Norbert Kloten
Professor Dr. Dr. h.c. mult. Norbert Kloten (* 12. März 1926 in Sinzig, † 5. April 2006 in Tübingen) gehörte von Juni 1969 bis April 1976 den „fünf Wirtschaftsweisen“ an, dem Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Von März 1970 bis Februar 1976 war Kloten Vorsitzender dieses Gremiums.
Standort von Klotens Geburtshaus
Vita
Norbert Kloten wurde am 12. März 1926 im Haus an der Barbarossastraße 14 in Sinzig geboren – als Sohn von Johannes Kloten (* 27. Dezember 1896 in Willich, † 16. Juli 1972 in Bad Honnef) und seiner aus Anrath stammenden Ehefrau Katharina (geborene Mongs). Auf der Suche nach Arbeit waren die Eltern zusammen mit seinem knapp zwei Jahre älteren Bruder Hans (* 16. Juli 1924) und den Großeltern väterlicherseits sowie einem Onkel und einer Tante kurz zuvor vom Niederrhein nach Sinzig umgezogen. Im Jahr 1927 zogen Johannes und Katharina Kloten mit ihren Kindern von Sinzig nach Bad Honnef um, wo der Vater ein Lichtspielhaus übernahm.[1]
Im Alter von 15 Jahren wurde Norbert Kloten als Luftwaffenhelfer verpflichtet. Nachdem er das Realgymnasium Bad Honnef absolviert hatte, studierte Norbert Kloten ab 1944 und dann wieder ab 1946 Volkswirtschaft an der Universität Bonn. Dort schloss er sein Studium im Jahr 1948 als Diplom-Volkswirt ab. Von 1949 bis 1956 war Norbert Kloten Assistent an der Universität Bonn. Mit einer finanztheoretischen Abhandlung mit dem Titel Die Grenzen der öffentlichen Verbandstätigkeit mit den Mitteln der theoretischen Ökonomik promovierte er 1951 zum Dr. rer. pol. Im Jahr 1956 folgte seine Habilitation bei Erwin von Beckerath; der Titel seiner Habilitationsschrift lautete: Die Eisenbahntarife im Güterverkehr. Versuch einer theoretischen Grundlegung. Anschließend war Kloten Privatdozent in Bonn. 1957/1958 las er als Gastprofessor am Bologna-Center der amerikanischen John-Hopkins-Universität. 1958/1959 hatte er eine Lehrstuhlvertretung an den Universitäten Bonn und Tübingen inne.
1960 folgte Norbert Kloten einem Ruf auf den Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Von da an lebte Kloten in Tübingen. Bis 1976 war er dort Ordinarius für Wirtschaftstheorie, Wirtschaftspolitik und Volkswirtschaftslehre. Daneben war Kloten Mitdirektor des Volkswirtschaftlichen Seminars und er leitete die Forschungsstelle für wirtschaftspolitische Planungsverfahren in Tübingen. Außerdem war Kloten Vizepräsident des Christlichen Jugenddorfwerks Deutschlands (CJD). Anschließend amtierte er bis 1992 als Präsident der Landeszentralbank Baden-Württemberg und er war Mitglied des Zentralbankrats der Deutschen Bundesbank.[2]
Zusammen mit Ehefrau Dr. Annemie Kloten (†) hatte Norbert Kloten drei Kinder: Dr. Ilka Kloten (München), Jan Kloten (Berlin) und Christin Koslowski.
Nach seinem Krebstod am 5. April 2006 in Tübingen wurde Norbert Kloten auf dem Tübinger Stadtfriedhof beigesetzt.
Auszeichnungen
- Bundesverdienstkreuz 1. Klasse (2. April 1982)
- Großes Bundesverdienstkreuz (31. Januar 1986)
- Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern (13. Januar 1992)
Weitere Fotos
Weblinks
- Wikipedia: Norbert Kloten
- munzinger.de: Norbert Kloten
- Katalog der Deutschen Nationalbibliothek: Literatur von und über Norbert Kloten
Fußnoten
- ↑ Quelle: Telefonat und persönliches Gespräch von Anton Simons mit Norbert Klotens Bruder Hans am 25. März 2016
- ↑ Quellen: munzinger.de: Norbert Kloten, gesehen am 25. März 2016, und Wikipedia: Norbert Kloten, gesehen am 25. März 2016