Villa Struwe (Oberwinter)

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Ansicht aus Richtung Osten/Rhein/Bundesstraße 9
Der spätere japanische Kaiser Akihito – das Foto zeigt ihn im Jahr 2014 – besuchte am 1. August 1952, damals als 19-jähriger Kronprinz, die Villa Struve in Oberwinter.
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Ansicht aus Richtung Westen auf den Haupteingang

Die Villa Struve an der Hauptstraße 26 in Oberwinter wurde im Jahr 1919 erbaut. Die Tuffstein-Villa steht einschließlich eines Buchsbaumgartens als Kulturdenkmal unter Denkmalschutz. Die Wohnfläche beträgt 594 Quadratmeter, die Grundstücksfläche 5252 Quadratmeter.

Standort

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Chronik

Die Villa gehörte zunächst der Karl Schroers Witwe GmbH Duisburg (1921), bevor sie im Jahr 1928 in den Besitz von Ilse Struve (geb. Wrede) überging. In den 1930er Jahren erhob Frau Struve Einspruch gegen die für den Bau der Umgehungsstraße, die heutige Bundesstraße 9, geplante Umlegung der Grundstücke zwischen Rhein und Hauptstraße. Diesem Projekt fielen ein Teil des Grundstücks von Frau Struve, das früher bis zum Rhein reichte, und der daneben liegende jüdische Friedhof zum Opfer.[1]

1951/52 wurde die Villa Residenz des japanischen Botschafters in der Bundesrepublik Deutschland, dessen Funktion zunächst von einem Geschäftsträger ausgeübt wurde. 1962 bezog der japanische Botschafter eine neue Residenz im Kölner Stadtteil Marienburg. Von spätestens 1968 bis 1977 war das Gebäude Residenz der Zentralafrikanischen Republik. Die japanische Botschaft pflegte enge Beziehungen zu Oberwinter. Am 1. August 1952 empfing die Gemeinde Oberwinter den zu dieser Zeit 19-jährigen japanischen Kronprinzen Akihito, den ältesten Sohn des Tenno Hirohito. Von der Botschaftsresidenz und vom Oberwinterer Rathaus wehten die Sonnenbanner. Eine halbe Stunde nach der Ankunft des hohen Gastes entboten der katholische Junggesellenverein Oberwinter 1847 und sein Tambourkorps mit Musik und Fähndelschwenken den Willkommengruß auf traditionelle rheinische Weise. Botschaftssekretär Dr. Katashi Suga übersetzte die Begrüßungsworte, übermittelte den Oberwinterern den Dank des Kronprinzen und betonte, dass er sich über die herzliche Huldigung, die im Protokoll nicht vorgesehen war, gefreut habe.[2] Im Januar 1954 bezog der erste bevollmächtigte Botschafter Kase Shun’ichi das Anwesen. Er verstarb bereits 1956. Die nachfolgenden Botschafter in Oberwinter waren Ōno Katsumi, Takeuchi Ryūji und Narita Katsushirō. Im Herbst 1954 lud die japanische Kolonie die Schülerinnen und Schüler aus Oberwinter zu Gebäck und Kakao ein. Deutsche und japanische Kinder unterhielten sich dort in rheinischem Dialekt miteinander und bildeten den Rahmen zu einem kleinen Festakt. Bei dieser Gelegenheit überreichte die Oberwinterer Jugend ein Geschenk für eine japanische Schule in Tokio, ein Gemälde von Franz Steinborn aus Sinzig, das die Botschaftsresidenz darstellt, den Rhein als Silberstreifen einer besseren Zukunft zeigt und auf die Sieben Berge deutet, die die Menschen ersteigen müssen, wenn sie den Blick ins Neuland suchen.[3] 1962 bezog der japanische Botschafter eine neue Residenz im Kölner Stadtteil Marienburg.

Von spätestens 1968 bis 1977 war das Gebäude Residenz der Zentralafrikanischen Republik.[4]

Während der Amtszeit von Idi Amin (1971 bis 1979) beherbergte das Gebäude die ugandische Botschaft. Nach dem Sturz des Diktators waren die Angestellte der Botschaft gezwungen, das Sozialamt zu konsultieren.[5]

Weitere Infos

Mediografie

Hermann Bauer: Die japanische Botschaftsresidenz in Oberwinter, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1959, Ahrweiler 1958

Fußnoten

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