Kiere Lappuhre (Dernau)

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Landrat Dr. Jürgen Pföhler überreichte im Frühjahr 2014 einen Bescheid zur Förderung der Sanierung des Matthias-Heiligenhäuschens Dernau aus dem Förderprogramm "Ländlicher Raum" des Kreises Ahrweiler an Friedhelm Heß, den Vorsitzenden der Dernauer "Kiere" und Ortsbürgermesiter Alfred Sebastian. Mit dabei: Ingrid Näkel-Surges und Achim Haag.

In Dernau gibt es fünf Dorfgemeinschaften, die fünf Rotten, benannt nach den historischen Ortsteilen. Neben den Kiere Lappuhre sind das die Haardte, die Baache, die Patt Nöcke und die Ortesse. Diese fünf Dernauer Rotten entstanden Ende des 19. Jahrhunderts als sogenannte Räucherwehren, deren Aufgabe es war, die Weinberge im Frühjahr vor Spätfrösten zu schützen. Heuzutage veranstalten sie am Dernauer Martinsfest Weinbergsfeuer. In einem Fußballturnier der besonderen Art kämpfen die fünf Rotten um den Dernauer Esels-Cup, den die Dorfgemeinschaft seit 20 Jahren austrägt.


Chronik

Am 6./7. Juni 2012 (Fronleichnam) feierten die Kiere zum 30. Mal ein Straßenfest. Festplatz war die Einmündung der Bungertstraße in die Burgstraße. Am Abend des 6. gibt es Reibekuchen und am Fronleichnamstag ein Kuchenbuffet. Die Einnahmen dienen unter anderem der Gestaltung des Weinbrunnenplatzes. Die Frauen treffen sich am Dienstag um 16 Uhr zum Kartoffeln schälen, die Männer beginnen am Montag um 17 Uhr mit dem Aufbau. Das Fest ist aus einem spontanen Treffen anlässlich der Geburt eines „Lapührchens“ 30 Jahre zuvor entstanden.[1]

In der Gemeinschaft der Kiere steht ein St.-Matthias-Heiligenhäuschen, das beim Fronleichnamsfest als Bittstation genutzt wird. Nach Fronleichnam veranstalten die Bewohner ihr Kierefest. Der Erlös wird gespendet – im Jahr 2013 für die Sanierung und Dacherneuerung des Matthias-Heiligenhäuschens. Bei diesem Vorhaben half der Kreis Ahrweiler mit einem Zuschuss aus seinem Förderprogramm „Ländlicher Raum“. Zwei zentrale Förderkriterien seien hier erfüllt, sagte Landrat Dr. Jürgen Pföhler, als er im Frühjahr 2014 den Bewilligungsbescheid über 1830 Euro persönlich in Dernau überreichte. Und zwar an den Vorsitzender der Kiere, Friedhelm Heß, und Ortsbürgermeister Alfred Sebastian: Erstens handele es sich um eine ortsbildprägende Bausubstanz in der Dorfmitte. Und zweitens seien die Arbeiten fast ausschließlich in Eigenleistung der Bürger erbracht worden. Die Kiere packten bei den Zimmer-, Dachdecker-, Maurer-, Maler- und Gärtnerarbeiten mit an.[2]

Mediografie

Daniel Robbel/Dirk Unschuld: Dernau: Die alten Ortsteile mit der Räucherwehr – Einsatztruppen einer langst vergangenen Zeit, in: dieselben: 111 Orte im Ahrtal, die man gesehen haben muss, mit zahlreichen Fotografien, Broschur, 240 Seiten, ISBN 978-3-7408-0850-1, Emons-Verlag 2020, 16,95 Euro, S. 102 f.

Fußnoten

  1. Quelle: Rhein-Zeitung vom 1. Juni 2012
  2. Quelle: Kreis hilft den „Kiere“ in Dernau beim Heiligenhäuschen - Förderprogramm Ländlicher Raum - Bürger packen in Eigenleistung an, Presemitteilung der Kreisverwaltung Ahrweiler vom 4. April 2014
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