Kuno Blankart
Kuno Blankart (* um 1510, † 26. November 1561), auch Konrad, Coen oder Kuno genannt, war einer der 12 Burgmänner der Burg Are. Er ist einer der bekanntesten Vertreter des Ahrweiler Adelsgeschlechts Blankart. Diesen Ruf hat er allerdings weniger seinem Lebenswerk zu verdanken als dem Umstand, dass seine Grabplatte heute die Nordseite der katholischen Pfarrkirche „St. Laurentius“ Ahrweiler ziert.
Verwandtschaftliche Verhältnisse
Konrad von Blankart ...
- war der Sohn von Gerhard III. von Blankart zu Lantershofen und Sophia Heimbach, geb. zu Enzen,
- heiratete im Jahr 1539 in erster Ehe Margareta von Boxmeer, die Witwe des Caspar von Stein zu Bassum, und
- heiratete im Jahr 1555 in zweiter Ehe Catharina von Mirbach zu Arloff.
Vita[1]
Kuno Blankart war der Sohn von Gerhard Blankart von Ahrweiler zu Lantershofen und Seligenhoven[2] und seiner Ehefrau Sophia von Heimbach zu Enzen. Das Paar hatte vermutlich noch vier weitere Kinder. Konrad erbte den Blankartschen Anteil der freien Reichsherrschaft Lantershofen und den vierten Teil von Seligenhoven. Im Jahr 1528 wurde Kuno Blankart vom Prümer Abt Wilhelm von Manderscheid mit dem Gymnicher Hof in Ahrweiler belehnt.
Im Jahr 1551 teilte sich Konrad mit seinen Brüdern Johann, Ludwig und Gerhard das Erbe seines Vaters. Kuno als ältester Sohn erhielt dabei „Vischenicher“ Hof „binnen Arweyler“ mit allen Nebengebäuden und Zubehör wie Weingärten, Äckern und die dazugehörigen Pachten und Zinsen. Dazu erhielt er sechs Viertel Wiesen auf den „neun morgen“ gelegen, ferner zwei Pinten Garten und eineinhalb Pinten Wiese „onnen uff Eitzen“ gelegen, drei Pinten Land „uff Entzbach“ und ein Viertel Wiesen und Weiden in „der Giesemerbach“. Kuno bezog aus der Erbmasse die Gerechtigkeiten und Gefälle an der Marktmühle zu Ahrweiler, den Hof zu Lantershofen mit allen dazugehörigen Erbgütern, Zehnten, Kurmeden und Zinsen und 13 Pint Öl aus Beul, einen Hof zu Pissenheim (heute Werthhoven), einen weiteren Hof zu Stotzheim, eine Wiese zu Kassel, einen Hof zu Eichen und Lanzerath, das „Heyer gudt“ genannt, mit allem Zubehör, dazu den „Lürbusch mit allen erberbuschen in der Vischell“. Im Jahr 1559 übergaben Kuno und seine Frau Catharina von Mirbach tauschweise ein Haus auf dem Kistenmarkt an Bürgermeister, Schöffen, Rat und Kirchenmeister gegen vier Viertel Weinrente, die sie bisher jährlich dem Glöckner als Glockwein schuldeten. Das Seelenbuch der Ahrweiler Schützenbruderschaft bezeichnet Konrad als Vogt zu Ahrweiler, ohne dass bislang weitere Belege dafür vorliegen. Zudem waren Konrad und seine Frau Catharina von Mirbach Mitglied der Erzbruderschaft vom Heiligen Geist. Konrad Blankart starb am 26. November 1561.
Sonstiges
An der Nordwand der St.-Laurentius-Kirche in Ahrweiler stehen heute noch einige Grabplatten aus der Zeit, als sich der Friedhof unmittelbar an der Kirche befand. Darunter befindet sich eine Grabplatte mit einer lebensgroßenden Darstellung des aufrecht stehenden Konrad in Rüstung und mit einem Helm zu Füßen. Auf dem rechten Arm liegt ein Streitkolben. In den Ecken der Grabplatte befinden sich vier Ahnenwappen der von Blankart, von Meckenheim, von Heimbach und von Wer. Umlaufend hat die Platte folgende Inschrift in Kapitälchen:
- ANNO 1561 DEN 20. DAG NOVE[M]BR[IS] IST IN GOT VERSTORBEN DER EDEL UND ERNVEST JUNKCKER COEN BLANCKART VAN ARWILER. DEM GOT GNEDIG S[E]I.
Siehe auch
- Blankart (Adelsgeschlecht)
- Wilhelm Blankart
- Otto Ludwig von Blankart
- Blankart-Scheune (Ahrweiler)
- Blankartstraße (Ahrweiler)
- Blankartshof
- Blankartsmühle (Ahrweiler)
Mediografie
- Hans-Georg Klein: Kuno Blankart, in: ders.: Ahrweiler, Jünkerath: Eifel-Verlag, 2. aktualisierte und überarbeitete Ausgabe 2016, 64 Seiten, ISBN 978-3-943123-20-3, S. 53
- Heinz Schönewald: Die Friedhöfe zu Ahrweiler und Bad Neuenahr, Westdeutsche Gesellschaft für Familienkunde e. V. (Hrsg.), Reihe Rheinische Friedhöfe, Heft 22, 118. S., zahlreiche Abbildungen, Köln 2021, 15 Euro, S. 7
Fußnoten
- ↑ Quelle: Hans-Georg Klein: Kuno Blankart, in: ders.: Ahrweiler Lebensbilder, 160 Seiten, 69 Abbildungen, 2014, 19,95 Euro, ISBN 978-3-930376-91-9, Seiten 10 f. Klein nennt für diesen Beitrag folgende Quellen: Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 1, bearb. von Robert Bous und Hans-Georg Klein, Bad Neuenahr-Ahrweiler 1998, S. 285, 289, 290, 291, 294, 295, 305, 308 und 310
- ↑ Seligenhofen ist heute eine Wüstung bei Kirchsahr