Ahrtaler Köksjen

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Sterne-Koche Hans Stefan Steinheuer (rechts) wurde bei der Bundesgartenschau 2011 in Koblenz Pate des Ahrtaler Köksje. Links im Bild: Projektleiter Christian Havenith
Erntezeit

Das Ahrtaler Köksjen eine bunt gescheckte Trockenbohne, kam vermutlich während der französischen Besatzungszeit ins Ahrtal und brachte es zu großer Beliebtheit. Sie wird nicht als grüne "Fitsch“-Bohne genutzt, sondern erst ihr ausgereiftes Korn macht sie in den Wintermonaten zur Grundlage der beliebten Köksjeszupp (Köksjen-Suppe).


Sonstiges

Heute wird das Köksjen nur noch vereinzelt privat kultiviert. Zur Gewinnung der reifen Samen wird diese Bohnensorte an etwa zwei Meter hohen Stangen angebaut. Ab Mitte Mai werden die Bohnen gelegt - üblicherweise jeweils sieben Stück rund um jede Stange. Bei den Köksjen reifen die Hülsen an den Pflanzen, ein recht langwieriger Reifeprozess. Köksje werden in der Regel im Herbst/Winter gedroschen. Ein beliebtes Gericht, das aus dieser Bohne gekocht wird, ist die Köksjeszupp (Köksjen-Eintopf). Hans Stefan Steinheuer übernahm bei der Bundesgartenschau 2011 in Koblenz die Patenschaft über das Ahrtaler Köksje. Und das Slow Food-Convivium Bonn-Ahr hat in Kooperation mit dem Gemüsesortenprojekt "Rheinland (+) Pfalz" im Jahr 2011 einen Antrag auf Aufnahme in die "Arche des Geschmacks" gestellt hat.

Die Organisation Slow Food hat sich mit dem internationalen Projekt "Arche des Geschmacks" dem Erhalt der geschmacklichen Vielfalt verschrieben. Seltene traditionelle Lebensmittel, Nutztierarten und Kulturpflanzen werden regelmäßig in den Katalog der Geschmacksarche aufgenommen, gefördert und geschützt. Im Januar 2014 wurden vier neue sogenannte "Arche-Passagiere" aufgenommen: der Bremer Scheerkohl, das Alpine Steinschaf, die Kesselheimer Zuckererbse und die Bohnensorte Ahrtaler Köksje. Damit standen im Januar 2014 40 traditionelle Lebensmittel unter dem Schutz von Slow Food. In einer entsprechenden Pressemitteilung hieß es:

Das Ahrtaler Köksje ist eine regionale Stangenbohne im Kreis Ahrweiler und im Köln-Bonner Raum. Sie stammt wahrscheinlich von der Sorte "Cocos de Prague" und wurde von den napoleonischen Besatzungstruppen eingeführt. Da sie traditionell als reine Trocken- oder Körnerbohne genutzt wurde, erfolgte die Ernte möglichst spät, um die kleinen, runden Bohnen in der Hülse ausreichend trocknen zu lassen. Die Kerne wurden immer nur in der jeweils benötigten Menge frisch ausgepellt. Sie ergeben eine sämige, leicht süßliche Bohnensuppe, die von der Ahrweiler Feuerwehr jährlich zum Feuer(wehr)fest angeboten wird. Ursprünglich nur unter Nachbarn getauscht, werden die Samen heute zunehmend mit anderen Sorten vermischt. Es sind daher nur noch wenige typische Stränge erhalten.

Bezugsquellen

Fleischerfachgeschäft Georg Damian (Mayschoß)

Video

Karl-Heinz Binder, Anne und Sophie Ropertz lesen "Köksjesbunn"

Mediografie

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