Altes Rathaus Oberwinter
Das Alte Rathaus von Oberwinter wurde im Jahr 1841 anstelle des sogenannten Bürgerhauses als Schulgebäude erbaut. Nach dem Bau der neuen Schule diente es von 1896 bis zur Kommunalreform im Jahr 1969 als Rathaus der Gemeinde Oberwinter. Der drohende Abriss wurde im Jahr 1986 durch die Gründung der Vereinigung Rathaus Oberwinter und Archiv verhindert.[1]
Standort
Hauptstraße 99
53424 Remagen-Oberwinter
Chronik[2]
Die reformierte Gemeinde Oberwinters erwarb den Vorgängerbau des Rathauses, das Bürgerhaus, nachdem sie im Jahr 1614 das Recht zur Mitnutzung der katholischen St.-Laurentius-Kirche verloren hatte. Das Erdgeschoss dieses Fachwerkhauses beherbergte die Wachstube und die reformierte Schule. Im ersten Stock befand sich der Gerichtssaal und ab 1724 die katholische Schule. Unter dem Dach war der Gebetssaal der reformierten Gemeinde untergebracht. Spätestens in den 1830er Jahren war das Gebäude für zu klein geworden, um sämtliche Schüler aus Oberwinter aufzunehmen. Deshalb wurde im Jahr 1840 entschieden, ein neues Schulhaus zu bauen. Per Los wurde außerdem entschieden, welche der beiden Konfessionsschulen ins hochwasserfreie Obergeschoss ziehen durfte: die katholische Schule. Wie das alte, so erhielt auch das neue Schulhaus einen kleinen Turm mit Glocke. Neu hingegen war die Uhr. Nach 1858 befand sich in dem Gebäude nur noch die katholische Schule - bis auch sie im Jahr 1894 in neue Räume umzog. Damit brach die Zeit an, in der das Gebäude als Rathaus diente. Nach 1933 tagte dort auch der Gemeinderat. Im Anbau im heutigen Rathausgarten befand sich die Werkstatt des Schuhmachermeisters Heinrich Clemens. Als die Kommunalverwaltung für Remagen und seine Stadtteile im Jahr 1969 in Remagen zusammengeführt wurde, blieb im Rathaus lediglich der Gemeindediener zurück, der ein lebenslanges Wohnrecht hatte. In den 1980er Jahren wollte die Stadt Remagen das Gebäude verkaufen. Dass es dazu nicht kam und dass der Bau heute noch steht, ist vor allem dem ehemaligen Oberwinterer Ortsvorsteher Werner Unkels zu verdanken, der sich für den Erhalt einsetzte. So kam es, dass die Stadt das Gebäude der Vereinigung Rathaus Oberwinter und Archiv zur Nutzung überließ.
Weitere Fotos
Siehe auch
Vereinigung Rathaus Oberwinter und Archiv e.V.
Mediografie
- Strahlende Kinderaugen - Spielzeugausstellung im alten Oberwinterer Rathaus, general-anzeiger-bonn.de vom 21. Dezember 2012
- Altes Rathaus von Oberwinter: Guilleaume-Ausstellung eröffnet, general-anzeiger-bonn.de vom 7. Mai 2013
- Sebastian Kirschner: Ausstellung in Oberwinter: Sogar Napoleon soll Gast im "Schwanen" gewesen sein, general-anzeiger-bonn.de vom 12. Mai 2015
- Hildegard Ginzler: Ausstellung zur Weimarer Republik in Berlin – Nazis manipulierten Oberwinterer Wahlurne, general-anzeiger-bonn.de vom 7. März 2019
- Die Oberwinterer „Weinstitze in Eisen“ verband Wohltätigkeit mit Kriegspropaganda – Genagelte Kanne erinnert an Weltkriege, blick-aktuell.de vom 9. Juli 2019
- Hans Atzler: Band 12 der Oberwinterer Geschichte(n) (enthält Beiträge zum Alten Rathaus und zum Fischerhaus Oberwinter, 3,50 Euro, 2022
Fußnoten
- ↑ Quelle: sweet-dreamworld.de: Oberwinter
- ↑ Quelle: Petra Ochs: Altes Rathaus und Fischerhaus im Wandel der Zeit - Band 12 der „Oberwinterer Geschichte(n)“ – Lokalhistoriker Hans Atzler hat recherchiert, in: Rhein-Zeitung vom 31. Januar 2022