - Der religiöse Brauch in früheren Zeiten, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 2017, S. 214-216
- Rudolf Leisen: Chronik von Ramersbach und der Gemeinde Heckenbach 992-1992, Ramersbach 1992
- Rudolf Leisen: Zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Dorfes Ramersbach, in: Kreisverwaltung Ahrweiler (Hrsg.): Heimatjahrbuch für den Kreis Ahrweiler 2001, Ahrweiler 2000, S. 161
- Rudolf Wies: Name und vermutlicher Ursprung des Dorfes Ramersbach, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1957
- Rudolf Leisen: Wohnverhältnisse in Ramersbach in früheren Jahrhunderten, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1993
- Rudolf Leisen: Aus der gemeinsamen Geschichte von Ramersbach und Blasweiler, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1987
- Rudolf Leisen: Ein Denkmal in Ramersbach, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1986
- "Hilfe, da kommt ja Wasser" - Ramersbach am Netz des Zweckverbandes Maifeld-Eifel, general-anzeiger-bonn.de vom 26. November 2013
- Günther Schmitt: Ramersbach: Bürgerschaftliches Engagement steht hoch im Kurs, general-anzeiger-bonn.de vom 13. Mai 2014
- Günther Schmitt: Ramersbach: Alternative über Eifelturm bereitet den Bürgern Verdruss, general-anzeiger-bonn.de vom 16. Mai 2014
- Investitionen in Ramersbach: "Bauland für Familien schaffen", general-anzeiger-bonn.de vom 12. September 2015
- Jochen Tarrach: Nicht nur Platz für Tiny Häuser: Warum der Höhenstadtteil Ramersbach nach der Flut fürs Ahrtal wichtig ist, rhein-zeitung.de, 1. November 2021
Weblinks
Fußnoten
- ↑ Quelle: Jochen Tarrach: 1025 Jahre: Ramersbach ist heute noch Grenzort – Der Ort wurde in einer Urkunde von Kaiser Otto III. vor 1025 Jahren erstmals schriftlich genannt, in: Rhein-Zeitung vom 14. September 2017
- ↑ Quelle: Inschrift einer Bronzetafel auf dem 2022 aufgestellten Ramersbacher Geschichtsstein
- ↑ Quelle: Günther Schmitt: Dorfjubiläum: Ramersbach feiert 1025. Geburtstag, general-anzeiger-bonn.de vom 16. September 2017
- ↑ Quelle: Rudolf Leisen: St. Sebastianus-Schützen in Ramersbach, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1992
- ↑ Quelle: Rhein-Zeitung vom 23. Mai 2013
- ↑ Quelle: Rhein-Zeitung vom 4. Dezember 2012
- ↑ Quelle: Rhein-Zeitung vom 23. Mai 2013