Bäcker-Innung des Kreises Ahrweiler
Die Bäcker-Innung des Kreises Ahrweiler, die Mitglied der Kreishandwerkerschaft Ahrweiler war, fusionierte zum Beginn des Jahres 2022 mit den Bäckerinnungen aus dem Bezirk Koblenz.[1]
Mitgliederzahl
April 2011: 35
Oktober 2012: 28[2]
Mitgliedsbetriebe
- Bäckerei Eberhard Valder (Karweiler)
- Bäckerei-Konditorei-Café Schragen (Ahrweiler)
- Bäckerei Franz-Josef Krieger (Heppingen)
- Bäckerei Genn GmbH (Wehr)
- ...
Vorstand
Obermeister: Rudolf Genn (Wehr)
stellvertretender Obermeister: Cornelia Schlösser (seit September 2016), Vorgänger: Gerd Weiler (Kempenich)
Chronik
Bei der Jahreshauptversammlung der Innung im Oktober 2012 in der Ahr-Akademie in Ahrweiler wurden Volker Schragen (Bäckerei-Konditorei-Café Schragen (Ahrweiler) und Franz-Josef Krieger (Bäckerei Franz-Josef Krieger (Heppingen) mit Ehrenurkunden ausgezeichnet, da ihre Betriebe 90 Jahre zuvor zu den Gründungsmitgliedern der Innung zählten. Ehrennadeln erhielten Eberhard Valder (40 Jahre Meister), Albert Drodten (40 Jahre im Beruf) sowie Herbert Raths (50 Jahre im Beruf), alle aus der Gemeinde Grafschaft.[3]
Bei der Jahreshauptversammlung im September 2013 wurde Innungsmitglied Franz Weber aus Adenau geehrt. Er konnte auf 60-jährige Berufstätigkeit und fünf Jahrzehnte mit Meisterbrief zurückschauen. Urkunden erhielten auch Hans-Karl-Schmitz aus Ahrweiler (50 Jahre Berufstätigkeit), Helmut Müller aus Remagen und Eberhard Valder von der Grafschaft für 40 Jahre Meisterprüfung, Thomas Simon aus Heimersheim (40 Jahre Berufstätigkeit) sowie Volker Schragen aus Ahrweiler (25 Jahre Meisterprüfung).[4]
Im Frühjahr 2014 lud die wieder zur alljährlichen freiwilligen Brot- und Brötchenprüfung ein. Acht der insgesamt 30 Mitgliedsbetriebe stellten 66 Backwaren an. Folgende Kriterien werden geprüft: Form und Aussehen, Oberflächen- und Krusteneigenschaft, Lockerung und Krumenbild, Struktur und Elastizität sowie Geruch und Geschmack. Ist die Ware einwandfrei, dann gibt es 100 Punkte. Das galt für knapp die Hälfte der Backwaren. Mit der entsprechenden Urkunde kann das Produkt drei Jahre lang beworben werden. Wird die volle Punktzahl nicht erreicht, dann gibt ein Fachmann Tipps, wie man das Brot oder Brötchen verbessern kann. Karl-Ernst Schmalz, einer von nur drei hauptamtlichen Brotprüfern bundesweit, begutachtete die Backwaren für das Institut für die Qualitätssicherung von Backwaren (IQ Back). Die freiwillige Brotprüfung wurde vom Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks bereits vor mehr als 40 Jahren als eine Qualitätsprüfung zur freiwilligen Selbstkontrolle ins Leben gerufen. IQ Back bewertet mit seinen speziell ausgebildeten Qualitätsprüfern die Brote und Brötchen. Prämiert wurden Brote und Brötchen der Bäckerei und Konditorei Müller (Remagen), Bäckerei Dirk Josten (Dernau), Bäckerei Herbert Raths (Vettelhoven), Bäckerei Jürgen Schmitz (Ahrweiler), Bäckerei Peter Paulsen (Oberbreisig), Bäckerei Genn GmbH (Wehr), Bäckerei Ulrich Brand (Bad Neuenahr) und Tom's Backstube (Weibern).[5]
Bei einer Lossprechungsfeier im Juli 2014 im Landgasthof "Laacher See" in Wehr erhielten Gesellenzeugnisse: Susanne Beu und Matthias Stadtfeld (beide Bad Neuenahr-Ahrweiler), Christian Fingerhuth (Wershofen), Sebastian Klapperich und Patrick Maturczak (beide Sinzig), Jennifer Fuchs (Mayschoß) und Jasmin Wahle (Burgbrohl).[6]
Im Frühjahr 2015 besuchten die Innungsmitglieder die Firma Hermann Heuft Backofenbau in Bell. Geführt von Inhaber Hermann Heuft, konnten alle Teilnehmer Einblicke in die Backofenherstellung gewinnen. Ausführlich wurden die Unterschiede zwischen traditionellen Holz- und modernen Elektrobacköfen erklärt.[7]
Bei einer Lossprechungsfeier im Juli 2015 überreichten Obermeister Rolf Genn und die Prüfungsausschussvorsitzende Marion Loddenkötter die Prüfungszeugnisse. Den Gesellenbrief als Prüfungsbester nahm Stefan Wieczorek aus Duisburg (Ausbildungsbetrieb Rosemarie Degen, Bad Neuenahr-Ahrweiler) entgegen. Außerdem erhielten Prüfungszeugnisse: Giovanna Brömsel aus Niederzissen (Frank Mattern, Niederzissen), Carmen Breuer aus Schuld (Cornelia Schlösser, Schuld), David Brückner aus Koisdorf (Jürgen Schmitz, Ahrweiler), Fabian Guido Fischer aus Nierendorf (Eberhard Valder, Grafschaft), Tommi Führer aus Bad Neuenahr-Ahrweiler (Rosemarie Degen) und Kevin Kossmann aus Bad Breisig (Hans Peter Paulsen, Oberbreisig).[8]
„Wo früher zwei Berufsschulkassen mit Bäckern gebildet wurden, sind heute in einer Mini-Klasse gerade einmal sechs Bäcker-Azubis und fünf Bäckereifachverkäuferinnen zugegen“, berichtete der General-Anzeiger (GA) der Jahreshauptversammlung der Innung im September 2016. Die Zahl der Mitgliedsbetriebe halbierte sich während der 15 vorangegangenen Jahre – auf 22 im September 2016. Bernd Weiler konnte als stellvertretender Obermeister nicht wiedergewählt werden, er hatte das Rentenalter erreicht und seinen Bäckereibetrieb geschlossen. Und zur Kreishandwerkerschaft konnten die Bäcker nur noch einen Delegierten entsenden, nachdem die Mitgliederzahl unter 25 gesunken war. Die Bezahlung stimme im Bäckerhandwerk, sagte Obermeister und Kreislehrlingswart Rolf Genn. Wer noch traditionell backt, mache gute Geschäfte. Die Kunden seien zunehmend bereit, für hochwertige Backwaren mehr Geld auszugeben. Dass die Umsätze steigen, liege daran, darin, dass in den Bäckereien vermehrt Snacks verkauft würden. Bei den klassischen Backwaren aber gebe es weiterhin Umsatzverluste. Geschäftsführer Alexander Zeitler rief Bäcker und Metzger zur Zusammenarbeit auf. Es könne nicht sein, dass Bäcker ihre handwerklich produzierten Brötchen mit Industriewurst belegen und dass Metzger ihre Produkte in billigen „Acht-Cent-Brötchen“ verkaufen. „Zudem könne man doch Azubis einen Anreiz schaffen, indem man ihnen einen mit Werbung versehenen Kleinwagen zur Verfügung stelle“, hieß es im GA weiter. Obermeister Rolf Genn wurde für fünf weitere Jahre in seinem Amt bestätigt. Cornelia Schlösser wurde zur Stellvertreterin gewählt. Dirk Josten übernahm das Amt des Lehrlingswarts. Die Zahl der Beisitzer sank von fünf auf zwei. Jürgen Schmitz und Rene Müller wurden zu Beisitzern gewählt. Dirk Josten und Volker Schragen wurden als Meisterbeisitzer in den Prüfungsausschuss gewählt. Gerd Weiler wurde für seine langjährigen Verdienste um die Bäckerinnung mit Urkunde und Präsent ausgezeichnet. Und Helmut Müller wurde von Kreishandwerksmeister Frank Wershofen für 50-jährige Berufstätigkeit mit dem Ehrenzeichen in Gold der Kreishandwerkerschaft Ahrweiler ausgezeichnet.[9]
Drei von sechs Azubis konnten nach dreijähriger Ausbildung im Sommer 2018 Gesellenbrief in Empfang nehmen: Jan Bauer aus Bad Neuenahr-Ahrweiler (Ausbildungsbetrieb Rosemarie Degen, Bad Neuenahr-Ahrweiler) als Prüfungsbester sowie Tobias Lüscher aus Niederzissen (Bäckerei Peter Paulsen (Oberbreisig)) und Nico Marks aus Spessart (Bäckerei Mannebach (Kempenich)).[10]
Waren es im Schuljahr 2017 im Innungsbereich nur drei neue Auszubildende, die das Bäckerhandwerk erlernen wollten, starteten 2018 insgesamt 18 Azubis. Obermeister Rolf Genn sagte bei der Herbstversammlung 2018 der Innung in Walporzheim, dass die Bäckerinnung zu dieser Zeit gerade noch 18 Mitgliedsbetriebe hat. Der Rückgang der Zahl der Betriebe sei schwerlich aufzuhalten. Nachwuchs fehle ebenso wie Nachfolger, die die Betriebe übernehmen.[11]
Mediografie
- Bäckereien sorgen für frische Versorgung im ländlichen Raum, Pressemitteilung der Kreisverwaltung Ahrweiler vom 5. Februar 2010
- Kreis-Bäcker erhalten Urkunden für ausgezeichnetes Brot, rhein-zeitung.de vom 28. Oktober 2010
- Bäcker im Kreis Ahrweiler fürchten ums tägliche Brot, rhein-zeitung.de vom 31. Januar 2011
- Kreis Ahrweiler: Bäcker schauen sorgenvoll in die Zukunft, rhein-zeitung.de vom 14. April 2011
- Gefragt war Qualität: "Sehr gut" für jedes zweite Brötchen, general-anzeiger-bonn.de vom 27. August 2015
- Judith Schumacher/Jan Lindner: Handwerk: Metzger und Bäcker finden kaum noch Azubis, rhein-zeitung.de vom 17. November 2015
- Thomas Weber: Bäckerhandwerk in Ahrweiler: Vier von fünf Brötchen werden ausgezeichnet, general-anzeiger-bonn.de vom 2. April 2016
- Thomas Weber: Handwerk an der Ahr: Ein halbes Dutzend neue Bäcker, general-anzeiger-bonn.de vom 9. Juli 2017
- Petra Ochs: Die Backstube ist ein Arbeitsplatz mit Zukunft – Betriebe klagen über Nachwuchsmangel, in: Rhein-Zeitung vom 13. Juli 2017
- Heinz Wilms/Heribert Etscheid: Zur Geschichte des Bäckerhandwerks in Oberwinter o.ä., Oberwinterer Geschichten 7, mehr als 100 Fotos und Dokumente, 2018[12]
- Thomas Weber: Brot auf dem Prüfstand: Topnote fürs „Herzensbrecher-Brötchen“ aus der Ahrweiler Bäckerei Schmitz, general-anzeiger-bonn.de, 15. Februar 2020
- Beate Au: Bäckereien im Kreis: Kleinere Betriebe bekommen es gebacken, rhein-zeitung.de, 4. März 2021
Weblink
http://www.baecker-innung-ahrweiler.de
Fußnoten
- ↑ Quelle: Wershofen bleibt Kreishandwerksmeister - Obermeister- und Delegiertenversammlung beleuchtet Probleme des Handwerks, in: Rhein-Zeitung vom 27. Mai 2022
- ↑ Quelle: Rhein-Zeitung vom 6. Oktober 2012
- ↑ Quelle: Rhein-Zeitung vom 6. Oktober 2012
- ↑ Quelle: General-Anzeiger vom 12. September 2013
- ↑ Quelle: Prüfung von Backwaren: Volle Punktezahl für fast jedes zweite Brot, general-anzeiger-bonn.de vom 10. April 2014
- ↑ Quelle: Rhein-Zeitung vom 30. Juli 2014
- ↑ Quelle: Rhein-Zeitung vom 16. April 2015
- ↑ Quelle: Markus Fabritius ist Prüfungsbester - Zwölf neue Gesellen im Kreis, general-anzeiger-bonn.de vom 11. Juli 2015
- ↑ Quelle: Thomas Weber: Handwerk in Ahrweiler: Es gibt immer weniger Bäckereien, general-anzeiger-bonn.de vom 17. September 2016
- ↑ Quelle: Thomas Weber: Bäcker-Innung: Nur drei von sechs Azubis haben in Ahrweiler Gesellenbrief bekommen, general-anzeiger-bonn.de vom 3. Juli 2018
- ↑ Quelle: Thomas Weber: Bäcker muss auch Suppe kochen – Bäcker-Innung des Kreises Ahrweiler sieht positiv in die Zukunft, general-anzeiger-bonn.de vom 11. Oktober 2018
- ↑ Quelle: Bäckereien in Oberwinter, Bandorf und Rolandseck – Zur Geschichte des Bäckerhandwerks in Oberwinter erscheint die 7. Ausgabe – Ausstellung zum Buch „Oberwinterer Geschichte(n)“ am 15. Juni um 19 Uhr im Alten Rathaus Oberwinter, blick-aktuell.de vom 29. Mai 2018