Gerichtsverfahren gegen drei Kriegsverbrecher ab 1. Juni 1945 im Kreishaus Ahrweiler
Am 1. Juni 1945 begann im Sitzungssaal des alten Landratsamts in Ahrweiler der erste Kriegsverbrecherprozess nach dem Zweiten Weltkrieg auf deutschem Boden. Die drei angeklagten deutschen Kriegsverbrecher wurden zum Tode verurteilt.
Chronik[1]
Um einen Lynchmord handelte es sich bei dem Geschehen am 15. August 1944 in Preist, einem Ort im Kreis Bitburg-Prüm. Aus einer abstürzenden amerikanischen Liberator landete ein Amerikaner in einem Baum. Zwei deutsche Soldaten halfen ihm aus dem Fallschirm, als ein Mann namens Peter Back auf den Amerikaner schoss. Ein anderer Deutscher, Peter Kohn, schlug auf den Hilflosen ein, ein dritter schließlich, Matthias Gierens, schlug dem Mann mit einen Steinhammer ins Gesicht, während Matthias Krein, der den US-Soldaten bewachen sollte, teilnahmslos dabei stand.
Das Verfahren beim ersten Kriegsverbrecherprozess in Deutschland gegen Kohn, Krein und Gierens begann am 1. Juni 1945 in Ahrweiler. Peter Back wurde am 6. Juni gefangen. Die drei aktiv am Mord Beteiligten wurden zum Tode verurteilt, Matthias Krein zu lebenslänglicher Haft.
Mediografie
- Hans-Peter Pracht: Historische Kriminalfälle aus der Eifel, 160 Seiten, einige Abbildungen, Regionalia-Verlag 2015, 7,95 Euro, ISBN 978-3955401634
- Günther Schmitt: Die Todesurteile von Ahrweiler, general-anzeiger-bonn.de, 13. Mai 2005
- Günther Schmitt: Die Todesurteile von Ahrweiler – Der erste Kriegsverbrecherprozess auf deutschem Boden fand 1945 im alten Kreishaus statt, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 2006
- In Ahrweiler tagte das erste US-Militärgericht: Drei Deutsche zum Tode verurteilt, rhein-zeitung.de, 6. Juli 2014
- Günther Schmitt: Vor 70 Jahren im alten Kreishaus - Die Todesurteile von Ahrweiler, general-anzeiger-bonn.de vom 3. Juni 2015
- Günther Schmitt: Kriegsende vor 75 Jahren: Erster Kriegsverbrecherprozess fand in Ahrweiler statt, general-anzeiger-bonn.de, 3. Juni 2020
Fußnoten
- ↑ Quelle: Aktuelle Buchbesprechung: Kriminalfälle aus der Eifel – Hans-Peter Pracht hat Tot bringende historische Schandtaten in einem Buch versammelt, blick-aktuell.de, 17. Dezember 2015