Autoschnellfähre Bad Breisig - Bad Hönningen Hirzmann GmbH Bad Hönningen

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Fährschiff „Sancta Maria“
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Die Vinxtbach-Mündung in den Rhein bei Rheineck. Hinten ist die Rheinfähre Bad Breisig - Bad Hönningen zu sehen.
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Fährbetrieb beim Hochwasser 2020
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Die Autoschnellfähre Bad Breisig - Bad Hönningen Hirzmann GmbH Bad Hönningen verbindet die Bundesstraße 9 mit der Bundesstraße 42, die Badestädte Bad Breisig mit Bad Hönningen, die Kreise Ahrweiler und Neuwied und die Tourismusregionen Eifel und Westerwald. Die Fähre legt täglich zwischen 5.30 und 23 Uhr sowie Sonn- und Feiertags von 7 bis 23 Uhr ab. Das Schiff pendelt im 15-Minuten-Takt zwischen den beiden Rheinufern. Das Fährschiff „Sankta Maria“ kann bei Wasserständen von unter 7,90 Metern Rheinpegel Andernach fahren. Die Fahrzeuge müssen dann beim Auf- und Abfahren allerdings durch zehn Zentimeter hohes Wasser fahren.


Lage

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Kontakt

  • Telefon 02635 3971
  • Fax 02635 3951 und 02644 3136 (Erpel)

Geschichte

Lange musste Willi Hirzmann aus Erpel, gelernter Bäcker und Konditor, darum kämpfen, bis ihm gestattet wurde, zwischen Bad Breisig und Bad Hönningen den Fährbetrieb aufzunehmen. Seit August 1991 betreibt er gemeinsam mit seinen Kindern Günter und Rita die Fähre. Am 23. August 1991 hieß es zum ersten Mal „Leinen los“. Hunderte Schaulustige standen zu beiden Seiten des Rheins, um dabei zu sein.

Schon in den 1960er-Jahren hatte Willi Hirzmann, der damals die Personenfähre Erpel–Remagen betrieb, die Idee, an den bereits vorhandenen Nato-Rampen eine Auto- und Personenfähre über den Rhein einzurichten. Damals scheiterte sein Vorhaben an den beiden Anliegergemeinden, die ihre Zustimmung nicht geben wollten. Willi Hirzmann ging deshalb wieder als Schiffsführer auf einen Tanker und in der Personenschifffahrt auf dem Rhein an Bord. Dennoch ließ ihn die Idee von einem Fährbetrieb in Bad Breisig nicht los. Nach wie vor glaubte er fest daran, dieses Vorhaben eines Tages in die Tat umsetzen zu können.

1989, nachdem er gesundheitsbedingt seine Schiffsführermütze an den Nagel hängen musste, war es dann soweit. Er gründete eine GmbH – und musste sich weiter in Geduld üben. Unterstützung erhielten die Hirzmanns auch von Theo Zwanziger, der damals Regierungspräsident von Rheinland-Pfalz war. Dennoch dauerte es noch zwei Jahre, bis er den Fährbetrieb – zunächst auf 24 Monate befristet – aufnehmen konnte. Grund der Verzögerung sei ein Einspruch der Rheinfähre Linz - Kripp GmbH gewesen, die den Anliegerstädten Linz und Remagen gehört. Die Fähre habe um ihre Existenz gefürchtet, so Günther Hirzmann. Die Befristung der wasserrechtlichen Genehmigung zum Betrieb einer Fähre erschwerte allerdings die Finanzierung des Fährschiffs. Aber 1993 erhielt Willi Hirzmann erneut grünes Licht für den Einsatz einer Fähre, diesmal für 30 Jahre. „Unbefristete Bewilligungen gibt es nicht mehr“, so Hirzmann.

Der Start Anfang der 1990er-Jahre gestaltete sich problematisch. „Denn der mitteleuropäische Markt für gebrauchte Fähren schien nach dem Mauerfall leergefegt zu sein. Alle Fähren wurden an der Elbe eingesetzt. Wir fingen mit einem 'alten Schätzchen' aus dem Jahr 1933 an“, sagte der Fährmann einmal. Bereits ein Jahr später wurde die Fähre gegen eine andere gebrauchte aus Holland eingetauscht, die zwei Jahre später durch ein neues Schiff ersetzt wurde – ganz nach den Vorstellungen der Familie. „Alle am Fährbetrieb beteiligten Personen wurden befragt und so der Bau geplant“, erzählte er. Dabei sei beispielsweise eine besondere Form der Rampe konzipiert worden, die an beiden Ufern in einen Anlegekeil einrastet und dabei wesentlich kürzer ist, als die der Linzer Fähre. "Dadurch kann sie länger bei Niedrigwasser fahren und die Rampe kann während des Fahrbetriebs belastet werden", erklärt Günther Hirzmann.

Bei der Planung kamen dem gelernten technischen Zeichner für Schiffbau seine früheren Erfahrungen im Schiffbau und seine praktischen Erfahrungen als Maschinist sehr entgegen. Durch seine langjährige Fahrzeit bei seinem Vater und als Hilfsmaat in den Ferien konnte er den Fährführerschein ablegen.

Am 22. Dezember 2013 gegen 18.20 Uhr kollidierte die Hirzmann-Fähre "Sankta Maria" mit dem Tankmotorschiff „Mezzaforte“. Dabei wurde die Heckklappe der "Sankta Maria" stark beschädigt. Zunächst trieb das Fährschiff rheinabwärts, konnte dannn aber am Bad Hönninger Ufer anlegen. Die „Mezzaforte“ ging etwa 200 Meter unterhalb der Autofähre vor Anker. Bei dem Zusammenstoß entstand ein Sachschaden von rund 50.000 Euro; niemand wurde verletzt. Kurze Zeit nach dem Crash waren auf beiden Seiten des Rheins Feuerwehr und Krankenwagen im Einsatz. Außerdem fuhren fünf Feuerwehrboote sowie ein Boot des Wasserschutzpolizeiamtes Koblenz zu den Havaristen. Gegen 20.30 Uhr war der Einsatz weitgehend beendet. Der Tanker fuhr, nachdem er von der Wasserschutzpolizei inspiziert worden war, auf eine Werft in die Niederlande; die "Sankta Maria" fuhr zur Reparatur auf die Werft nach Oberwinter.

Seit Montag, 6. Januar 2014, verkehrt zwischen Bad Breisig und Bad Hönningen wieder eine Autofähre. Die Hirzmann GmbH als Fährbetreiber lieh dazu von der Rheinfähre Linz - Kripp GmbH die Fähre „St. Johannes“ aus. Da die Fähre aus Linz/Kripp andere Fahrklappen besitzt, mussten zuvor die stählernen Anlegekeile für die "Sankta Maria" auf beiden Flussseiten mit einem Autokran ans Ufer von den Rampen hoben werden.[1]

Über die Arbeitsteilung in der Familie Hirzmann berichtete die Rhein-Zeitung (RZ):

In dem Familienunternehmen kümmert sich Rita Hirzmann um alle Büroangelegenheiten und die Einteilung des Personals. Ihr Bruder Günter hat die Oberhand über die Technik der Sankta Maria. Auch Rita Hirzmanns Kinder sind in dem Unternehmen beschäftigt: Sohn Marius ist Fährführer, und Tochter Claudia Finke arbeitet mit im Büro.[2]

Und weiter hieß es in dem RZ-Beitrag anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Fähre:

In den vergangenen 25 Jahren hat die Betreiberfamilie nicht nur Laster, Autos, Radfahrer und Fußgänger befördert. „Zu den außergewöhnlichen Fahrgästen zählten eine Schafsherde und manchmal auch Pferde. Doch auch Prominente wie Tina Turner, Thomas Gottschalk oder Klaus Lage setzten hier schon über“, erzählt Rita Hirzmann. Wenn die Schifffahrt auf dem Rhein es zuließ, wurde schon einmal eine Ehrenrunde für eine Hochzeitsgesellschaft gedreht. Zu den täglichen Pendlern zählen Mitarbeiter ortsansässiger Unternehmen wie die Maschinenfabrik Bröhl. Und im Sommer nutzen Motorrad- und Oldtimerklubs, aber auch Radfahrer gern die Fährverbindung zwischen den Badestädten.

Der NR-Kurier berichtete anlässlich des 25-Jährigen:

Wichtige Traglasten wie Baustoffe, die täglich mit LKW´s im Nah- und Fernverkehr transportiert werden müssen, fahren mit der Fähre. Auch die tägliche Schülerbeförderung darf man dabei nicht ungeachtet lassen. Genauso wie die vielen Touristen, die per pedes, mit Fahrrädern oder auch Motorrädern die Ufer wechseln und in der gesamten Region zu Gast sind, sich hier aufhalten und zur florierenden Wirtschaft beitragen.[3]

Weitere Fotos

Siehe auch

Video

Mediografie

Hirzmann droht Kunden mit Fährverbot – Unternehmen macht auf Facebook seinem Unmut über Fehlverhalten von Passagieren Luft, in: Rhein-Zeitung vom 6. Oktober 2017

Weblinks

Fußnoten

  1. Quelle: Rheinfähre Bad Breisig - Bad Hönningen wieder in Betrieb, rhein-zeitung.de vom 6. Januar 2014
  2. Quelle: Simone Schwamborn: Fähre verbindet Badestädte seit 25 Jahren – Santa Maria hat schon Promis und Schafherde über den Rhein befördert zwischen Bad Breisig und Bad Hönningen, in: Rhein-Zeitung vom 18. Mai 2016
  3. Quelle: 25 Jahre Fährbetrieb: Hirzmann feiert Geburtstag, nr-kurier.de vom 26. August 2016
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