Gemeindepsychiatrisches Zentrum „Lichtblick“ der Evangelischen Kirchengemeinde Bad Neuenahr-Ahrweiler
Das im Jahr 2000 gegründete Gemeindepsychiatrische Zentrum "Lichtblick" besteht aus einer Kontakt- und Informationsstelle (KIS) für psychisch kranke und behinderte Menschen sowie deren Angehörige und eine Tagesstätte und Betreutes Wohnen für psychisch behinderte Menschen. Im Jahr 2005 verfügte die Einrichtung über 36 Wohnplätze und eine Tagesstätte für zwölf bis 18 psychisch Erkrankte.
Anschrift und Standort
53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler (Stadtteil Ahrweiler)
Kontakt
Telefon 02641 902980
Leitung
Trägerin
Gründung und Entwicklung
Die Versorgung psychisch kranker Menschen soll gemeindenah, also durch Einrichtungen und Dienste in der Kommune, sichergestellt werden. So bestimmt es das Psychiatriegesetz des Landes Rheinland-Pfalz. Deshalb ergriff die Evangelische Kirchengemeinde Bad Neuenahr frühzeitig die Initiative und richtete das GPZ in Ahrweiler ein.
Einer der Mitgründer des Zentrums war der Psychiater und Neurologe Prof. Dr. med. Hans Martin Einwächter. Ende der 80er-Jahre schon begann die Kirchengemeinde ihre Arbeit mit und für psychisch kranke Menschen. Im Rahmen des sogenannten Betreuten Wohnens wurde ein ambulanter Betreuungsdienst ins Leben gerufen. Sein Ziel war, Menschen mit psychischen Erkrankungen und Behinderungen ein geregeltes Leben in der Gemeinde und in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen.
Im Jahr 2000 übernahm die Kirchengemeinde zusätzlich die Trägerschaft für eine Tagesstätte sowie für eine Kontakt- und Informationsstelle (KIS). Sämtliche Dienste wurden unter dem Dach des sogenannten Gemeindepsychiatrischen Zentrums zusammengefasst. Dazu kaufte die Kirchengemeinde ein ehemaliges Hotel in der Schülzchenstraße 11 in Ahrweiler. Heute bietet das Zentrum 36 Wohnplätze und eine Tagesstätte für zwölf bis 18 psychisch Erkrankte. Die Tagesstätte macht Angebote zur Tagesstrukturierung für psychisch kranke Menschen. Damit soll sozialer Isolation entgegenwirkt und den Menschen einen geregelten Tagesablauf ermöglicht werden. Später wurde das Angebot um weitere Bausteine einer psychiatrischen Versorgung, um Soziotherapie etwa, erweitert.
Die Kontakt- und Informationsstelle versteht sich als Anlaufstelle für Betroffene und ihre Angehörigen gleichermaßen.
Im Herbst 2008 übergab die Kirchengemeinde an die evangelische Stiftung Bethesda-St. Martin in Boppard. Die Stiftung sei Träger gemeindepsychiatrischer Einrichtungen im nördlichen Rheinland-Pfalz und gelte bei Kostenträgern und Kooperationspartner als zuverlässiger Partner, hieß es. In Koblenz, im Landkreis Cochem-Zell und im Rhein-Hunsrück-Kreis unterhalte die Stiftung weitere GPZs, die der Einrichtung in Ahrweiler hinsichtlich Konzeption und Aufbau ähneln.
Die Arbeit der Einrichtung habe im Laufe der Zeit an Umfang und Komplexität zugenommen, sagte die Vorsitzende des Presbyteriums, Pfarrerin Smidt-Kulla, zur Begründung der Übergabe. Vor langer Zeit hätten die Verantwortlichen erkannt, dass eine Professionalisierung erforderlich sei, um den Erhalt der Einrichtung dauerhaft zu gewährleisten und das Zentrum auch weiterzuentwickeln.
Siehe auch
Mediografie
Victor Francke: Ministerin Ahnen übergibt Förderbescheid - Ein neues Haus, das dem heiligen Martin gefallen würde, ga.de, 17. Januar 2024