Fischerhaus Oberwinter

Das Fischerhaus am Unkelstein bei Oberwinter war einst ein beliebtes Ausflugslokal.

Standort

Die Karte wird geladen …

{"minzoom":false,"maxzoom":false,"mappingservice":"leaflet","width":"400px","height":"300px","centre":false,"title":"","label":"","icon":"","lines":[],"polygons":[],"circles":[],"rectangles":[],"copycoords":true,"static":false,"zoom":17,"defzoom":14,"layers":["OpenStreetMap"],"image layers":[],"overlays":[],"resizable":false,"fullscreen":false,"scrollwheelzoom":true,"cluster":false,"clustermaxzoom":20,"clusterzoomonclick":true,"clustermaxradius":80,"clusterspiderfy":true,"geojson":"","clicktarget":"","imageLayers":[],"locations":[{"text":"","title":"","link":"","lat":50.601621154121304,"lon":7.211363754954625,"icon":""}],"imageoverlays":null}

Chronik

Das Fischerhaus wurde in den 1930er Jahren erbaut. „Es zeugt von der Zähigkeit der Eigentümer, allen Widrigkeiten zum Trotz ein Lokal zu erbauen“, schreibt Hans Atzler, dem die ehemalige Eigentümerin Ruth Kilp (geb. Vollmer) für seine Recherchen zum Fischerhaus ihr privates Archiv öffnete. Johann und Ruth Vollmer, die Eltern von Ruth Kilp, eröffneten das Fischerhaus im Jahr 1934 am ehemaligen Anleger der Fähre nach Unkel als Café und Speisegaststätte. Anfangs hatte das Fischerhaus weder Strom- noch Wasseranschluss. In dem Ausflugslokal wurde selbst gefangener und geräucherter Fisch aus dem Rhein angeboten. Nachdem ihr Mann im Jahr 1940 zur Wehrmacht einberufen worden war, führte Ruth Kilp das Fischerhaus allein. Als die Amerikaner einmarschiert waren, diente das Fischerhaus für kurze Zeit als Notlazarett. Nach Kriegsende baute Ruth Kilp den Betrieb zunächst ohne ihren Mann wieder auf. Nachdem er 1947 aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt war, pachtete er die Fischereirechte auf elf Rheinkilometern. Bald war das Rheinwasser jedoch derart stark verschmutzt, dass der Fluss biologisch tot war. Trotzdem wurde im Fischerhaus weiterhin Fisch serviert; der aber stammte unter anderem aus dem Laacher See. Für den Bau der Unkelsteinbrücke von 1955 bis 1957 mussten einige Gebäudeteile des Fischerhauses abgerissen werden. Aber die Inhaber durften neu bauen. Während Bonn Bundeshauptstadt war, florierte das einzige Fischlokal zwischen Köln und Koblenz. Botschaftsangehörige, Politiker und Staatsgäste kehrten dort ein. Sogar Soraya von Persien speiste dort. Ruth Kilp erinnerte sich, dass sie noch nie so viele Zobelmäntel auf einmal gesehen habe wie bei Sorayas Besuch. Die Kilps führten das Fischerhaus bis ins Jahr 1981, das sich anschließend zum „Ristorante Nino“ wandelte. 2022 stehen die Gebäude leer.

Mediografie

• Hans Atzler: Band 12 der Oberwinterer Geschichte(n) (enthält Beiträge zum Alten Rathaus und zum Fischerhaus Oberwinter, 3,50 Euro, 2022
• Hildegard Ginzler: Erweiterung der Schriftenreihe Oberwinterer Geschichte: Nachgeforscht: Altes Rathaus und Fischerhaus, ga.de, 4. Februar 2022