Gedenkstätte Silberberg-Tunnel (Ahrweiler)

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Die Gedenkstätte am Ostportal des Silberberg-Tunnels im Frühjahr 2007
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Die am 3. Juli 2004 eröffnete Gedenkstätte Silberberg-Tunnel in Ahrweiler soll daran erinnern, dass die Tunnelröhre in den Kriegsjahren 1944 und 1945 mehr als 2500 Menschen Zuflucht vor Bomben und Tieffliegern bot. Wegen seiner Einteilung in Hütten und "Straßen" wurde dieser Tunnel auch "Stadt im Berg" genannt. Unter dem gleichen Titel veröffentlichte Mathilde Husten-Causemann deshalb auch im Jahr 1953 einen Roman, in dem sie ihre persönlichen Erinnerungen an das Leben im Tunnel verarbeitete. Durch diesen am Ahrweiler Silberberg und am heutigen Rotweinwanderweg gelegenen Tunnel fuhr nie ein Zug, lediglich zur Champignonzucht diente er einige Jahre lang.


Lage

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Geschichte

Der Silberberg-Tunnel war der erste von fünf Tunneln einer Bahnlinie im Ahrtal, die von Liblar bei Köln in Richtung Westen hinter Rech in die Ahrtalbahn einmünden sollte. Von den Berghöhen der Grafschaft bis hinunter ins Ahrtal mussten dabei auf einer Strecke von acht Kilometern rund 100 Höhenmeter überwunden werden.

In den letzten Monaten des 2. Weltkrieges suchte die Ahrweiler Bevölkerung im Silberberg-Tunnel Schutz vor feindlichen Bomben und Tieffliegern. In der Stadt im Tunnel gab es Buden mit Hausnummern, eine Kapelle und eine Arztpraxis.

Um die Geschichte des Tunnels zu bewahren und zu dokumentieren, errichtete der Heimatverein "Alt-Ahrweiler" e.V. am Eingang des Tunnels ein kleines Freilichtmuseum, das am 3. Juli 2004 der Öffentlichkeit übergeben wurde. Finanziert wurde das Projekt ausschließlich aus Spenden der Bevölkerung.

Jahrzehntelang verbarg sich der ganz in der Nähe der Adenbachhütte liegende Eingang zu dem gesprengten Tunnel hinter Buschwerk und Gestrüpp. Bürger baten den Heimatverein mehrfach, an die Bedeutung des Tunnels im Zweiten Weltkrieg zu erinnern.

Mehr als 2500 Ahrweiler Bürger suchten dort in den letzten Monaten des Krieges Zuflucht vor Tieffliegerangriffen und Bomben. Familien und Nachbarn hatten sich zusammengetan, um in dem rund einen Kilometer langen Tunnel Hütten zu bauen. Rechts und links reihten sich diese "Büdchen" an den Tunnelwänden aneinander, dazwischen war ein Laufsteg. Damit die Menschen ihre Post - meist handelte es sich um heiß ersehnte Feldpostbriefe - bekommen konnten, wurden die Behausungen durchnummeriert. Vor dem Eingang waren Kochstellen und Latrinen. Abends liefen die Bewohner hinunter in die Stadt, um ihr Vieh zu versorgen und Lebensmittel zu holen.

Über ein über das Adenbachtal führendes Viadukt, dessen Pfeiler noch heute wie Schwurfinger in den Himmel ragen, sollte die Bahn von Ringen aus kommend durch fünf Tunnel nach Rech gelangen, um dort in die Ahrtalbahn einzumünden. Die Bauarbeiten begannen im Jahr 1910, und auch während des Ersten Weltkrieges und danach unter amerikanischer Besatzung wurde an dem Projekt weiter gebaut. Bis auf das Teilstück Adenbachtal-Viadukt wurde die Trasse fertiggestellt. Als die amerikanischen Besatzer im Jahr 1923 von den Franzosen abgelöst wurden, verhängten die Franzosen jedoch einen sofortigen Baustopp.

Nachdem der Tunnel viele Jahre lang nicht genutzt worden war, ist dort im Jahr 1935 mit Unterstützung der NSDAP eine Edelpilzzucht eingerichtet worden - eine der größten im gesamten Deutschen Reich. Die Nazi-Propaganda betonte immer wieder die erstklassige Qualität dieser "deutschen" Pilze - im Unterschied zu den französischen. So entstand im Silberbergtunnel ein Vorzeigebetrieb, in dem viele Langzeit arbeitslose aus der Region Beschäftigung fanden.

Der Silberberg-Tunnel ist der erste von insgesamt fünf Tunneln auf der Strecke von Ringen bis Rech. Auch die vier übrigen Tunnel - der Kuxberg-Tunnel, der Trotzenberg-Tunnel, der Sonderberg-Tunnel und der Herrenberg-Tunnel - wurden von den Nazis genutzt: Im Kuxberg-Tunnel bei Dernau mussten Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge im Jahr 1944 Abschussrampen für die V 2 montieren, in anderen Tunneln wurden Munition und Proviant gelagert.[1]

Siehe auch


Weitere Fotos


Mediografie

Weblinks

Fußnoten

  1. Quelle: Rhein-Zeitung vom 2. Juli 2004
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