Johannes Friedrich Luxem
Der Maler und Dichter Johannes Friedrich Luxem (* 1924 in Satzvey in der Eifel, † 27. Januar 2012) aus Ramersbach war Insasse des Kriegsgefangenenlagers "Goldene Meile". 1945, bei der Kapitulation im Ruhrkessel, zwei Jahre zuvor als Kriegsfreiwilliger nach Russland gezogen. Später studierte Luxem Pädagogik für den Fachbereich Kunsterziehung. Luxem war Lehrer, Schulrat und Regierungsdirektor in Koblenz. Ab 1986 verfasste er zahlreiche Beiträge für das Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler. Luxem war viele Jahre lang Vizepräsident und Pressereferent der Are-Künstlergilde, bevor er zum Ehrenmitglied ernannt wurde. Und er war Redner bei der Zentralen Gedenkfeier des Kreises Ahrweiler am Volkstrauertag am 17. November 2002 auf dem Ehrenfriedhof Bad Bodendorf.
Vita
Luxem kam 1924 in Satzvey zur Welt. Er besuchte das Gymnasium in Euskirchen, dann in Brüx (damals Sudetengau, heute Tschechien), wo sein Vater Kreisdirektor war. Dort trat er als Komparse auf der Theaterbühne auf. Nach Kriegsdienst und Gefangenschaft studierte Luxem Pädagogik, Fachbereich Kunsterziehung.
Zehn Jahre lang war er Volksschullehrer in Mannebach. 1949 heiratete er Brunhilde Lehmann; die beiden hatten drei Kinder. Nach seiner Rektorentätigkeit in Koblenz war Luxem Schulrat in Ahrweiler und zuletzt Regierungsdirektor bei der ehemaligen Bezirksregierung Koblenz. Von 1975 bis zu seinem Tod lebte er in Ramersbach.
Als Maler wurde Luxem von Theo Heistert, Hanns Altmaier und Wilhelm Holzhausen gefördert. Luxem war Mitglied mehrerer Künstlervereinigungen und engagierte sich insbesondere als langjähriger Vizepräsident der Are-Künstlergilde e.V. Bad Neuenahr-Ahrweiler.
Würdigungen
Hildegard Ginzler schrieb in einem Nachruf auf Luxem im General-Anzeiger vom Januar 2012:
- Er wollte „keine Sofabildchen“ malen, sondern die Melancholie der Eifel-Landschaft und den Menschen mit seinen Schwächen, Stärken und Träumen. Als Mann des geschliffenen Wortes fesselte er Zuhörer und Leser ... Dank seiner Doppelbegabung faszinierte Luxem ebenso durch seine Gedichte und Geschichten.[1]
In Malerei und Grafik habe Luxem eine unverwechselbare Handschrift entwickelt.
Veröffentlichungen
- Beiträge von Johannes Friedrich Luxem im Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler
- Johannes Friedrich Luxem: Gedenken und Erinnern eines Zeitzeugen an das Kriegsgefangenenlager zwischen Remagen und Sinzig im Jahre 1945, in: Heimatjahrbuch für den Kreis Ahrweiler 2004
- Johannes Friedrich Luxem: Impressionen – Prosa und Grafiken, 150 Seiten, 2009 - enthält 154 Prosa-Stücke und 28 Schwarz-Weiß–Grafiken
- Johannes Friedrich Luxem: Ikarus auf dem Dorfe (Eifel-Geschichten)
Mediografie
- Anke Petermann: Kriegsgefangenschaft. "Goldene Meile" auf den Rheinwiesen, in: dradio.de vom 22. Juni 2005
- Hildegard Ginzler: Stark in Bild und Wort. Der Maler und Autor Johannes Fr. Luxem, Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 2010, S. 77
- Hans-Georg Klein: Johannes Friedrich Luxem, in: ders.: Ahrweiler Lebensbilder, 160 Seiten, 69 Abbildungen, 2014, 19,95 Euro, ISBN 978-3-930376-91-9, Seiten 85-87
- Andrea Simons: Werke von Johannes Friedrich Luxem in Ahrweiler – Auf Spurensuche in der Historie der Are-Gilde, general-anzeiger-bonn.de vom 23. Januar 2017
- Eva-Maria Kreuter: Johannes Friedrich Luxem. Zum 80-jährigen Bestehen der Are-Gilde, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 2021, S. 132
Weblink
http://www.are-gilde.de/are/kuenstl/luxem.html
Fußnoten
- ↑ Quelle: Johannes Luxem: Künstler starb im Alter von 87 Jahren, general-anzeiger-bonn.de vom 29. Januar 2012