Bündnis Remagen für Frieden und Demokratie

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Aktion vor dem Hintergrund des Einfalls russischer Truppen ab 24. Februar 2022 in die Ukraine
Initiatoren bei der Vorstellung des von Volker Thehos entworfenen Logos der Initiative im März 2010
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Vor einem „Trauermarsch“ zur Friedenskapelle „Schwarze Madonna“ in Remagen, zu dem rechtsextreme Gruppen aufgerufen hatten, war die Kapelle vom Bündnis verhüllt worden.
Agnes Menacher (links) sprach bei einer Mahnwache gegen Rechts vor der Evangelischen Friedenskirche Remagen, zu der das Bündnis für Frieden und Demokratie eingeladen hatte.

Das Bündnis Remagen für Frieden und Demokratie will mit seinen Aktionen Neofaschisten und Rechtsradikalen entgegentreten, die Remagen, wie es in einer Pressemitteilung hieß, "wegen seiner militärgeschichtlichen Bedeutung im 2. Weltkrieg für ihre revanchistischen und ausländerfeindlichen Aktionen missbrauchen wollen." Mit einem Friedensfest am 8. Mai 2010 wollte das Bündnis deutlich machen, dass Remagen sich mit den Siegermächten des 2. Weltkriegs ausgesöhnt hat und für ein friedliches Miteinander der Völker, Religionen und Kulturen eintritt. Aus dem Friedensfest ging der Tag der Demokratie (Remagen) hervor.


Ansprechpartner[1]

Gründung und Entwicklung

Gründungsmitglieder des Bündnisses stellten ihre Initiative bei einer Pressekonferenz am 11. März 2010 im Katholischen Pfarr- und Jugendzentrum "St. Peter und Paul" Remagen erstmals öffentlich vor. Dr. Johannes Georg Meyer erinnerte dort an das Engagement der beiden Pfarrgemeinden von Remagen im Ökumenischen Arbeitskreis "Mahnmal Synagoge" Remagen, dem sich bald politisch motivierte Bürgerinnen und Bürger anschlossen.

Einige Jahre später formierte sich in ähnlicher Zusammensetzung der Arbeitskreis "Stolpersteine" Remagen, der bewirkte, dass vor den Häusern ehemaliger jüdischer Mitbürger Stolpersteine verlegt wurden. Viele Mitglieder des Arbeitskreises waren über den geplanten Aufmarsch der Neonazis im November 2009 in Remagen empört. Spontan fand sich eine Mahnwache zusammen, die gegen die Vereinnahmung der Remagener Gedenkstätten durch Neonazis demonstrierte. Kurz darauf entstand die Idee, ein Bündnis zu gründen und ein Friedensfest zu organisieren, um weiteren Aktivitäten von rechts zuvorzukommen.

Das Bündnis wird von der Katholischen Pfarrgemeinde "St. Peter und Paul" Remagen und der Evangelischen Kirchengemeinde Remagen-Sinzig getragen, dem AStA des RheinAhrCampus Remagen, der Grundschule "St. Martin" Remagen, dem Verein Der Kinderhof - Zeit, Raum & Leben e.V., dem Eine-Welt-Fairein Remagen e.V., Politikerinnen und Politikern sowie Bürgerinnen und Bürgern.

Am 8. Mai 2010 wollen die Mitglieder des Bündnisses mit einem Friedensfest an das Ende des Zweiten Weltkrieges 65 Jahre zuvor erinnern, hießt es bei der Pressekonferenz. 1945 habe niemand geahnt, dass den Schrecken des Krieges und der Diktatur 65 Jahre Frieden und Demokratie folgen würden. Bei der Veranstaltung am 8. Mai solle an die Opfer von Krieg und Naziterror erinnert werden. Gleichzeitig solle daran erinnert werden, dass der Friede nur durch Demokratie, Völkerverständigung und Toleranz erhalten werden kann.

Agnes Menacher erläuterte bei der Pressekonferenz das Programm der Auftaktveranstaltungen und des geplanten Friedensfestes:

Für den 8. Mai 2022 hatte das Remagener Bündnis zu einer Mitmachaktion an der Friedenskapelle „Schwarze Madonna“ Remagen eingeladen. Aus Fliesenscherben wurde vor die Kapelle ein Friedenszeichen in die Wiese gelegt. Die Besucher konnten sich mit Friedenswünschen und eigenen Gedanken zu Krieg und Frieden einbringen. Zehn Wochen zuvor, am 24. Februar 2022, hatte die Invasion russischer Truppen in die Ukraine begonnen.

Auszeichnung

Am 7. Dezember 2021 wurde das Remagener Bündnis für Frieden und Demokratie vom rheinland-pfälzischen Innenminister Roger Lewentz mit dem Preis für Zivilcourage 2021 ausgezeichnet. Innerhalb der Kampagne „Wer nichts tut, macht mit“ wird dieser Preis an Menschen und Initiativen verliehen, die durch außergewöhnliches und couragiertes Eingreifen in Gefahrensituationen eine Straftat verhindert oder Opfern von Straftaten zur Seite gestanden haben. In dem Bündnis seien „Menschen ausschließlich ehrenamtlich organisiert, die sich seit mehr als zehn Jahren gegen den jährlichen Neonazi-Aufmarsch in Remagen („Rheinwiesenlager“) einsetzen“, berichtete die Rhein-Zeitung (RZ) anlässlich der Auszeichnung. Seit der Gründung des Bündnisses hätten dessen Mitglieder mit zahlreichen Schwierigkeiten und Herausforderungen zu kämpfen - unter anderem mit Anfeindungen durch Neonazis. „Doch davon lassen sie sich nicht entmutigen und positionieren sich weiterhin klar gegen Rechtsextremismus und engagieren sich über die Maßen“, hieß es in der RZ weiter. Die Preisträger hätten „durch ihren Einsatz gezeigt, wie gut das soziale Miteinander auch nach vielen herausfordernden Monaten der Pandemie noch funktioniert.“ Gerade in einer Zeit, „in der Hass verbreitende Hetzer das Ende unseres gesellschaftlichen Zusammenhalts herbeireden wollen, ist es umso wichtiger, mutiges Einschreiten, wenn Mitmenschen in Not sind, hervorzuheben und gebührend zu würdigen“, sagte Minister Lewentz bei einer Feierstunde anlässlich der Auszeichnung in Mainz. Die Preisträger erhielten eine Urkunde, eine Skulptur und einen Geldpreis.[2]

Spendenkonten

Mitglieder des Bündnisses präsentierten im März 2010 vor der Kapelle der Friedenskapelle "Schwarze Madonna" Remagen das Logo der Initiative. Entworfen wurde es von dem Remagener Diplom-Designer Volker Thehos. In Anlehnung an das Logo der Stadt Remagen soll das Logo der Friedensinitiative ein Bekenntnis zu 65 Jahren des Friedens und der Demokratie sein - dargestellt durch die Friedenstaube am stilisierten Rheinlauf.

Siehe auch

Mediografie

Weblinks

Fußnoten

  1. Quelle: Pressemitteilung des Bündnisses Remagen für Frieden und Demokratie vom 11. März 2010
  2. Quellen: Preis für engagierte Remagener - Minister Lewentz zeichnet Friedensbündnis aus, in: Rhein-Zeitung vom 7. Dezember 2021, und Lewentz verleiht Preis für Zivilcourage 2021 (Pressemitteilung des Ministeriums des Inneren und für Sport Rheinland-Pfalz), 7. Dezember 2021
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