Erhard Wacker

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bei einem Vortrag in der Apollinariskirche
Buchcover
Remagener Apollinaris-Bibliothek.jpg

Der Physiker Dr. Erhard Wacker (* 28. März 1957) trat 2007 dem Förderverein Apollinariskirche Remagen e.V. bei, dessen Schatzmeister er 2009 wurde. Seit 2008 gehört er außerdem zur Gruppe der ehrenamtlichen Gartenhelfern, die donnerstags von 9 bis 12 Gartenarbeiten rund um das Kloster "St. Apollinaris" Remagen und die Apollinariskirche Remagen erledigen. Im Juli 2012 verschien seine erste Publikation: Dokumentation sämtlicher Wandtexte der Nazarenerfresken in der Apollinariskirche Remagen.


Vita[1]

Erhard Wacker wurde 1957 in Harsewinkel (NRW) geboren. Sein Vater war Landwirtund Malermeister. Durch das Mithelfen im Handwerksbetrieb des Vaters kam er schon in jungen Jahren in Kontakt mit vielen handwerklichen Techniken. Er selbst hat schon in jungen Jahren bei Blei- und Messingverglasungen mit Hand angelegt.

Von 1976 bis 1982 studierte Erhard Wacker Theoretische Physik an der Universität Marburg. Dieses Studium schloss er 1982 mit Diplom ab. Von 1982 bis 1985 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter. 1985 promovierte er in Physik. Anschließend arbeitete er zwei Jahre in der Fahrradindustrie. Durch den Fahrradhersteller Schauff kam Wacker nach Remagen. Ein zweijähriges Volontariat am Technischen Landesmuseum Koblenz schloss sich an, bevor er eine Ausbildung zum Buchhändler absolvierte. Von 1990 bis 2011 arbeitete er als Buchhändler in Remagen. Nebenbei war er Dozent bei der GaW (Erwachsenenbildung) und gab Nachhilfeunterricht in Mathematik und Physik.

Im Jahr 2011 verkaufte das Ehepaar Rosmarie Feuser/Wacker die Buchhandlung am Annakloster Remagen, um die Farbe und Zahl GbR zu gründen. Rosmarie Feuser widmet sich seitdem der Kunstvermittlung, Erhard Wacker gibt Nachhilfeunterricht in Mathematik. Ein Zufall brachte ihn zum Apollinarisberg. Petra Ochs berichtete dazu am 26. September 2020 in der Rhein-Zeitung:

In einem Buch stieß Erhard Wacker auf ein Datum, demzufolge die Kirche auf dem Berg genau 100 Jahre vor seinem Geburtstag geweiht worden sein soll. Wacker recherchierte weiter, fand in anderen Publikationen aber ganz andere Weihedaten. „Das kann doch nicht sein“, dachte er sich und wollte es genau wissen. Im Archiv der Familie von Fürstenberg-Stammheim wurde er schließlich fündig. Seitdem weiß er, dass die Kirche doch nicht 100 Jahre vor seinem Geburtstag geweiht wurde. Aber das hielt Wacker nicht davon ab, jetzt erst recht in Sachen Apollinarisberg weiterzuforschen und bei der Pflege des Klostergartens auch ganz praktisch Hand anzulegen. Der Apollinarisberg ist für ihn mehr als ein Hobby – er ist eine Leidenschaft. „Andere fahren segeln oder zu Rockkonzerten“, sagt Wacker. Er kümmert sich lieber um den Garten oder fährt in Archive, um noch tiefer in die Geschichte des Apollinarisbergs abzutauchen. Dafür nimmt er auch weite Wege in Kauf.

Wacker recherchiert nicht nur in Remagen, sondern auch in Archiven in Koblenz, Siegburg, Düsseldorf und Brauweiler. Zugleich baut er ein Archiv zum Apollinaris-Kloster und seiner Kirche auf.

2020 hob Erhard Wacker zusammen mit seiner Frau, Rosmarie Feuser, und Pater Bartholomé van Oudheusden, dem Rektor der Apollinariskirche, den Apollinarisberg-Preis für Publikationen aus der Taufe, in deren Zentrum der Apollinarisberg in Remagen stehen soll. Durch die Corona-Pandemie und die Flut im Ahrtal wurde dieser Preis vor dem richten Start ausgebremst. Ein Neustart ist noch unbestimmt. Aus Wackers Feder stammen – Stand September 2020 – acht Publikationen rund um den Apollinarisberg. Sein Hauptarbeitsgebiet im Jahr 2019 war die Dokumentation der Baumaßnahmen, Restaurierungen und Untersuchungen seit 1857 in der Apollinariskirche. Bei unzähligen Wanderungen hat er außerdem Grenzsteine des ehemaligen Klosterbesitzes aufgespürt und dokumentiert.[2]

Die Geschichte des Apollinarisberges habe Wacker, seit 2007 Mitglied des Fördervereins Apollinariskirche und seit 2009 Schatzmeister des Vereins, sukzessive in ihren Bann gezogen, berichtet Hildegard Ginzler. Im Kloster neben der Kirche habe er „keine gotische Schreibstube mit verstaubten Folianten“ erwartet, „dass dort aber fast gar nichts auf mich wartete, hatte ich nun auch nicht gedacht“, verriet Wacker der GA-Reporterin. Frühere Ordensleute, Benediktiner wie Franziskaner, hätten „die Archivalien jeweils in andere Klöster ihrer Orden mitgenommen.“ Das habe Wacker zu weitreichender Recherche bewogen: „Im Sammeln und Dokumentieren des Materials zur Geschichte des Apollinarisberges sehe ich meine wichtigste Aufgabe“, sagte er. Fündig wurde er bei seinen Recherchen in Archiven in Ehreshoven, Koblenz, Köln, Mainz, Paderborn und Trier, so Ginzler. Aber Wacker trage Geschriebenes, Fotos, Postkarten, Devotionalien und Souvenirs vom Berg auch aus Quellen vor Ort zusammen, aus dem Internet und aus „häufig unbekannten privaten Schätzen“.[3]

Video

Veröffentlichungen

  • Erhard Wacker: 850 Jahre Apollinarisreliquie auf dem Apollinarisberg bei Remagen. Ein kleiner Streifzug durch die Geschichte der Wallfahrt, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 2015, 277 Seiten, Seiten 93-99
  • Erhard Wacker: Der Apollinarisberg bei Remagen. Wallfahrtstätte und Gesamtkunstwerk, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 2016, Seiten 198 ff.
  • Erhard Wacker: Kloster- und Kulturlandschaft Apollinarisberg, in: Kreisverwaltung Ahrweiler (Hrsg.): Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 2020, 300 Seiten, S. 99

Auflistung der Bücher der Remagener-Apollinaris-Bibliothek

  • Band 1 Erhard Wacker: Die Wandtexte der Nazarenerfresken in der Remagener Apollinariskirche, 40 Seiten, 2012, ISBN 978-3-910257-01-6
  • Band 2 Erhard Wacker: Die Weihe der Wallfahrtskirche St. Apollinaris in Remagen, 16 Seiten, 2012, ISBN 978-3-910257-02-3
  • Band 3 Erhard Wacker: Der Remagener Apollinarisberg in der Kunst, 68 Seiten, 2013, ISBN 978-3-910257-03-0
  • Band 4 Erhard Wacker: St. Apollinaris in Remagen. Die Geschichte der Reliquie und der Wallfahrt, 88 Seiten, 2014, ISBN 978-3-910257-04-7
  • Band 5 Sankt Apollinaris. Lieder, Gedichte, Gebete …, hg. von Erhard Wacker, 136 Seiten, 2016, ISBN 978-3-910257-05-4
  • Band 6 Die Orgeln der Remagener Apollinariskirche. Eine Dokumentation, hg. von Erhard Wacker, 68 Seiten, 3. Auf. 2022, ISBN 978-3-910257-06-1
  • Band 7 Erhard Wacker: Die gusseisernen Turmhelme der Apollinariskirche, 56 Seiten, 3. erw. Aufl., 2022, ISBN 978-3-910257-07-8
  • Band 8 Erhard Wacker: Die Kreuzwege des Apollinarisberges, 96 Seiten, 2020, ISBN 978-3-910257-08-5
  • Band 9 Erhard Wacker: Die Bischofsweihe des St. Apollinaris. Die Lebensgeschichte eines Freskos. Ein Werk des Nazareners Andreas Müller, 200 Seiten, 2022, ISBN 978-3-910257-09-2
  • Band 10 Apollinariskirche. Dokumentation der vollständigen Bauabrechnung 1838-1857, bearb. von Claudia Euskirchen, hg. von Erhard Wacker, 244 Seiten, 2022, ISBN 978-3-910257-10-8
  • Band 11 Erhard Wacker: Dokumentation Apollinarisberg. Baumaßnahmen – Restaurierungen – Untersuchungen seit 1857, ca. 400 Seiten, in Bearbeitung, PDF steht zur Verfügung, ISBN 978-3-910257-11-5
  • Band 12 Forschungsarbeit über die Fresken, erscheint frühesten 2024
  • Band 13 Erhard Wacker: Apollinariskirche. Fotografien der Fresken bis 1945, 148 Seiten, 2023, ISBN 978-3-910257-13-9
  • Band 14 Heinz Grates: Ein Tag auf dem Apollinarisberg. 611 Fotografien, 216 Seiten, 2023, ISBN 978-3-910257-14-6
  • Band 15 Der Apollinarisberg als Postkartenmotiv. Die ersten 1000 Postkarten aus dem Bestand des Archivs Apollinarisberg, hg. von Erhard Wacker, 264 Seiten, 2022, ISBN 978-3-910257-15-3
  • Band 16 Der weltliche Apollinarisberg (1807 – 1857) zurzeit der Gebrüder Boisserée und Franz Egon von Fürstenberg-Stammheim. Dokumente - Tagebücher – Briefe, hg von Erhard Wacker, 316 Seiten, 2023, ISBN 978-3-910257-16-0
  • Band 21 Baptist Schneider (1867 - 1904) Gesamtwerk der Fotografien Band 1 Remagen Teil 1 Erhard Wacker (Hg), 380 Seiten - 339 Fotografien, ISBN 978-3-910257-21-4
  • Band 22 Baptist Schneider (1867 - 1904) Gesamtwerk der Fotografien Band 2 Remagen Teil 2 Erhard Wacker (Hg), 392 Seiten - 361 Fotografien, ISBN 978-3-910257-22-1

Die Bände der Reihe Remagener Apollinaris-Bibliothek sind im Klosterladen und in Buchhandlung Geber in Remagen erhältlich.

Mediografie

Weblinks

Fußnoten

  1. Quellen: Website wwwfarbeundzahl.de und Hildegard Ginzler: Starke Anziehung: Die Apollinariskirche - Erhard Wacker engagiert sich mit neuen Projekten für das neugotische Kleinod, in: General-Anzeiger vom 12. Januar 2013
  2. Quelle: Petra Ochs: Apollinarisberg-Preis ins Leben gerufen: Erhard Wacker hat sein Herz an eine Kirche verloren, rhein-zeitung.de, 25. September 2020
  3. Quelle: Petra Ochs: Apollinarisberg-Preis ins Leben gerufen: Erhard Wacker hat sein Herz an eine Kirche verloren, rhein-zeitung.de, 25. September 2020
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