Sebastian Klinner

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Sebastian Klinner bei einer SPD-Veranstaltung

Der staatlich geprüfte Sozialassistent Sebastian Klinner (* 1987 in Remagen), Sohn von Adelina Klinner, kandidierte bei der Kommunalwahl 2014 als parteiunabhängiger Einzelbewerber für die Nachfolge von Bernd Weidenbach als ehrenamtlicher Bürgermeister der Stadt Bad Breisig. Die Mehrheit der Wähler entschied sich jedoch für Klinners Mitbewerberin Gabriele Hermann-Lersch (CDU). Die Christdemokratin erhielt seinerzeit 61,2 Prozent der Stimmen, Klinner kam auf 38,8 Prozent. Bei der Kommunalwahl 2019 kandidierte Klinner erneut als Bürgermeister von Bad Breisig – diesmal als Kandidat der SPD, deren Mitglied er zum 1. Januar 2016 geworden war -, zog seine Kandidatur dann aber wieder zurück.[1] Außerdem wurde Klinner zum Geschäftsführer des Forums Kultur Bad Breisig gewählt.[2]


Anschrift und Kontakt[3]

Nordstraße 89

53498 Bad Breisig

Telefon 02633 472-346

Fax 02633 472-384

E-Mail s_klinner@web.de

Vita

Sebastian Klinner wurde im Jahr 1987 als Sohn einer Brasilianerin und eines Bad Breisigers in Remagen geboren. Er ist römisch-katholisch, ledig und wuchs in Bad Breisig auf. Dort besuchte Klinner den Kindergarten „Regenbogen“, die Grund- und die Hauptschule. Anschließend machte er die Mittlere Reife und die Fachhochschulreife in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Seinen Grundwehrdienst leistete Klinner in Kastellaun und in Gelsdorf (Abteilung Wissensüberlegenheitszelle beim Zentrum für Transformation der Bundeswehr), dann absolvierte er eine Ausbildung bei der Verbandsgemeindeverwaltung Bad Breisig, wo er als Feuerwehrsachbearbeiter tätig war. Anschließend wechselte Klinner zur Kreisverwaltung Ahrweiler, wo er als Sachbearbeiter für Großraum- und Schwerlasttransporte, Jagd und Waffen und in der Ausländerbehörde tätig wurde.

Beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge im Entscheidungszentrum Berlin-Ost leistete Klinner Unterstützung beim Aufbau eines neu eingerichteten Entscheidungszentrums. Zurück am Rhein, wurde er stellvertretender Geschäftsstellenleiter im Bereich der Wehrdienstbeschädigung beim Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr (BAPersBw) in Düsseldorf. Um wieder in der Nähe zu seiner Familie zu sein – Bruder, Neffe, Mutter, Tante, Onkel, Cousine und Cousin – zog er dann wieder nach Bad Breisig zurück und wurde im Juli 2018 Verwaltungsbeamter im Justiziariat bei der Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI) in Bonn.

Zur Zeit seiner Kandidatur bei der Kommunalwahl 2014 war Klinner Sachbearbeiter für Ordnung und Verkehr bei der Kreisverwaltung Ahrweiler, nachdem er bei der Verbandsgemeindeverwaltung Bad Breisig ein Jahr lang Sachbearbeiter für Bürgerdienste, Ordnung und Soziales gewesen war. „Man darf als Mitarbeiter der Kreisverwaltung nicht gegen eine CDU-Bürgermeisterkandidatin antreten, das wird dort gar nicht gern gesehen“, kritisierte Klinner einmal. Zu seiner Motivation und seinen Zielen äußerte er sich 2014: „Ich möchte mich einbringen in die Gesellschaft und den neuen Weg für die Stadt Bad Breisig mitgestalten. Ich will Bad Breisig neue Perspektiven für einen Schritt nach vorne eröffnen.“[4]

Im Oktober 2018, also im Vorfeld der Kommunalwahl 2019, wurde Klinner vom SPD-Ortsverein Bad Breisig/Brohl-Lützing als Kandidat für das Amt des Bürgermeisters der Stadt Bad Breisig nominiert. Sebastian Goerke, Vorsitzender der Bad Breisiger SPD, sagte bei der von 20 SPD-Mitgliedern besuchten Nominierungsveranstaltung, die SPD habe eine Bürgerbefragung durchgeführt und dabei festgestellt: „Die Bürger zeigen offen ihre Unzufriedenheit über die Führung der Stadt, sie wollen einen Neuanfang und frische Ideen.“ Die solle der neue Kandidat bringen, nachdem er für seinen Wahlkampf auch die Schulbank bei der rheinland-pfälzischen SPD-Parteischule gedrückt und im November 2017 ein Wahlkampfseminar der Kreis-SPD absolviert habe. Die Römer-Thermen seien, so Klinner, „ein Mühlstein um den Hals der Stadt“ und könnten den Bürgern nicht länger zugemutet werden. Er habe keine Ideallösung für die Zukunft der Thermen, ein Möglichkeit sei aber, die verlustreichsten Angebote abzustoßen und nach einem Investor zu suchen. Bad Breisigs Beigeordneter Karl-Heinz Bernardy sagte, er sehe über das Schulschwimmen und dafür vom DRK ausgebildete Kräfte eine Möglichkeit, Fördergelder für die Thermen zu erhalten.[5]

Am 4. Januar 2019 hieß es dann auf der Website des SPD-Ortsvereins Breisiger Land, Sebastian Klinner sehe sich gezwungen, seine Kandidatur für das Amt des Bad Breisiger Bürgermeisters zurückzuziehen. Klinner werde von der Verwaltungsspitze die angebliche Äußerung vorgeworfen, „dass er erst Ruhe geben werde, wenn er auf den Gräbern von Bürgermeister Weidenbach und Büroleiterin Schüller seine Notdurft verrichten könne.“ Diese Aussage dementierte Klinner. In heimischen Printmedien heiße es außerdem, Klinner würde den Rücktritt des erkrankten Verbandsbürgermeisters Weidenbach fordern. Richtig sei, wie es auf der Website hieß:

... dass Sebastian Klinner mehrere Anfragen nach dem Landestransparenzgesetz gestellt hat (10 an der Zahl). Darunter auch eine, in der er konkrete Fragen dazu formulierte, wie die Rechtsgrundlage dazu aussieht, den erkrankten Bürgermeister bei einer dauerhaften Dienstunfähigkeit vorzeitig in den Ruhestand zu versetzen. Dies tat Klinner, nachdem er auf die Situation mehrfach aus der Bürgerschaft angesprochen worden war. Für missverständliche Formulierungen in dieser Anfrage entschuldigte sich Klinner bereits öffentlich in einer Pressemitteilung und zog die entsprechende Anfrage zurück.

Sebastian Klinner äußerte sich persönlich zu den Geschehnissen:

Die persönliche Kampagne gegen mich, die illegale Weitergabe meiner Daten an einen E-Mail-Verteiler (dazu auch noch unverschlüsselt) und die Weiterleitung der Daten an den Gemeinde- und Städtebund (GStB) sind ein deutliches Indiz für eine Intrige. Die Verwaltungsspitze und die CDU werden nicht lockerlassen. Nicht umsonst posten und publizieren insbesondere Mitglieder der vorgenannten Partei alles in dieser Sache bei Facebook und wahrscheinlich noch auf anderen Kanälen. Mir ist bewusst, dass die CDU sich den Rücktritt sehnlichst herbeisehnt, weil eine offene, ehrliche und zuhörende Persönlichkeit es gewagt hat, in Vorschein zu treten. In Rücksprache mit meiner Familie, meiner Beziehung und meinen engsten Freunden habe ich mich dazu entschlossen, von allen Positionen zurückzutreten und den Weg für einen neuen, unbefangenen Kandidaten freizumachen. Mein Seelenfrieden ist mir einfach zu schade für soetwas. Es gibt wichtigeres im Leben als das Haifischbecken des CDU-geführten Bad Breisig. Sehr beängstigt hat mich, dass mir und meiner Familie körperliche Gewalt angedroht wird. Das kann und werde ich nicht verantworten. Schade, dass diese Gesellschaft scheinbar noch nicht im 21. Jahrhundert angekommen ist! Über Kommentare kann man hinwegschauen, aber nicht, wenn dabei Gewaltandrohungen gemacht werden. Den Kampf gegen die PR-Maschinerie, ausgelöst durch die Weitergabe der o.g. E-Mail an eine Tageszeitung, kann ich nicht bestehen. Das sind Medienprofis. Wir machen Kommunalpolitik - ehrenamtlich - und sind nicht die „Big Player im Business“. Es sollte um das Wohl einer Gemeinde und nicht um einen Kandidaten gehen.[6]

Sogar die Bild-Zeitung griff das Thema auf und berichtete am 6. Januar 2019:

Seit seinem Schlaganfall im Oktober kann Bad Breisigs Bürgermeister Bernd Weidenbach (58, CDU) sein Amt nicht ausüben – vermutlich bis Ende Februar. Weidenbachs Genesung will einer offensichtlich nicht abwarten: Konkurrent Sebastian Klinner (31, SPD)! Der Jungpolitiker möchte den erkrankten Kollegen am liebsten schon vor der Kommunalwahl (26. Mai) ablösen. Und sucht im Netz nach Möglichkeiten für seinen Karrieresprung. Der einstige Azubi der Verbandsgemeinde-Verwaltung fragt übers Internetportal FragDenStaat.de: „Welche Möglichkeiten obliegen Verbandsgemeinderat bzw. den Bürgern, um Abwahl oder vorzeitigen Ruhestand des amtierenden Bürgermeisters zu erreichen?“ Außerdem will Klinner wissen: „Falls hinreichende Anhaltspunkte für eine beamtenrechtliche Dienstunfähigkeit im Amt aus gesundheitlichen Gründen vorliegen, wann ist mit einer Versetzung in den Ruhestand zu rechnen?“ Der Vorstoß schlägt Wellen bis in die Landeshauptstadt: „Das Verhalten von SPD-Mann Klinner ist unmenschlich und skrupellos“, empört sich RLP-CDU-Generalsekretär Dr. Christoph Gensch (40): „Kaum zu glauben, dass dieser Mann Stadtbürgermeister von Bad Breisig werden möchte.“ Gensch fordert die SPD schließlich auf, sich vom jungen Kandidaten zu trennen.[7]

Mediografie

Weblinks

Fußnoten

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