Johanniter-Komturei Adenau

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Frauen der Katholischen Frauengemeinschaft decken Anfang Oktober 2021, nach dem Hochwasser vom 14./15. Juli 2021, im großen Saal der Komturei die Tische für ein „Begegnungsfrühstück für Gestrandete“ ein Büfett ein.
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Die Johanniter-Komturei („Kommende“), eine der ältesten Johanniter-Kommenden, wurde 1162 gegründet. Nach ihr trägt die Stadt Adenau den Beinamen „Johanniterstadt“. Die Komturei war bei dem geistlichen Ritterorden der Johanniter eine Niederlassung, als Verwaltungseinheit hauptsächlich für die Bewirtschaftung ihrer Güter zuständig, jedoch war dort auch Raum für Gastfreundschaft gegenüber Armen, Pilgern und durchreisenden Ordensangehörigen. Das Gebäude in der jetzigen Form wurde im Jahr 1743 erbaut. Später verfiel und verwahrloste der Bau. Im November 1976 wurde die Grundsanierung und Restaurierung des Gebäudes abgeschlossen. Seitdem dient es als kultureller und sozialer Treffpunkt der Stadt. Kunstausstellungen, Konzerte, Lesungen, Diskussionen und Sitzungen finden dort statt. Außerdem nutzen verschiedene Gruppen das Gebäude. Es steht – ebenso wie das Heimat-, Zunft- und Johanniter-Museum – im Zentrum von Adenau, in unmittelbarer Nähe des Rathauses der Verbandsgemeinde Adenau und der Katholischen Pfarrkirche „St. Johann Baptist“.


Standort

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Eigentümerin

Katholische Pfarrgemeinde „St. Johannes der Täufer“ Adenau

Chronik

Die Komturei wurde im Jahr 1743 vom Johanniterorden gebaut.

Im August 2016 entschied sich die Pfarrgemeinde als Eigentümerin für den Verkauf des Gebäudes, das erneut saniert werden muss. Es bedarf insbesondere großer Investitionen in Brandschutz und Barrierefreiheit. Die Stadt Adenau, die sich bislang die Unterhaltskosten mit der Kirchengemeinde teilte (jeweils rund 20.000 Euro jährlich für jede der beiden Parteien) hat der Pfarrgemeinde ein Kaufangebot gemacht. Große Hoffnungen ruhen bei der Finanzierung des Ankaufs auf dem Städtebauprogramm, in das die Stadt Adenau als eine von sieben rheinland-pfälzischen Kommunen aufgenommen wurde. Ein Planungsbüro aus Bitburg entwickelt ein tragfähiges und finanzierbares Konzept für die Nutzung des Gebäudes. Möglicherweise zieht die Stadtbücherei Adenau aus angemieteten Räumen im benachbarten Pfarrhaus in die Komturei um. Das Stadtbüro könnte vom Haus der Verbandsgemeinde ebenfalls in die Komturei verlagert werden. In beiden Fällen würde die Miete gespart.[1]

Stadtbürgermeister Arnold Hoffmann und Pfarrer Dr. Rainer Justen als Vertreter der katholischen Kirchengemeinde Adenau unterzeichneten im Frühling 2020 den Kaufvertrag zur Übereignung der Komturei zum 1. September 2020 an die Stadt Adenau. Der Umbau zu einem städtischen Bürger- und Kommunikationszentrum soll noch 2020 beginnen. Die 1976 abgeschlossene Umgestaltung des Gebäudes entspreche in wichtigen Punkten nicht mehr den aktuellen Anforderungen, hieß es von Seiten der Stadt. Dies gelte insbesondere hinsichtlich der Barrierefreiheit. Der Eigentümerwechsel sei auch dem Anliegen geschuldet, das Gebäude langfristig zu sichern.

Mit Blick auf Planung, Entscheidung und Finanzierung der geplanten Modernisierung wurde das bisherige Trägermodell als ungünstig angesehen, hieß es seitens der Stadt weiter. Gebäudeeigentümer war die Kirchengemeinde, während der Betrieb gemeinsam mit der Stadt getragen wurde. So fiel die Entscheidung, die Komturei als öffentliches Gebäude in städtischer Trägerschaft zu nutzen. Der Verwaltungsrat der Kirchengemeinde stimmte dafür, Verkaufsverhandlungen mit der Stadt aufzunehmen. Nachdem die Stadt Adenau im Sommer 2017 in das Städtebauförderprogramm des Landes Rheinland-Pfalz aufgenommen wurde, stand den weiteren Planungen nichts mehr im Wege. Das Städtebauförderprogramm „Stadtumbau“ ermöglicht es der Stadt, innerhalb von acht Jahren 5,4 Millionen Euro in die Infrastruktur der Stadt sowie in private und gewerbliche Modernisierungsmaßnahmen zu investieren. Dabei wird eine Förderung von 75 Prozent aus Bundes- und Landesmitteln gewährt. Im Rahmen dieser Maßnahme gab die Stadt die Entwicklung eines umfassenden Nutzungskonzeptes für die Komturei in Auftrag, das im Sommer 2019 vom Stadtrat Adenau verabschiedet wurde. Im Oktober 2019 erhielt die Stadt darüber hinaus aus dem Förderprogramm „KI 3.0 – Kommunales Investitionsprogramm – Förderbereich städtebauliche Erneuerung“ des rheinland-pfälzischen Innenministeriums eine Zuwendung von 148.500 Euro - zweckgebunden für den Erwerb der Komturei.

Das neue Nutzungskonzept sieht vor, dass die Räume im Erdgeschoss von der Stadtbücherei Adenau und gegebenenfalls vom Adenauer Bürgerkanal e.V. genutzt werden, der seit Jahren ein Fernsehstudio am Buttermarkt betreibt. Der Johannitersaal im ersten Stock soll weiterhin für Veranstaltungen und Versammlungen zur Verfügung stehen. Das Dachgeschoss soll künftig von der Stadt Adenau selbst genutzt werden, deren Büros sich aktuell in den Räumlichkeiten der Verbandsgemeindeverwaltung Adenau befinden. Alle Räume sollen dabei so gestaltet werden, dass sie möglichst multifunktional für eine Vielzahl von Verwendungen nutzbar sind, hieß es im Schreiben der Stadt an die Presse weiter. Im Rahmen des geplanten Umbaus solle die Komturei komplett barrierefrei werden. Neben Umbau und Sanierung des Gebäudes wurde auch eine Aufwertung des bisher kaum genutzten Außenbereiches geplant. Die Wiese hinter der Komturei soll dabei mit dem Pfarrgarten und dem Dr.-Creutz-Platz zu einer zusammenhängenden Freifläche als „grüne Lunge“ im Herzen von Adenau verbunden werden.[2]

Mediografie

Weblinks

Fußnoten

  1. Quelle: Gabi Geller: Gefragt: Ideen für die Zukunft der Komturei – Adenau braucht Geld, um das Gebäude zu retten: Helfen können das Förderprogramm und Bürgerbeteiligung, in: Rhein-Zeitung vom 27. Januar 2018
  2. Quelle: Komturei soll modernes Bürgerzentrum werden - Stadt Adenau unterzeichnet Kaufvertrag für das alte Gebäude, in: Rhein-Zeitung vom 6. Mai 2020
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