Günther Oellers

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Oellers' Pieta (rechts) in der Gedächtniskapelle Brenk
Basalt-Stele von Günther Oellers an der Friedhofskapelle Wehr

Der Bildhauer Günther Oellers (* 27. Januar 1925 in Linz am Rhein; † 13. Mai 2011 ebenda) war mit Heinrich Böll und Joseph Beuys befreundet. Er stattete Bundestag und Bundeskanzleramt mit Werken aus Stein, Holz und Bronze aus. Aber auch in Brenk, Wehr und Sinzig hinterließ er Spuren.


Sonstiges

Günther Oellers, Mitgründer der „Freien Internationalen Universität“, hinterließ bereits in den 1960er Jahren durch seine Arbeiten im oberen Brohltal Spuren. Vor der Friedhofskapelle in Wehr steht eine Relief-Stele aus Basalt von Oellers, und in der Pfarrkirche hat er nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil einen Zelebrationsaltar zwischen den beiden Seitenaltären errichtet. In der Gedächtniskapelle Brenk, 1963 zum Gedenken an die Opfer der beiden Weltkriege erbaut, hängt ein etwa einen Quadratmeter großes Vesperbild (Pietà), eine aus Lindenholz mit Goldglanz gestaltete Relieftafel.[1] Den Auftrag für diese Arbeit erhielt Oellers von Hermann-Josef Hoffmann, einem Anhänger zeitgenössischer Kunst, der seinerzeit Pfarrer der Katholischen Pfarrgemeinde „St. Poten­ti­nus“ Wehr und mit Oellers befreundet war. In einem Beitrag über Günther Oellers in der Rhein-Zeitung vom 25. Mai 2011 hieß es zu dem Vesperbild:

Auf dem aus Lindenholz gearbeiteten vergoldeten Werk sitzt Maria, allerdings ist ihr Gesichtsausdruck von gefasster Erhabenheit geprägt, nicht bloß von Leid. Jene eher traurige Darstellung war im Mittelalter gängig. Zudem ist der Ausdruck im Antlitz Jesu ein anderer. Künstler Oellers sagte vor einigen Jahren über sein Bild: „Es drückt aus, dass im Tod Leben ist. Auch die angewinkelten Arme Jesu zeigen das. Das Bild macht Mut für Zukünftiges.“ Und Oellers führte weiter aus: „Die mittelalterlichen Darstellungen dienten mehr der gefühlsbetonten, inneren Frömmigkeit. Der Ausdruck des Schmerzes war mit Blick auf den Betrachter und Beter gewollt.

In der Stele an der Friedhofskapelle Wehr ist die Auferweckung des Lazarus aus dem Grab dargestellt, über die das Johannesevangelium (Joh 11,17–46) berichtet. Pfarrer Hoffmann schrieb zu dem Relief unter anderem: „In der Stele hat der Künstler den handelnden Jesus mit hoheitsvollem Gesicht und bewegten Armen dargestellt, eine Figur, die fest auf der Erde steht; den Lazarus kopfständig mit starrem Gesicht, gefesselten Armen und Händen in das strenge Totenkleid gehüllt.“[2]

Mediografie

  • Parallel – Begegnung in Kunst und Leben. Bilder von Edith Oellers-Teuber – Skulpturen von Günther Oellers, mit Beiträgen von Franz Joseph van der Grinten, Frank Günter Zehnder und Albert Gerhards, Bensberg 1994
  • Günther Oellers – Skulpturen und Plastiken in Stein, Holz und Bronze aus fünf Jahrzehnten, Bonn 1998
  • Marion Schnapp-Enderes: „Freiheit zur Pflicht“ – Der Bildhauer Günther Oellers. Freie Werke, Dissertation Universität Bonn 2005
  • Hans Schmitz: Arbeiten des Bildhauers G. Oellers (1925-2011) in Brenk und Wehr, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 2012, S. 154

Weblink

Wikipedia: Günther Oellers

Fußnoten

  1. Quelle: Rhein-Zeitung vom 1. Dezember 2011
  2. Hans Schmitz: Arbeiten des Bildhauers G. Oellers (1925 – 2011) in Brenk und Wehr. Heimatjahrbuch Kreis Ahrweiler 2012, S. 156. Abgerufen am 9. April 2020.
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