Carl von Ehrenwall

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Ruhestätte der Familie des Geheimen Sanitätsrats Dr. Carl von Ehrenwall auf dem Ahrtor-Friedhof Ahrweiler vor ...
Marmorbüste des Klinik-Gründers im Engangsbereich der Dr. von Ehrenwall’schen Klinik
Büste des Klinikgründers im Schützenmuseum Ahrweiler

Dr. Carl Philipp Alexander Anton von Ehrenwall (* 9. September 1855 in Ahrweiler, † 16. Juni 1935 in Ahrweiler) wurde am 8. November 1927 anlässlich des 50-jährigen Bestehens der von dem Neurologen gegründeten Dr. von Ehrenwall’sche Klinik in Ahrweiler zum Ehrenbürger der Stadt Ahrweiler ernannt. Anlässlich seines 75. Geburtstags am 9. September 1930 wurde die am Besitz des Arztes, Klinikgründers und Kommunalpolitikers vorbeiführende Straße entlang der Ahr Karl-von-Ehrenwall-Allee benannt. Ab 1912 war Carl von Ehrenwall Geheimer Sanitätsrat.


Vita

Carl von Ehrenwall wurde am 9. September 1855 in Ahrweiler geboren. Er besuchte die Höhere Bürgerschule der Stadt, das heutige Peter-Joerres-Gymnasium; anschließend studierte er Medizin in Würzburg und Breslau.

Im Jahr 1877, noch als Medizinstudent, und im Alter von nur 22 Jahren eröffnete Carl von Ehrenwall gemeinsam mit seinen Partnern Dr. Eberhard Feltgen und dem Alexianerbruder Martin Schadde in seiner Heimatstadt Ahrweiler im Gebäude des heutigen Winzerhofs Körtgen seine „Private Heil- und Pflegeanstalt für Nerven- und Gemüthskranke“ an der Oberhutstraße in Ahrweiler die „Privatkuranstalt für Gemüts- und Nervenkranke“. 1880 übernahm Carl von Ehrenwall die alleinige ärztliche und wirtschaftliche Verantwortung für die Einrichtung.[1]

1879 veröffentlichte er seine Dissertation mit dem Titel Zur Casuistik der multiplen Lipome. Von 1882 bis 1886 leitete Carl von Ehrenwall gemeinsam mit seiner Ehefrau Anna, geborene Sturm, die Nerven-, Heil- und Kuranstalt. Im Frühjahr 1883 trat er dem Königsglied der St. Sebastianus Bürgerschützengesellschaft Ahrweiler e.V. bei, deren König er 1892 wurde. 1914 zählte er zu den Mitgliedern des Kaiserlichen Automobil-Clubs.

Carl von Ehrenwall war jahrzehntelang Beigeordneter der Stadt sowie Mitglied des Stadtrats und anderer städtischer Gremien. "Auch im Wirtschaftsleben der Stadt war er eine markante Persönlichkeit, und durch seine große Anstalt wurden Handwerk und Handel in unserer Stadt besonders gefördert", heißt es. 1883 wurde von Ehrenwall Mitglied der St. Sebastianus Bürgerschützengesellschaft Ahrweiler e.V., Chronist und im Jahr 1892 Schützenkönig.

Rund 40 Jahre lang engagierte sich Carl von Ehrenwall in der Kommunalpolitik. Er war Stadtratsmitglied und Beigeordneter der Stadt; zeitweilig fungierte er als Standesbeamter. Als die Verwaltung seiner Heilanstalt immer mehr Einsatz erforderte, legte er diese Funktion nieder.

Der Bau eines eigenen Gaswerkes, der Bau einer gleislosen elektrischen Bahn von Bad Neuenahr bis Walporzheim (siehe Elektrische gleislose Bahn Ahrweiler GmbH), die Verlegung der Eisenbahnlinie von der Südseite auf die Nordseite der Stadt sowie die Versorgung der Bürger mit elektrischer Energie waren Projekte, die in seine Amtszeit fielen und von ihm gefördert wurden.

Am 8. November 1927 beschloss der Stadtrat, Carl von Ehrenwall zum Ehrenbürger zu ernennen. Am 16. Juni 1935, wenige Monate vor seinem 80. Geburtstag, starb er im Alter von 79 Jahren.

Sonstiges

Vorbehaltlich der Zustimmung des Stadtrates beschloss der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler am 2. Dezember 2019, die Lebensleistung von Dr. Carl von Ehrenwall mit einer 20 mal 30 Zentimeter großen Erinnerungsplakette aus Sicherheitsglas zu würdigen, die an der Fassade der Villa Maria an der Schützbahn 54 in Ahrweiler angebracht werden soll. Die Plakette soll mit einem Bildnis des zu Gedenkenden sowie einem kurzen Text zu dessen Leben und Wirken versehen werden. Weil die Kreisstadt sich ein eigenes Heimatmuseum nicht länger leisten, die Erinnerung an die Geschichte der Stadt und ihre wichtigsten Persönlichkeiten aber bewahren wollte, hatte der Stadtrat im Mai 2018 beschlossen, in jedem Jahr an historischen Gebäuden durch Erinnerungstafeln an namhafte Persönlichkeiten zu erinnern, die in Bad Neuenahr, Ahrweiler oder einem der Ortsteile lebten oder arbeiteten.[2]

Im Juni 2020 wurde die Tafel in Anwesenheit seines Urenkels Dr. Christoph Smolenski sowie dessen Ehefrau Dr. Susanna Smolenski angebracht. Erinnert wird auf der Gedenktafel an der Villa Maria in der Schützbahn 54 in knappen Worten an die Lebensleistung Carl von Ehrenwalls. „Ich bin sehr erfreut, dass in dieser herausragenden Art und Weise meines Großvaters gedacht wird“, so Dr. Smolenski, der beruflich in die Fußstapfen seines Vorfahren getreten ist. Dr. Carl von Ehrenwall zähle zu den innovativsten und charakterstärksten Persönlichkeiten vpon Ahrweiler, lobten auch der Erste Beigeordnete der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler, Peter Diewald, sowie Heike Wernz-Kaiser, Projektleiterin der Stadtverwaltung.[3]

Weitere Bilder

Siehe auch

Mediografie

Weblinks

Fußnoten

  1. Quelle: Jochen Tarrach: Ehrenplaketten für Klinikgründer und Politikerin – Stadt würdigt die Lebensleistungen von Dr. Carl von Ehrenwall und Frieda Nadig, in: Rhein-Zeitung vom 7. Dezember 2019
  2. Quelle: Jochen Tarrach: Ehrenplaketten für Klinikgründer und Politikerin – Stadt würdigt die Lebensleistungen von Dr. Carl von Ehrenwall und Frieda Nadig, in: Rhein-Zeitung vom 7. Dezember 2019
  3. Quelle: Jochen Tarrach: Gedenken an charakterstarken Mitbürger – Stadtverwaltung stellt Tafel für Neurologe und Klinikgründer Dr. Carl von Ehrenwall an der Villa Maria in Ahrweiler vor, in: Rhein-Zeitung vom 15. Juni 2020
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