Interessengemeinschaft Ahrtalbahnfreunde
Die Interessengemeinschaft (IG) Ahrtalbahnfreunde (bis April 2022 „Freunde der Ahrtalbahn“) besteht seit dem Jahr 2000 und wurde damals von einer kleinen Gruppe von aktiven Eisenbahnern ins Leben gerufen. Hintergrund war der jahrzehntelange enge soziale Zusammenhalt der Eisenbahner im Ahrtal. Basis waren damals die Dienststellen der Deutschen Bundesbahn u.a. in Bad Neuenahr, Kreuzberg, Adenau und später Remagen. Um diese rankten sich Aktivitäten des Bundesbahn-Sozialwerks, der Gewerkschaften, Betriebsräte und anderer Gruppen. Durch die Rationalisierungen und den infrastrukturellen Abbau der DB verschwanden immer mehr Arbeitsplätze und somit sanken auch die sozialen Aktivitäten der vorgenannten Gruppen.
Aktivitäten
IG-Mitglieder und Interessierte treffen sich jeweils am vierten Mittwoch des Monates im Brauhaus Remagen.
Die Freunde der Ahrtalbahn unternehmen Ausflugs- und Informationsfahrten und diskutieren Bahnprobleme an Ahr und Rhein sowie Service, Fahrpreise, Attraktivität sowie die Pünktlichkeit der Züge. Die „Freunde der Ahrtalbahn“ veranstalteten mehrfach Bürgerschaftsausflüge mit der Bahn.
Chronik
1999 gründeten die ehemaligen Mitarbeiter der DB-Dienststelle Remagen Dieter Auster, Heinrich Kohlhaas und Wolfgang Groß den Stammtisch der Ahrtalbahnfreunde. Seither setzt sich die Gruppe für eine Verbesserung des Zugverkehrs und der Infrastruktur auf der Ahrtalbahn ein. Seit Gründung eines eingetragenen Vereins im Jahr 2022 bis Februar 2024 ist die Zahl der Mitglieder auf mehr als 30 gestiegen.[1]
Im April 2022, 22 Jahre nach ihrer Gründung, gründeten die „Ahrtalbahnfreunde“ im Brauhaus Remagen eine Interessengemeinschaft, gaben sich eine Satzung und beschlossen, eine Eintragung ins Vereinsregister zu beantragen. In einer Pressemitteilung, die die Ahrtalbahnfreunde anlässlich ihrer IG-Gründung verschickten, hieß es zur Begründung für diesen Schritt:
- Ging es diesen bis zur Flutkatastrophe Mitte Juli 2021 insbesondere um Bestands- und Taktverbesserungen, Elektrifizierung sowie Barrierefreiheit auf der Ahrtalbahn, hat sich die Aufgabenstellung nach der vollständigen Zerstörung der Trasse zwischen Walporzheim bis Ahrbrück völlig verändert - und deutlich erweitert. Nunmehr geht es der Gruppe um Wolfgang Groß darum, dass die Strecke möglichst zügig hochwassersicher sowie mit den bestmöglichen technischen Standards aufgebaut wird. Dies ist eine neue Herausforderung, und die Begleitung der Arbeiten erfordert viel Engagement und Kontakte mit Bahnbetrieben sowie Landes- und Kreisbehörden.
Weitere Ziele der Eisenbahnfreunde seien die Gewinnung neuer Mitstreiter und die Sicherung eines der historischen Stellwerke als Museum. 20 Personen traten der IG bei der Gründungversammlung bei. Eigens aus dem Alten Land bei Hamburg war das „Ahrtalbahnfreunde-Urgestein“ Uli Eupen angereist. Wolfgang Groß, Mitgründer der Ahrtalbahnfreunde und von Beginn an deren Sprecher, wurde einstimmig als Vorsitzender gewählt. Auch bei den weiteren Wahlen gab es Einstimmigkeit: Ulrich Stumm (Stellvertreter), Christine Klein (Schatzmeisterin), Matthias Röcke (Schriftführer) sowie als Beisitzer Irmgard Becker, Wolfgang Fuchs, Jürgen Görgler (Internet) sowie Willi Tempel (Pressearbeit). Kassenprüfer wurden Norbert Heidelberg und Lothar Fehr.
Für alle Bahnhöfe und Haltepunkte an der gesamten Strecke zwischen Remagen und Ahrbrück schlug die neue IG die Schaffung vollständiger Barrierefreiheit vor, ebenso zusätzliche Haltepunkte. Notwendig seien für eine Erhöhung der Streckengeschwindigkeit und den neuen Takt bis Ahrbrück aber noch weitere Ausbauten. Wolfgang Groß nannte die Reaktivierung des zweiten Gleises in Walporzheim und einen weiteren Kreuzungsbahnhof in Mayschoß oder Altenahr. In Marienthal gebe es Bestrebungen, den Bahnhaltepunkt zu reaktivieren, den es dort einst gab. Die Ahrtalbahn solle, so Wolfgang Groß, insgesamt „modern und zweckmäßig“ wiederaufgebaut werden. Die IG werde die Aufbauarbeiten „konstruktiv-kritisch begleiten, und wenn notwendig, Hinweise und auch Hilfestellung geben.“ Durch Exkursionen in andere Regionen mit moderner Eisenbahninfrastruktur und Fachvorträgen solle die Fachkunde der Vereinsmitglieder erweitert werden.[2]
Im August 2023 berichtete der General-Anzeiger vom Vorhaben der Ahrtalbahnfreunde, im alten Ahrweiler Stellwerk in Ahrweiler ein Eisenbahnmuseum einzurichten. „Wir wollen eine Technik, die verschwindet, vor dem Vergessen bewahren“, erläuterte Vorstandsmitglied Matthias Röcke. Rein mechanische Stellwerkstechnik sei selten geworden, machte er deutlich.[3]
Siehe auch
Video
Mediografie
- Freunde der Ahrtalbahn - Schreiben an den Minister, general-anzeiger-bonn.de vom 3. Dezember 2013
- Die Mitglieder des Vereins der Ahrtalbahnfreunde sind keine Eisenbahnromantiker. Vielmehr unterstützen sie den Wiederaufbau der Strecke an der Ahr mit fundiertem Wissen und konkreten Forderungen an die Deutsche Bahn und die Politik - Ahrtalbahn: Von Rundbogenbrücken und neuen Haltepunkten, blick-aktuell.de, 10. April 2022
- Ahrtalbahnfreunde informierten sich in Rotenhain über Museumsbetrieb - Ein Eisenbahnmuseum im Kreis Ahrweiler, blick-aktuell.de, 2. Mai 2023
- Ahrtalbahnfreunde unter neuer Führung: Ulrich Stumm löst Wolfgang Groß ab – Weichen für Bahnmuseum in Kripp gestellt, in: Rhein-Zeitung vom 15. Februar 2024, S. 17
- Lust aufs Zugfahren: Ahrtalfreunde auch nach 25 Jahren engagiert, rhein-zeitung.de, 16. Juni 2024
Weblink
Fußnoten
- ↑ Quelle: Ahrtalbahnfreunde unter neuer Führung: Ulrich Stumm löst Wolfgang Groß ab – Weichen für Bahnmuseum in Kripp gestellt, in: Rhein-Zeitung vom 15. Februar 2024, S. 17
- ↑ Quelle: Pressemitteilung der Interessengemeinschaft Ahrtalbahnfreunde/Willi Tempel vom April 2022
- ↑ Quelle: Sven Westbrock: Ahrtalbahnfreunde: Verein will Museum in altem Ahrweiler Stellwerk einrichten, ga.de, 1. August 2023