Männergesangverein „Eintracht“ Koisdorf 1898 e. V.

Aus AW-Wiki

Männergesangverein Koisdorf.jpg
Männergesangverein Koisdorf 2.jpg
Koisdorf - Heinz Grates (25).jpg

Der Männergesangverein „Eintracht“ Koisdorf 1898 e. V. wurde am 7. Juni 1998 bei einem Festakt in Bad Bertrich mit der Zelter-Plakette ausgezeichnet.


Mitglieder

  • Januar 2005: 22 aktive und 87 fördernde Mitglieder
  • Januar 2004: 88 Mitglieder/24 Aktive
  • Januar 2002: 83 Mitglieder/23 Aktive

Vorstand

Proben

Immer montags von 18.30 bis 20 Uhr im Bürgerhaus Koisdorf

Gründung und Entwicklung

Unter dem Namen "Fidel" gründete sich im Jahre 1898 in Koisdorf ein Gesang- und Leseverein. Neben dem Singen waren die "gegenseitige Belehrung und Unterhaltung durch ernste und heitere Vorträge", das Lesen von "gediegenen Büchern und Zeitschriften" sowie die "Besichtigung sehenswerter Orte und Bauanlagen" wichtige Bestandteile des Vereinslebens.

Am 3. April 1906 wurde der Verein in "Männergesangverein Eintracht Coisdorf" umbenannt. Damals musste ein Beitrittsgeld von einer Mark und ein monatlicher Beitrag von 20 Pfennigen gezahlt werden. Bis 1912 war ein reges Vereinsleben zu verzeichnen. Der Ersten Weltkrieg brachte das Vereinleben allerdings zum Erliegen.

Erst am 30. November 1919 wird von der Wiederaufnahme der Gesangstunden gesprochen. Es entwickelte sich wieder ein reges Vereinsleben mit Gesangsauftritten und Theateraufführungen. In den zwanziger und dreißiger Jahren wurden viele Sängerfeste befreundeter Vereine besucht und man veranstaltete selbst im Juni 1924 das 25-jährige Stiftungsfest, verbunden mit einer Fahnenweihe, und am 24. Juni 1928 das 30-jährige Bestehen. Im Jahre 1933 trat der Verein dem Deutschen Sängerbund bei. Während des Zweiten Weltkriegs und in den ersten Nachkriegsjahren ruhte das Vereinsleben abermals.

Mit Genehmigung der französischen Militärregierung versammelten sich die Sangesfreunde von der Rheinhöhe am 20. Januar 1949 zur Wiedergründung des Vereins. Langsam kann das Vereinsleben wieder in Gang. Trotz vieler Widrigkeiten mit der Militärbesatzung feierten die Sänger am 19. Juni 1949 mit ihrem Dirigenten Peter Seul das 50-jährige Bestehen. Bei der Generalversammlung im Januar 1950 zählte der Verein 43 Sänger.

Bis 1955 wurden jedes Jahr Theaterstücke aufgeführt und die Sänger aus dem Rheinhöhenort besuchten die Sängerfeste der Nachbarvereine. Am 18. Mai 1952 traten die Koisdorfer beim Kreisleistungssingen in Sinzig an. Von den zehn Vereinen in der Klasse 4 setzte sich Koisdorf mit „seht gut“ an die Spitze. Auch der Vereinsausflug am 27. Juli 1952 nach Bornhofen und zum Niederwald-Denkmal werden in der Chronik erwähnt, ebenso das silberne Dirigenten-Jubiläum des 48-jährigen Chorleiters im Jahre 1954.

Den bisher größten Erfolg in der Vereinsgeschichte errang der Chor mit 34 Sängern beim Sängerwettstreit von 17 Chören am 30. Mai 1955 in Nentershausen. Den Koisdorfer Sängern gelang es, vier von fünf möglichen Preisen zu erringen: Den ersten Klassenpreis, den ersten Preis beim Ehrensingen, den zweiten Platz beim höchsten Ehrenpreissingen und den Dirigentenpreis sowie den Sonderpreis für die höchste Punktzahl. Zum eigenen 60. Stiftungsfest fiel Peter Seul aus; er starb kurz darauf an einem Herzinfarkt. Damit gab es einen Einbruch im Chor, denn Seul hatte den Chor nach oben gebracht.

Erst Mitte 1961 fand man in Max Stenz wieder einen namhaften und hervorragenden Chorerzieher. In der zweiten Hälfte der Sechziger feierten zahlreiche Chöre des Ahrkreises Jubiläen; die Koisdorfer fehlten fast bei keiner Feier. Es war eine Zeit vieler Aktivitäten, beispielsweise sangen die Koisdorfer 1970 beim Kreischorfest in Remagen in einer Chorgemeinschaft mit Löhndorf, oder die Aktiven fuhren mit Familienangehörigen zum Laacher See und gaben Konzerte für die Arbeiterwohlfahrt. Am 24. März 1968 trat der Chor erneut dem Deutschen Sängerbund bei.

Die Siebziger Jahre begannen in der Generalversammlung vom 17. Januar 1971 mit dem Dank des damaligen Vorsitzenden Matthias Degen an alle Mitglieder, „dass sie den Appell zum besseren Probenbesuch so gut erfüllt hätten.“ Während dieser Zeit gaben die Stadtteilchöre zum ersten Mal ein gemeinsames Konzert.

Peter Steinmetzler wird 1972 zum Vorsitzenden gewählt, das 75-jährige Bestehen wird gefeiert, Sängerfeste werden besucht, und es wird ein neues Klavier angeschafft. Die Chronik berichtet auch von einem Fußballspiel im Jahre 1974 gegen die Sportfreunde Koisdorf, das nach 60 Minuten mit 3:5 verloren wurde. Mit 23 Sängern feierte der Chor 1977 sein 80-jähriges Bestehen. Am 7. April 1979 schlug die Abschiedsstunde für Max Stenz: Im Alter von 70 Jahren - 18 Jahre davon war er Chorleiter in Koisdorf - übergab er den Dirigentenstab an Werner Schäfer (Oberbreisig).

Anfang der 80er Jahre wurde wieder ein neues Klavier angeschafft. Anfang 1981 nahm der Chor Abschied von Johann Steinmetzler, der 71 Jahre lang Chormitglied gewesen war.

Auch in den 80er Jahren feierten etliche Vereine ihre Jubiläen - aber nicht ohne die Koisdorfer Sänger. Das eigene 85. Stiftungsfest im Jahre 1982 wurde mit insgesamt 28 Gastchören gefeiert. Nicht nur gesangliche Aktivitäten, wie Frühlingskonzerte, Maisingen des Koisdorfer Frauenchores und gemeinsame Weihnachtsfeiern wurden durchgeführt, man erfreute sich auch an Familienwanderungen am 1. Mai, Sommerfesten sowie ein- und mehrtägigen Fahrten mit und ohne Ehepartner.

Mit durchschnittlich 40 bis 44 Proben im Jahr hielten sich die Sänger gesanglich fit, um die jährlichen öffentlichen Auftritte zu meistern. 1987 konnte man der Feier zum 90-jährigen Bestehen 21 Gastchöre begrüßen. Einen Wechsel an der Vereinsspitze gab es: 1989, nach 40 Jahren Vorstandsarbeit, davon 17 Jahre als 1. Vorsitzender, übergab Peter Steinmetzler das Amt an Joachim Fiege.

Einen weiteren entscheidenden Wechsel gab es im Jahre 1991, als zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte mit Lilo Schröder eine Frau die Leitung des Chores übernahm. Ein wichtiges Ereignis war die 800-Jahr-Feier des Dorfes vom 3. bis 5. Juli 1992. Der MGV gestaltete zusammen mit dem Frauenchor die Festmesse mit Weihbischhof Leo Schwarz, stellte sich beim Festkommers als Verein des Dorfes gesanglich vor und nahm in historischen Kostümen am großen Festzug teil.

25 aktive Koisdorfer Sänger feierten am 20. Juni 1998 mit einem Festabend und mit einem Freundschaftssingen vom 3. bis 5. Juli 1998 das 100-jährige Bestehen des Gesangvereins. Vorher, am 7. Juni 1998, konnte der Vorsitzende im Namen des Chores bei einem Festakt in Bad Bertrich, die Zelter-Plakette in Empfang nehmen. Im Februar 1999 übernahm Rainer Kohns die Leitung des Männerchores. Als bisher letztes erwähnenswertes Ereignis in der Vereinsgeschichte ist das Beschließen einer neuen Satzung verbunden mit der Eintragung in das Vereinsregister bei der Jahreshauptversammlung am 21. Januar 2000. Seit dem 22. März 2000 ist der Verein in das Vereinsregister eingetragen und trägt nun neben dem Namen MGV Eintracht Koisdorf den Zusatz "e.V.".

Im Mai 2012 fusionierte der Männergesangverein mit dem Frauenchor Koisdorf 1985 zur Chorgemeinschaft Koisdorf.

Auszeichnungen

Im Juni 1998 wurde der MGV "Eintracht" Koisdorf mit der Zelter-Plakette ausgezeichnet.[1]

Mediografie

Festschrift 100 Jahre Männergesangverein "Eintracht" Koisdorf 1898, Koisdorf 1998, 82 S.

Weblink

http://www.mgv-koisdorf.de

Fußnoten

  1. Quelle: Ehrung verdienter Bürgerinnen und Bürger, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1999
Um Serverkosten und sonstige Ausgaben zu begleichen, die durch das AW-Wiki entstehen, werden Google-Anzeigen geschaltet. Cookies sollen dabei gewährleisten, dass Werbung angezeigt wird, die Ihren Interessen entspricht. Mit der Nutzung des AW-Wikis stimmen Sie der Nutzung von Cookies zu.