Bootshaus Sinzig

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Beim Hochwasser im Februar 2021

Das Bootshaus Sinzig ist Eigentum des Wassersportverein Sinzig e.V.. In den Räumen im Parterre lagern Boote u.a., während das Obergeschoss als Gaststätte genutzt wird. Die betreibt der Verein allerdings nicht selbst, sondern er verpachtet sie.

Standort

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Öffnungszeiten der Gaststätte im Sommer

Montag 11-18 Uhr

Dienstag 11-18 Uhr

Mittwoch Ruhetag

Donnerstag 11-18 Uhr

Freitag 11-21 Uhr

Samstag 10-20 Uhr

Sonntag 10-20 Uhr

Pächter

Sven und Norma

Chronik

Im Jahr 1926 wurde mit dem Bau des Sinziger Strandbades begonnen. Dazu ist am Rheinufer eine Liegewiese für Badende angelegt und im Rhein ein Sprungbrett aufgestellt worden. 1927 wurde das Bad eingeweiht. Das Strandbad-Gebäude war auf einem Betonsockel gebaut, der etwa 1,20 Meter hoch war, womit das Haus vor Hochwasser sicher war. Unter dem Haus wurden Boote gelagert. Das Bad wurde so gut frequentiert, dass während der Saison ein Pendelbus fuhr. Schon damals befanden sich ein Café und eine Gaststätte im Haus am Leinpfad 1. Franz Simon war Betreiber des Cafés, Georg Breuer führte die Gaststätte.

1938 wurde das Bad geschlossen. In den Jahren von 1940 bis 1945 ist das Haus von einer Familie Burghard bewohnt worden, die auch die Gaststätte betrieb. In den Jahren 1942 bis 1944 beherbergte sie einen Juden vor den Nazis, der bei Gefahr im Tiefkeller versteckt wurde. Diesen Keller unter dem Bootshaus gibt es noch heute. Nach Kriegsende gehörte das Areal zum Kriegsgefangenenlager „Goldene Meile“. Das Strandbad-Gebäude diente dabei als Kommandozentrale der US-Armee. Nachdem das Lager aufgelöst worden war, wurde das Haus abgerissen. Das Grundstück entwickelte sich zu einer Müllhalde und verwilderte.

Am 21. Januar 1970 ist der Wassersportverein Sinzig gegründet worden. Nachdem der WSV das Gelände aufgeräumt hatte, begannen 1971 unter der Leitung von Jakob Flück die Arbeiten zum Bau des Bootshauses. Das Vereinsheim wurde, noch heute erkennbar, auf den Resten des Strandbad-Gebäudes errichtet, das früher zum Rhein-Strandbad Sinzig gehörte. Zwei Jahre nach der Gründung wurde das bei Rheinkilometer 628 erbaute Bootshaus eingeweiht. 1973 beim Strandfest ist das fertige Bootshaus zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt worden.

Mit Norma und Sven Pörzgen als Pächterehepaar wurde die Gaststätte im Bootshaus am 30. Juni 2017 wiedereröffnet. Den Pachtvertrag mit dem WSV hatte das Paar im Januar 2017 unterschrieben und sich dann gleich an die Renovierung gemacht.[1]

Bürgermeister Wolfgang Kroeger sagte bei einer Sitzung des Bauausschusses der Stadt Sinzig im August 2017, dass aufgrund des Pächterwechsels für die Bootshaus-Gaststätte eine neue Konzession beantragt werden musste. Weil das Bootshaus jedoch Wasserschutzgebiet "Goldene Meile" steht, hätten sowohl die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) als auch die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord die Gewährung einer neuen Konzession ausgeschlossen. Das hätte das Ende nicht nur der Boothaus-Gastronomie, sondern auch der Aktivitäten des Wassersportvereins Sinzig bedeutet. Es sei jedoch gelungen, sagte Kroeger weiter, nachzuweisen, dass das Bootshaus den Status eines schützenswerten Kulturgutes verdient. Die Rhein-Zeitung berichtete:

Nach Überprüfung der Historie war in dem alten Bootshaus während der NS-Zeit Schutz suchenden jüdischen Mitbürgern Unterschlupf gewährt worden. Zudem war dort die Kommandantur des Rheinwiesenlagers von Kriegsgefangenen untergebracht.[2]

Deshalb gebe es nun eine mündliche Zusage der Behörden, dass die Gewährung einer Konzession in Betracht gezogen werde. Um die Rahmenbedingungen zu erfüllen, müsse nun eine Bauleitplanung eingeleitet werden, die allerdings 10.000 Euro kostet. „Die Stadt sollte sich mit mindestens fünfzig Prozent hieran beteiligen, um den WSV zu entlasten“, sagte Kroeger. Der Gastronomiebetrieb im Bootshaus darf nun vorläufig bis zum Jahresende 2017 weiter laufen.

Im Herbst 2023 erhielt die Boothaus-Gastronomie einen neuen Pächter. Er legte neue Restaurant-Öffnungszeiten fest - Mittwoch-Montag, 10-22 Uhr- und eröffnete das Restaurant im November 2023. In den Monaten zuvor war das Boothaus-Gelände insektenfreundlich bepflanzt worden. Außerdem sind essbare Beete angelegt worden, und die Rüstigen Rentner stellten eine neue Bank auf.

Mediografie

Das Bootshaus am Rheinufer ist ein beliebtes Ausflugslokal – Große Benefizveranstaltung für den Erhalt der Gaststätte, blick-aktuell.de vom 20. November 2017

Weblinks

Fußnoten

  1. Quelle: Judith Schumacher: Im Bootshaus gibt es wieder Speis und Trank – Traditionsgaststätte am Rheinufer, in: Rhein-Zeitung vom 3. Juli 2017
  2. Quelle: Doch Hoffnung für den WSV im alten Bootshaus – Bauausschuss Viele gute Neuigkeiten verkündet, in: Rhein-Zeitung vom 19. August 2017
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