Gefahrstoffzug für den Landkreis Ahrweiler
Der Gefahrstoffzug für den Landkreis Ahrweiler besteht aus den Teileinheiten Ahrbrück, Ahrweiler, Burgbrohl sowie Remagen. Zusammen mit Experten der Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz (AKNZ) ist er schwerpunktmäßig für Gefahrstoffunfälle in Unternehmen, auf der Autobahn 61 und für die Linke Rheinstrecke zwischen Brohl und Rolandseck zuständig. Im Bedarfsfall werden Experten der Tuis (Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystem), einer Organisation der chemischen Industrie, hinzugezogen. Die Feuerwehr ist dabei vor allem auf die Erstmaßnahmen ausgerichtet.[1]
Zugführung
- Zugführer: Friedhelm Jakobs (Ahrweiler)
- stellvertretender Zugführer: Jürgen Kerich (Burgbrohl)
- Gerätewart Gefahrstoffausrüstung: ? (Vorgänger): Jörg Rieck (Ahrweiler, bis Dezember 2011)
Fahrzeuge
- AC-Erkunder
- Dekon-P
- GW-AS
- GW-G1
- GW-G2
- MeF-G
Ausrüstung
Zur Ausrüstung des Gefahrstoffzuges gehören Spezialanzüge, die fünf Kilogramm leichter sind als Standardanzüge und mehr Bewegungsfreiheit lassen.
Entwicklung
Im Januar 2012 erhielt der Zug eine neue Ausrüstung. Waren die Wehrleute bis dahin mit rund 15 Kilo schweren Ganzkörper-Anzügen im Einsatz, so tragen sie seitdem britische Modelle. Der Kreis Ahrweiler beschaffte 18 neue Anzüge, die mit jeweils nur fünf Kilo Eigengewicht und einem Zuschnitt im „Schmetterlingsformat“ im Ernstfall für mehr Bewegungsfreiheit sorgen sollen. Zudem bieten die 1000 Euro teuren Modelle einen besseren Schutz und sind im Endeffekt auch kostengünstiger, obwohl sie nur einmal nutzbar sind und dann entsorgt werden müssen. Dafür sind sie fünf Jahre wartungsfrei. Die alten Anzüge schlugen jeweils mit 3500 Euro zu Buche und mussten alle sechs Monate für je 70 Euro durch den TÜV. Bei gleicher Gelegenheit erhielt der Zug neue Messgeräte. Insgesamt investierte der Kreis 31.000 Euro; der Landeszuschuss betrug 6000 Euro. Gerhard Uelpenich und Dieter Sebastian, zwei Experten der Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz, hatten vor der Anschaffung beraten. „Mit den neuen Anzügen sind wir Vorreiter in Rheinland-Pfalz“, freuten sich Zugführer Friedhelm Jakobs und Kreisfeuerwehrinspekteur Udo Schumacher. Und: „Wir sind damit einen innovativen Weg gegangen, und es hat viele Fachgespräche gegeben bis wir gesagt haben: `Dieser Anzug ist der richtige.´“[2]
Am 1. April 2015 wurde der GW-G1, der bis dahin in Altenahr stationiert war, nach Ahrbrück verlegt.
Zum 1. Januar 2021 wurde die Feuerwehreinheit Oberwinter Teil des Gefahrstoffzuges.[3]
Seit 2023 wird der Gefahrstoffzug von acht weiteren Feuerwehrkräften unterstützt: Lukas Brückner, Florian Felderhoff, Riccardo Heppeler, Niklas Klein, Stephan Kratz, Raphael Mausberg, Michèle Scheidler und Ingmar Wolter hatten zuvor im Rahmen der Kreisausbildung im Feuerwehrgerätehaus Burgbrohl erfolgreich den verpflichtenden Lehrgang absolviert. Der Lehrgang berechtigt die Absolventen und die Absolventin die sogenannten Chemikalienschutzanzüge (CSA) zu tragen, die für den Einsatz Voraussetzung sind. Die persönliche Schutzausrüstung soll bei ABC-Einsätzen dafür Sorge tragen, dass die Einsatzkräfte sicher und ohne Kontamination agieren können. Gleichzeitig erschweren das Tragen der Atemschutzgeräte und der Schutzanzüge die Arbeitsbedingungen und erfordern eine hohe körperlichen und psychischen Belastbarkeit.
Ab 2004 leiteten Friedhelm Jakobs und Jürgen Kerich den Lehrgang und bildeten so etwa 100 CSA-Trägerinnen und -Träger aus. Mit der letzten Fortbildung im Jahr 2023 übergaben sie die Leitung an Jennifer Schwach, Michael Meurer und Tobias Schwank als neues Ausbildungsteam.[4]
Siehe auch
- Portal „Feuerwehrwesen im Kreis Ahrweiler“
- Portal „Notfallhilfe, Notrufe und Katastrophenschutz im Kreis Ahrweiler“
Mediografie
- Ahrweiler Feuerwehr übt Umgang mit gefährlichen Stoffen, general-anzeiger-bonn.de vom 4. November 2010
- Gefahrstoffunfälle: Ahrkreis rüstet Feuerwehren mit neuen Schutzanzügen aus, rhein-zeitung.de vom 4. Februar 2012
- Probe in Walporzheim - Wehr übt Umgang mit Gefahrenstoff, general-anzeiger-bonn.de vom 27. April 2015
- Günther Schmitt: Giftstoff in Bad Neuenahr: Kleine Menge, großer Einsatz, general-anzeiger-bonn.de vom 25. Februar 2016
- Günther Schmitt: Feuerwehr im Ahrtal: Menschenrettung steht im Vordergrund, general-anzeiger-bonn.de vom 27. April 2017
- Günther Schmitt: Weißes Pulver entdeckt – Gefahrstoffeinsatz in Bad Neuenahr-Ahrweiler, general-anzeiger-bonn.de vom 18. Juni 2018
Weblinks
Fußnoten
- ↑ Quelle: Frieder Bluhm: Feuerwehr muss längst nicht nur löschen können - Einheiten haben spezielle Aufgaben, in: Rhein-Zeitung vom 29. Juli 2014
- ↑ Quellen: General-Anzeiger vom 4. Februar 2012 und Günther Schmitt: Wenn gefährliche Stoffe austreten - Spezialeinheit probte im Gewerbegebiet Remagen den Ernstfall, general-anzeiger-bonn.de vom 22. Oktober 2014
- ↑ Quelle: Feuerwehreinheit Oberwinter: Neue Teileinheit des Gefahrstoffzuges, blick-aktuell.de, 9. Februar 2021
- ↑ Quelle: Lehrgang für ABC-Einsätze bei der Feuerwehr abgeschlossen - Jakobs und Kerich übergeben Ausbildungsleitung an neues Team, Pressemitteilung der Kreisverwaltung Ahrweiler vom 31. Juli 2023