Straußenfarm „Gemarkenhof“ Remagen
Die Straußenfarm „Gemarkenhof“ oberhalb von Remagen ist ein Familienbetrieb, der aus einem Hobby heraus entstand und der seit 1997 professionell betrieben wird. Auf einer Fläche von etwa 25 Hektar leben, je nach Jahreszeit, 350 bis 500 Tiere. Auf dem Gemarkenhof werden überwiegend Schwarzhalz-Strauße gezüchtet, ein relativ schnell wachsende und als vergleichsweise friedlich geltende Sorte. Zur Straußenfarm gehören eine eigene Metzgerei, die verschiedene Straußenfleisch-Produkte herstellt, eine Kleinbahn und ein Straußenmuseum. Im angeschlossenen Restaurant und im Hofladen werden die Strauße nahezu vollständig vermarktet. Der Gemarkenhof hat etwa 50.000 Besucher jährlich, darunter viele Busreisegruppen. 90 Prozent der Besucher reisen mit Bussen an. Die Besuchersaison beginnt jährlich am 15. April.[1]
Anschrift und Standort
53424 Remagen
Kontakt
- Telefon 02642 21960
- Fax 02642 22545
- E-Mail info@straussenfarm-gemarkenhof.de
Inhaber
Chronik
Ein Geburtstagsgeschenk gab den Anstoß zur Gründung der Straußenfarm: Hans-Otto Becher schenkte seiner Frau Maria Bell-Becher im Jahr 1991 ein Pärchen argentinische Nandus. „Das war so etwas wie der VW unter den Laufvögeln“, sagte Maria Bell-Becher dem General-Anzeiger (GA). Da musste dann doch irgendwann die „Königsklasse“ her. So wurde im Jahr 1993 mit vier Straußen – zunächst als Hobby – der Grundstein für den späteren Betrieb gelegt. Bereits 1994 bot die Inhaberin Interessierten kostenlose Führungen zu ihren Straußen an.[2]
Ihr Sohn Ralph Schumacher (* etwa 1972) hatte damals als gelernter Zoo-Tierpfleger in Köln und Neuwied bereits Erfahrungen mit Straußen gesammelt. Anfang 1996 entschloss sich Maria Bell-Becher dann, aus ihrem Hobby einen Beruf zu machen. Und so kaufte sie den Gemarkenhof. „Wir hatten Mut, denn es war ein gewagtes Unterfangen“, sagte Maria Bell-Becher dem GA, „niemand wusste, ob die Straußenhaltung auf Dauer wirklich wirtschaftlich zu betreiben ist.“ Neben den Straußen behielt sie zunächst den Obstbau bei („Falls mal was schiefgeht“), stellte ihn aber 2000 ein. Die Obstplantagen, die sie vom früheren Eigentümer übernommen hatte, ließ sie nach und nach Freilaufgehegen für ihre Straußen weichen.
Um den Tieren den Transport zum Schlachthof zu ersparen, wurde im Jahr 1998 auf dem Gemarkenhof eine Straußen-Metzgerei gebaut. „Dies war wahrscheinlich die erste Metzgerei Deutschlands nur für Strauße, und sie verrichtet nach wie vor ihren Dienst, heute als EU-zugelassenes Schlachthaus“, sagte Ralph Schumacher dem GA. Seit 2000 gibt es auf der Straußenfarm Führungen. 2001 erhielt Maria Bell-Becher die Konzession zur Eröffnung eines Restaurants und eines Cafés. Seit 2005 fährt eine Kleinbahn über das Farm-Gelände. 2018 gibt es zwei dieser Bahnen sowie eine Ersatzlok.
Anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Straußenfarm im Jahr 2018 eröffnet Inhaberin Maria Bell-Becher am Pfingstsonntag, 20. Mai 2018, auf der Straßenfarm ein Straußenmuseum. Dort geht es u.a. um die Geschichte der Straußenhaltung; außerdem ist das Skelett eines ausgewachsenen Straußes zu sehen. Und Straußeneier gibt es dort in fast allen Größen. Das Team besteht zu dieser Zeit aus acht Festangestellten und sechs bis acht Aushilfskräften.
Weitere Bilder
Vorweihnachtszeit
Videos
Siehe auch
- Portal „Landwirtschaftliche Erzeugnisse aus dem Kreis Ahrweiler einkaufen“
- Portal „Landwirtschaft im Kreis Ahrweiler“
Mediografie
- Klage beim Verwaltungsgericht Koblenz - Strauße sollen erschossen werden, general-anzeiger-bonn.de vom 31. Mai 2012
- Prozess: Darf Remagener Züchterin Strauße erschießen?, rhein-zeitung.de vom 31. Mai 2012
- Christine Schulze: "Auf Plattborn" leben 370 Tiere. Die Strauße von Remagen, general-anzeiger-bonn.de vom 28. Juni 2012
- Katrin Puvogel: Straußenfarm in Remagen: Eierdiebe im Vogelgehege, general-anzeiger-bonn.de vom 1. August 2015
- Christian Koniecki: Wachsende Unruhe im Stall der Riesenvögel – Stallpflicht gilt bis mindestens Ende Februar – Strauße in Remagen stehen unter Stress, in: Rhein-Zeitung vom 4. Februar 2017
Weblinks
Fußnoten
- ↑ Quellen: Rhein-Zeitung vom 4. Februar 2017, und Günther Schmitt: Die Königsklasse der Laufvögel: 25 Jahre Straußenfarm in Remagen, general-anzeiger-bonn.de vom 15. Mai 2018
- ↑ Quelle: Günther Schmitt: Die Königsklasse der Laufvögel: 25 Jahre Straußenfarm in Remagen, general-anzeiger-bonn.de vom 15. Mai 2018