Wilhelmstraße 13 (Bad Neuenahr-Ahrweiler)
Das im Stile der Gründerzeitstil erbaute dreiachsige Haus an der Wilhelmstraße 13 in Ahrweiler gehörte einst dem Weingutsbesitzer Peter Jakobs. Als Baumaterial wurde heimischer Bruchstein verwendet, die Fensterrahmungen und die Segmentgiebel über den Fenstern im ersten Obergeschoss bestehen aus Sand- oder Tuffstein. Im mittigen Segmentgiebel ist die Zahl 1881 als Erbauungsjahr zu erkennen.
Standort
Baubeschreibung[1]
Unter dem Haus befindet sich ein großer alter Gewölbekeller, der sich bis in den Hof hinein zieht. Dabei ist das linke Fenster im Erdgeschoss breiter als die übrigen Fenster. „Die Bruchsteine darunter wirken so, als seien sie später hinzugekommen – in deutliches Indiz, dass an dieser Stelle ursprünglich die Haustür gelegen war“, schließt der Heimatforscher Karl Heinen. Die Mittelachse des Hauses wird durch den Balkon betont. Dessen Gitter sei ursprünglich „mit Sicherheit üppiger“ gefallen, meint Heinen. Erd- und Obergeschoss werden durch zwei Gesimse voneinander getrennt. Zwischen diesen beiden Gesimsen befinden sich unter dem rechten und dem linken Fenster Scheinbalustraden mit je vier reichverzierten Balustern, die Scheinbalkone darstellen sollen. Durch diese Elemente werde die Fassade ebenso aufgelockert wie auch durch die mit floralen Motiven verzierten Segmentgiebel über den Fenstern, schreibt Karl Heinen. „Seltsam“ sei die Trennung von den Fenstern, „als ob diese ein Eigenleben führen“, so Heinen. Weiter schreibt er:
- Die hohen und mächtigen Fenstern der Vorderfront wurden in der Vergangenheit durch nicht passende Schabracken (für Rollläden) und durch Einscheibenfenster verunziert - ein Lösung, die dem ansonsten wunderbaren Bauwerk schlecht zu Gesicht steht.
Die östliche Seitenfassade besteht unten aus Bruch- – dort befindet sich heute auch die Haustür - und oben aus Backstein. Die westliche Fassade hingegen ist verputzt. Karl Heinen schreibt weiter:
- Sehr interessant ist die Gestaltung der oberen Drittel dieser Seitenfassaden, sind sie doch als Blendbögen gestaltet. Ein Ziermotiv, das in unserer Heimat so gut wie gar nicht vorkommt. Hier tauchen sehr diskret ein paar Fensterchen als zusätzliche Lichtquelle auf. Diese Bauzier erinnert an Fassaden in den alten Hansestädten Norddeutschlands.
Bewohner/Eigentümer
1899: Josef Anton Windhammer, Gymnasiallehrer
1926/1927: P. Adams, Heizungsbauer
1936/1937: Ernst Schöfer, Steuerinspektor
1953/1954: Ludwig, Peter Jakobs, Weingut
Seit 2014 ist das Haus im Besitz von Paul und Barbara Radermacher.
Siehe auch
Fußnoten
- ↑ Quellen: Karl Heinen: Die Wilhelmstraße im Wandel der Zeit, Teil 56/1: Wilhelmstraße Nr. 13, in: Stadtzeitung Bad Neuenahr-Ahrweiler, Ausgabe 11/2021, und Karl Heinen: Die Wilhelmstraße im Wandel der Zeit, Teil 56/1: Wilhelmstraße Nr. 13, in: Stadtzeitung Bad Neuenahr-Ahrweiler, Ausgabe 12/2021