Ewald Wilhelm Ahrem
Der in Pulheim lebende Ewald Wilhelm Ahrem (* 1938) ist Enkel des Bauunternehmers Wilhelm Peter Fix und Sohn von Willy Ahrem, der von der Gedenkstätte Yad Vashem als „Gerechter unter den Völkern“ ausgezeichnet wurde. Seine Mutter Elly Ahrem und zwei seiner Schwestern wurden im April 1945 beim Vorrücken der Amerikaner in Richtung Ludendorff-Brücke Remagen in Heppingen unterhalb der Landskrone getötet. Ahrems jüngste Schwester (* 1940) kam mit einem Streifschuss davon. Dass Ehefrau und Töchter getötet worden waren, erfuhr sein Vater Willy, der gegen Ende des Krieges in amerikanische Gefangenschaft geraten war, erst nach seiner Entlassung im Jahr 1946.[1]
Vita
Am 17. Juni 1943 zog Elly Ahrem mit ihren drei Töchtern und Sohn Ewald zu ihren Eltern in die Villa Fix in Bad Neuenahr ein. Rasch wurde Ewald zum ständigen Begleiter seines Großvaters Wilhelm Peter Fix, mit dem er viele Baustellenbesuche absolvierte – unter anderem im Lager „Rebstock“. Noch im November 2020 erinnerte er sich „besonders an die von der SS kontrollierten Arbeiten in den Tunneln zwischen Dernau und Marienthal, wo die Lafetten für den Einsatz der V2 montiert wurden. Ich sehe noch die schwarzen Uniformen vor meinem Auge.“ 1944 wurde Ewald in der Volksschule an der Wolfgang-Müller-Straße eingeschult.
Ab Herbst 1945 lebten Ewald Ahrem und seine Schwester bei ihren Großeltern Ewald und Paula Ahrem in Elberfeld. In dem Chaos, das damals auch in den Kommunalverwaltungen herrschte, ist eine ordnungsgemäße Abmeldung nicht erfolgt, sondern auf den Meldekarten sind später von Amts wegen Daten eingetragen worden.
Später besuchte Ewald das Zinzendorf-Gymnasium in Königsfeld im Schwarzwald und wohnte in dem zu der Schule gehörenden Internat.
Ewald Ahrem und seine Schwester Elke besuchten regelmäßig, insbesondere in den Ferien, ihre Großeltern in der Villa Fix in Neuenahr, wo sie eigene Kinderzimmer besaßen und Freundschaften knüpften und pflegten. Das Haus der Großeltern war das Zuhause der beiden. Die Woche über ging Ewald meiner Ausbildung nach - Praktikum, Studium Maschinenbau und anschließend auf Wunsch seines Großvaters Wilhelm Fix ein zweites Studium Bauingenieurwesen in Aachen. Die Wochenenden und Semesterferien verbrachte er in Bad Neuenahr und arbeitete bei der Firma Wilhelm Fix in Dernau, wo er die im Urlaub befindlichen Bauleiter vertrat. „Während dieser Zeit lernte ich das Gemüt der Menschen im Ahrtal und der Eifel kennen" (Ewald Ahrem).
Elke Ahrem lebte ab Mitte der 1950er Jahre bis zu ihrer Hochzeit im Jahr 1960 wieder bei ihren Großeltern in Bad Neuenahr. Am 31. März 1960 heiratete sie in Bad Neuenahr Mario Iaccarino, ihre große Liebe aus Ligurien. Die 1940 Geborene starb im Alter von 37 Jahren.
Ewald Arem war von 1964 bis 1978 in Bad Neuenahr als Zweitwohnsitz gemeldet. Am 17. Januar 1969 heirate er im Steigenberger Kurhotel Bad Neuenahr Sybille Jacquemien, die Tochter des Innungsmeisters Karl Jacquemien aus der damaligen Bachstraße (heute Hemmesser Straße).
Verwandtschaftliche Beziehungen
- Enkel von ...
- Wilhelm Peter Fix und Marie Fix, Erbauer und Bewohner der Villa Fix (Bad Neuenahr), und
- Ewald Ahrem
- Sohn von Elly und Willy Ahrem
- Stiefsohn von Maria Harff, verwitwete Klinger
- Bruder von Helga, Ingrid und Elke Ahrem
- in erster Ehe verheiratet mit Sybille Jacquemien
- Vater von Claudia Ahrem
Veröffentlichungen
- Ewald Wilhelm Ahrem: „Ich heiße Fix, ich zahle fix, ich will auch fix gearbeitet haben!“ Das Bauunternehmen der Familie Fix im Ahrtal, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 2018, 92-96
- Ewald Wilhelm Ahrem: Chronik 100 Jahre Fix im Ahrtal 1910-2010, 316 Seiten, Drosnay/Frankreich 2017 – In diesem Buch werden neben den Aktivitäten der Familie Fix auch die mit ihr direkt oder indirekt in Kontakt geratenen Familien gewürdigt, u.a. die Familien Ahrem, Harff, Klinger, Broicher, Jacquemien.
Einleitung - S. 4
- Aus dem Inhalt (Auszug):
- Kapitel 1: Wilhelm Peter Fix: „Ich heiße Fix - ich zahle fix - ich will auch fix gearbeitet haben!“ 1883-1972 - S. 8-47
- Kapitel 2: Die Fix-Villen in der Hauptstraße von Bad Neuenahr 1919-1975 - S. 48-67
- Kapitel 3: Peter Fix Söhne GmbH Duisburg-Meiderich 1888-1984 - S. 68-71
- Kapitel 4: Peter Fix Söhne Abt. Bahnbau Dernau-Liblar GmbH Neuenahr 1914-1932 - S. 72-85
- Kapitel 5: Schöneberg Fix & Cie. Dampfziegelei- und Kiesbaggerei GmbH, Ahrweiler 1906-1963, S. 86-95
- Kapitel 6: Wilhelm Fix Bauunternehmung, Bad Neuenahr 1928-1932, S. 96f.
- Kapitel 7: Wilhelm Fix Bauunternehmung GmbH, Bad Neuenahr 1932-1973, S. 98-143
- Kapitel 8: Fix Betriebsgelände Dernau/Ahr 1916-1973, S. 144-151
- Kapitel 9: Hessische Baugesellschaft Fix GmbH, Bad Neuenahr - Frankfurt am Main 1945-1953, S. 152-155
- Kapitel 10: Wilhelm Fix Transporte, Bad Neuenahr 1949-1973, S. 156 f.
- Wilhelm Fix Transporte und Baumaterialien, Bad Neuenahr 1961-1973
- Rheinischer Kies- und Baustoffbetrieb Inh. Wilhelm Fix, Bad Neuenahr 1964-1973
- Kapitel 11: Peter-Fix-Straße, Bad Neuenahr 1919-2016, S. 158-175
- Kapitel 12: Ferien- und Jagdsitze der Familie Fix, S. 176f.
- Petersruh in Kilianstädten 1915-1935, S. 178-185
- Gut Hof zu Hausen bei Camberg 1922-1932, S. 186-189
- Jagdhaus in Dillbrecht 1910-1948, S. 190-201
- Jagdhaus im Neuenahrer Wald 1925-1989, S. 201-215
- Kapitel 13: Familie Harff, Burg Lantershofen, Landmühle, Metzgerei und Hotel Klinger Kaiser Wilhelm 1799-2016, S. 216-231
- Kapitel 14: Schlussbetrachtung 1910-2016, S. 232-235
- Ewald Wilhelm Ahrem: Stille Helfer im Dritten Reich aus dem Kreis Ahrweiler, in: Kreisverwaltung Ahrweiler (Hrsg.): Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 2020, 300 Seiten, S. 107-111
Fußnoten
- ↑ Quelle: Willi-Ahrem endlich geehrt! Eine Treppe am Uni-Gelände heißt nun nach dem Wuppertaler Judenretter, ns-gedenkstaetten.de, 13. November 2007