Synagoge Gelsdorf
Vor der Errichtung der Synagoge hatte die jüdische Gemeinde Gelsdorf zunächst nur einen Betsaal im Privathaus der Witwe von Lazarus Voos. Im Frühjahr 1861 erwarb die jüdische Gemeinde den Mittelteil der linksseitigen Vorburg von Schloss Gelsdorf, den sie zu einer Synagoge umbaute. Am 13. Juni 1862 wurde diese Synagoge eingeweiht. 26 Juden aus Gelsdorf und 14 aus Altendorf gehörten zu dieser Zeit zum Synagogenverband Gelsdorf. Die Mitgliederzahl des Verbands ging jedoch in den folgenden Jahrzehnten stark zurück. Deshalb wurden bereits nach dem Ersten Weltkrieg keine regelmäßigen Gottesdienste mehr gefeiert. Zuletzt wurde die Synagoge nicht mehr genutzt und verfiel. Beim Novemberpogrom des Jahres 1938 entging sie deshalb einer weiteren Zerstörung. Der Maurer Peter Riegel kaufte die Synagoge im Jahr 1939 und baute sie zu einer Wohnung um. Wo früher der Synagogenraum war, das ist heute noch an zwei zugemauerten spitzbogigen Fenstern auf der Hofseite zu erkennen.
Ehemaliger Standort
Chronik
Franz Heinrich von Gruben, damals Bürgermeister, berichtet 1811 von der ersten Grafschafter Synagoge. Zu ihrer Gemeinde zählten auch die Dörfer Eckendorf, Holzweiler, Esch und Vettelhoven. Im Jahr 1843 wird dann ein Bethaus in Gelsdorf erwähnt. Zum Unterhalt dieses Bethauses trugen alle Juden von Gelsdorf, Lantershofen und Nierendorf bei. Das waren insgesamt acht Haushalte mit 37 Personen.[1]
Siehe auch
Weblinks
Alemannia-Judaica.de: Synagoge Gelsdorf
Fußnoten
- ↑ Quelle: Günther Schmitt: Sie gehörten zur Gemeinschaft – Ottmar Prothmann legt ein Buch zur Geschichte der Grafschafter Juden vor, in: General-Anzeiger vom 30. Januar 2018