Ruth Simons

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Kurz nach der Burgundia-Proklamation am 4. September 2020 im Klostergarten des ehemaligen Ursulinenklosters auf dem Calvarienberg in Ahrweiler
Ruth Simons (r.) und Magdalena Schumacher, Tochter der ehemaligen Burgundia Manuela Wirtz, beim Winzerfestzug im September 2004 in Ahrweiler
Am Tag vor Heiligabend 2020 im Ahrtor
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Ruth Simons (2.v.r.)
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Nach zwei Jahren im Amt verabschiedete sich Ruth Simons am 2. September 2022 als Burgundia und übergab die Insignien an ihre Nachfolgerin Lena Körtgen.

Ruth Simons (* 1994) aus Bad Bodendorf wurde am Abend des 4. September 2020 im Garten des ehemaligen Klosters Calvarienberg als Burgundia (Weinkönigin) von Ahrweiler für die Saison 2020/2021 proklamiert. Ahrweiler ist in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie der einzige der acht Weinorte an der Ahr, der eine neue Weinkönigin proklamiert. Die Amtszeit der sieben übrigen Weinköniginnen wird um ein Jahr verlängert. Ruth Simons tritt in Ahrweiler die Nachfolge von Carlotta Müller an. Dieter Franke stellte die neue Weinmajestät im Namen des Arbeitskreises „Ahrweiler“ vor. Der von Stefanie Koll-Bensberg, einer ihrer Amtsvorgängerinnen, geleitete Arbeitskreis hatte Ruth Simons bereits Monate zuvor aus einer ganzen Reihe von Bewerberinnen ausgewählt und auf ihr Ehrenamt vorbereitet. Während ihrer Amtszeit wird Ruth Simons von Sebastian Jonas als Burgundia-Führer und dem Ahrweiler Bacchus (Weingott) Bernd Krah unterstützt. Ruths „Amtssitz“ ist das Wohnhaus ihrer Großmutter Mechthild Bünnagel an der Georg-Habighorst-Straße in Ahrweiler.


Vita

Ruth Simons, 1994 im Krankenhaus „Maria Hilf“ Bad Neuenahr geboren, wuchs in Bad Bodendorf auf. Nach Katharina Spitzley, die im Jahr 1952 als Erdbeerkönigin von Bad Bodendorf proklamiert wurde, ist Ruth Simons die zweite Erntemajestät aus dem Badeort. Heute wohnt Ruth Simons in Köln.

Nachdem sie die Kindertagesstätte „Max und Moritz“ und anschließend, gleich nebenan, die Grundschule „St. Sebastianus“ Bad Bodendorf besucht hatte, wechselte Ruth Simons zum Gymnasiums der Ursulinen auf dem Calvarienberg in Ahrweiler, wo sie 2013 Abitur machte. Ihrer Freizeit spielte sie als Schülerin Blockflöte und Klarinette in der Familienband „St. Sebastianus“ Bad Bodendorf.

Sie studierte von 2014-2017 an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Bachelor) und von 2017-2019 an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Master) Psychologie. Seit November 2019 berät sie im Sozialpädiatrischen Zentrum der Kliniken der Stadt Köln gGmbH Eltern verhaltensauffälliger Kinder.

Ruths Bezüge zum Wein:

Antrittsrede als Burgundia

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Ahrweiler Bürgerinnen und Bürger, liebe Gäste,

was für eine aufregende Zeit. Ich weiß, das möchte gerade eigentlich keiner mehr hören und wir sind alle hier, um das Chaos und die Unwägbarkeiten in den Hintergrund rücken zu lassen, zumindest für ein paar Stunden bei netter Unterhaltung, guter Musik und vor allem leckerem Wein. Dennoch möchte ich kurz etwas dazu sagen. Es wäre für mich ohnehin ein besonderes Jahr geworden, als Burgundia Ahrweiler und dessen Weine vertreten zu dürfen. Doch die letzten Wochen waren von so viel Auf und Ab geprägt, wie ich es mir nicht vorstellen konnte, als ich vor knapp einem Jahr die Zusage bekam. Und nicht nur für mich war die Vorbereitung auf dieses Weinfest und diese Proklamation besonders turbulent.

Der Arbeitskreis hat sich ein komplett neues Konzept erdacht und dieses innerhalb kürzester Zeit in die Tat umgesetzt – und dabei offensichtlich ganze Arbeit geleistet. Mein Dank gilt schon an dieser Stelle dem ganzen Arbeitskreis, aber besonders Stefanie Koll-Bensberg, die nicht nur diesen großartigen Abend mitorganisiert hat, sondern auch mich persönlich in den letzten Wochen das eine oder andere Mal aufgefangen hat, wenn es mir zu ungewiss und chaotisch wurde. Und ich kann nur sagen: Zum Glück ist das alles so gekommen. Und so stehe ich heute Abend hier, an einem Ort, zu dem ich durch neun Schuljahre eine ganz besondere Bindung habe. Und ich bin sehr glücklich, dass wir den Abend in diesen Mauern verbringen können. Aber was macht das Amt der Burgundia für mich so besonders?

Ich war noch sehr klein, als ich das erste Mal ein Burgundia-Kleid getragen habe. Meine Mutter, die 1984 Burgundia war, hat eines ihrer Kleider tatsächlich als Prinzessinnenkleid für uns geopfert. Und so war es immer ein Traum, selbst später mal ein eigenes Burgundiakleid zu tragen. Deshalb freue ich mich umso mehr, heute Abend hier als 75. Burgundia der Rotweinmetropole Ahrweiler stehen zu dürfen. Es macht mich sehr stolz, für ein Jahr die Ahrweiler Winzer und ihren Wein repräsentieren zu dürfen. Denn ein Leben ohne die Weinberge und den Wein gibt es für mich nicht. Die Verbindung durch meine Familie zum Wein und im Besonderen zum Ahrweiler Winzer-Verein war für mich prägend. Denn beide spielen schon seit Generationen, durch meinen Großvater, meinen Onkel, meine Eltern natürlich und inzwischen in meiner Generation eine große Rolle.

Das ist auch die Stelle, um genau diesen Personen zu danken, die mich mein Leben lang und vor allem in der letzten Zeit bei vielen wichtigen Entscheidungen unterstützt haben. Seit ein paar Jahren gibt es nun unsere Jungwinzergruppe Ohse Jonge des Ahrweiler Winzervereins, in der ich mich selbst auch engagiere. Und ich freue mich sehr, dass unter den Weinen heute Abend auch unserer zu finden ist. Es freut mich ganz besonders, dass sich in den letzten Jahren vermehrt junge Menschen für den Wein interessieren und sich Jungwinzergruppen auch im Ahrtal gegründet haben. Denn auch wir haben gemerkt, wie sehr der Wein verbinden kann, selbst wenn man Abstand halten muss.

Dieses Jahr wird ein Besonderes für mich sein. Aber sehr wahrscheinlich wird mein Jahr als Burgundia der Rotweinmetropole Ahrweiler ganz anders als das meiner Vorgängerinnen. Ich glaube aber, dass es trotz allem, oder gerade deshalb, nicht weniger abwechslungsreich, aufregend und schön wird. Wenn ich ehrlich bin, kann ich es kaum erwarten. In diesem Sinne möchte ich den Beginn meiner Amtszeit mit Ihnen in diesem außergewöhnlichen Rahmen feiern und mit dem Weinspruch meiner Mutter von Roland Betsch eröffnen:

Im Wein sind Mühe, Winzers Fleiß,
im Wein sind Sonne, Sorg und Schweiß,
im Wein sind Schöpfung, Hoffen, Bangen,
im Wein sind Jahre eingefangen,
im Wein sind Wahrheit, Leben, Tod,
im Wein sind Nacht und Morgenrot
und Jugend und Vergänglichkeit,
im Wein ist Pendelschlag der Zeit.
Wir selbst sind Teil von Wein und Reben.
Im Weine spiegelt sich das Leben.

Zum Wohle!

Weitere Fotos

Proklamation am 4. September 2020

Medienecho

Videos

Mediografie

Weblinks

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