Franziskanerinnen-Kloster Niederzissen
Das von den Franziskanerinnen von Waldbreitbach im Jahr 1864 in Niederzissen eröffnete Kloster verteilte in den 1930er Jahren im Auftrag der NS-Regierung Kakao und Suppe, zeitweise sogar Frühstück an bedürftige Kinder. Bis zu 200 Kinder wurden von den Schwestern regelmäßig mit Essen versorgt. Das Krankenhaus in Niederzissen durfte schon 1936 nicht mehr weiter betrieben werden, weil „die betreffenden Räumlichkeiten für einen ordnungs-, bestimmungs- und zeitgemäßen Krankenhausbetrieb unzureichend und nicht mehr geeignet“ seien. Die Aufnahme, Behandlung, Pflege und Verpflegung Kranker einschließlich Gebärender und Wöchnerinnen sollte unterlassen werden. Als Altenheim und Kindergarten durfte es jedoch weitergeführt werden. Ende der 1960er Jahre hatte das Altenheim immer weniger Bewohner. Es standen nur noch vier Schwestern zur Verfügung, und nach dem plötzlichen Tod des Ortspfarrers hatten die Schwestern Schwierigkeiten, einen neuen Geistlichen zu finden, damit sie wenigstens einige Male in der Woche die Heilige Messe feiern konnten. So entschloss sich der Träger, das Haus zum 1. November 1969 nach 105 Jahren zu schließen.