Eckendorf
Eckendorf, der kleinste Ort in der verbandsfreien Gemeinde Grafschaft im Landkreis Ahrweiler, lag an der Krönungsstraße, der Aachen-Frankfurter Heerstraße..
Lage
Bürgervertreter
- Ortsvorsteher: Johannes Jung (CDU, 2014-2019 und ab 2019), Vorgänger: Josef Krupp (Eckendorf) (1989-2014)
- Beigeordneter: Franz-Josef Schäfer (CDU, 2014-2019)
- Ortsbeirat Eckendorf
Persönlichkeiten
- Alfred Mücke
- Georg Gutsfeld
- Gerd P. Jung
- Hans-Dieter Sebastian
- Heinrich Fuchs
- Helmut Görtz
- Ulrich Radzey
Vereine
- Dorfgemeinschaft Eckendorf e. V.
- Freiwillige Feuerwehr Eckendorf
- Gymnastikgruppe "Lady-Gym" Eckendorf-Ringen 1991
- Katholische Kinder- und Jugendgruppe Eckendorf
- Kirchenchor "Cäcilia" Eckendorf
- Möhnenverein Eckendorf
- Trägergemeinschaft Dorfgemeinschaftshaus Eckendorf
Glaubensgemeinschaft
Katholische Pfarrgemeinde „St. Cosmas und Damian“ Eckendorf
Veranstaltungen
Gewerbe
Gewässer
Der Swistbach fließt entlang der Ostgrenze von Eckendorf.
Sonstiges
- Aussiedlung Schmitz Eckendorf
- Dorfgemeinschaftshaus Eckendorf
- Dorfplatz Eckendorf
- Eckendorfer Heiligenhäuschen
- Feuerwehrgerätehaus Eckendorf
- Friedhof Eckendorf
- Kaiserlinde Eckendorf
- Katholische Pfarrkirche "St. Cosmas und Damian" Eckendorf
- Pfarrbücherei Eckendorf
- Pfarrhaus Eckendorf
- Spiel- und Bolzplatz Eckendorf
- Trinkwasser-Hochbehälter und Druckerhöhungsanlage Eckendorf
Straßen
Ackerstraße, Auf dem Kutzenberg, Heerstraße, Hintere Gasse, Ginngasse, Graf-Otto-Straße, Hintere Gasse, Lappsgasse, Platz an der Linde, Scheidtstraße, Schmaler Weg, Schulstraße, Von der Leyenstraße, Vorstadtstraße
Religiöse Kleindenkmale
- Bildstock Graf-Otto-Straße
- Wegkreuz Ackerstraße
- Wegkreuz Graf-Otto-Straße
- Wegkreuz Scheidtstraße
- Wegkreuz Vorstadtstraße
- St.-Matthias Wegkreuz Eckendorf
Die von Ottmar Prothmann verwendeten Bezeichungen:
- Bildstock an der Graf-Otto-Straße
- Heiligenhäuschen an der Ecke Schmaler Weg/Graf-Otto-Straße
- Holzkreuz am Haus Graf-Otto-Straße 24
- Kreuz an der Von-der-Leyen-Straße/Ecke Schulstraße
- Kreuz an der Von-der-Leyen-Straße/Ecke Auf dem Kutzenberg
- Bildstock in der Kirchhofsmauer
- Holzkreuz an der Scheidtstraße
- Hofkreuz des Lappshofs
- Meckenheimer Kreuzchen
- Holzkreuz an der Ackerstraße
- Weißes Kreuz an der Verlängerung der Vorstadtstraße
- Kreuz am Weg in die Swistbachaue
- Arzdorfer Kreuz am Giersberg
- Erstes Holzkreuz an der Straße nach Fritzdorf
- Zweites Holzkreuz an der Straße nach Fritzdorf
- Schutzengelkreuz an der alten Aachen-Frankfurter Heerstraße
- Zwei weitere Kreuze an der Aachen-Frankfurter Heerstraße in Eckendorf
- Kreuz am Kirschbäumchen
- Pilgerkreuz am Wasserhochbehälter
- Ottokreuz
- Ahrweiler Kreuz an der Kreisstraße Eckendorf-Vettelhoven
Fassadendetails an Klinkerhäusern
Chronik[1]
Um 450 nach Christus brach die römische Herrschaft am Rhein zusammen. Die nun vermehrt ins Land einströmenden Franken errichteten zahlreiche neue Siedlungen. In aller Regel nutzen sie nicht die römischen Gebäude, sondern bauten ihre Holzhäuser bevorzugt in der Nähe von Gewässern. So geschah es auch am westlichen Ufer der Swist. Die neue Ansiedlung wurde am 2. Dezember 770 erstmals als „Eccandorph“ genannt. Der Name leitet sich von dem männlichen Vornamen Ecco ab (das Dorf, in dem Ecco wohnt).[2]
Nachweise menschlichen Wirkens in Eckendorf sind jedoch noch viel älter. So wurden bei Luftaufnahmen Besiedlungsformen aus der Jungsteinzeit zwischen 5400 und 2200 vor Chr. gesichtet und auch Steinbeile aus dieser Zeit auf den Feldern gefunden. Die Römer hatten vor 450 nach Chr. in unmittelbarer Nähe zum heutigen Ort eine Villa Rustica gebaut, um den fruchtbaren Lössboden des Swisttals zu nutzen.
1618 zählte Eckendorf 335 Einwohner und hatte 64 Häuser. Nach der Pestepidemie lebten 50 Jahre später nur noch 67 Einwohner im Dorf.
1659 wechselte die territoriale Zugehörigkeit vom Herzogtum Jülich an die Herrschaft Adendorf. Dort herrschte die Familie des Freiherrn von der Leyen, nach der heute die Von-der-Leyen-Straße benannt ist. 1798 wurden nach der französischen Besetzung die bisherigen Herrschaftsstrukturen aufgelöst und neu gegliedert. So kam Eckendorf zur Mairie Gelsdorf im Kanton Ahrweiler, Arrondissement Bonn, Departement Rhine-et-Moselle. 1815, nach dem Sieg über Napoleon, kam das Rheinland zu Preußen und Eckendorf gehörte fortan zur Bürgermeisterei Gelsdorf im Kreis Ahrweiler im Regierungsbezirk Koblenz. Im Adressbuch des Kreises Ahrweiler aus dem Jahr 1899 werden für Eckendorf 69 Haushalte aufgelistet, davon waren 50 Ackerer, also Landwirte, zwölf Gewerbetreibende, vier Tagelöhner, zwei Rentner und ein Pfarrer.
Bis in die 1950er Jahre hatten in Eckendorf fast alle Haushalte eine kleine Landwirtschaft oder versorgten sich durch Anbau von Kartoffeln, Gemüse, Obst und Getreide sowie mit der Haltung von Kühen, Schweinen, Ziegen, Schafen, Hühner selbst. Zeitweise gab es in Eckendorf zwei Tanzsäle, zwei Gaststätten, zwei Bäckereien, zwei Schmiede, zwei Schuster, zwei Lebensmittelgeschäfte, eine Poststelle und weitere Handwerksbetriebe.
Bis zur Eingliederung in die am 16. März 1974 neu gebildete Gemeinde Grafschaft war Eckendorf eine eigenständige Gemeinde.
Im Vorfeld der für 2020 geplanten 1250-Jahr-Feier von Eckendorf wurde im Oktober 2019 der Verein Dorfgemeinschaft Eckendorf gegründet. Wegen der Corona-Pandemie wurde das Jubiläum jedoch nicht groß gefeiert. Im September 2020 wurden drei Infotafeln für eine Zeitreise vorgestellt.
Im September 2020 leben 429 Menschen in Eckendorf. Dazu zählen noch drei aktive Landwirte. Sie erzeugen Weizen, Gerste, Zuckerrüben, Erdbeeren und Spargel, Stroh und Heu. Die Wiesen, Weiden und Obstanbauflächen werden von Landwirten aus den Nachbarorten genutzt.
Mediografie
- Anton Neukirchen: Zur Geschichte von Eckendorf - Erste urkundliche Erwähnung anno 770, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1996
- Peter Hammerschlag: Urkundliches und Mündliches über Eckendorf und seine nähere Umgebung, Manuskript Koblenz 1936
- Jakob Rausch: Was Eckendorfs Schatztruhe vom Scheid erzählt, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1961
- Karl-August Seel: Steinbeile und Bodendenkmäler in der Gemarkung Eckendorf, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1986
- Ottmar Prothmann: Ein über 400 Jahre altes Pilgerkreuz in Eckendorf, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 2013, Ahrweiler 2012, Seite 86
- Ottmar Prothmann: Eckendorf bestand schon vor 1250 Jahren, in: Kreisverwaltung Ahrweiler (Hrsg.): Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 2020, 300 Seiten, S. 152-155
- Volker Jost: Kleinster Ort der Gemeinde: Eckendorf in der Grafschaft feiert 1250 Jahre Bestehen, general-anzeiger-bonn.de, 3. Januar 2020
Weblinks
Bengen •
Birresdorf •
Eckendorf •
Gelsdorf •
Holzweiler (mit Alteheck und Esch) •
Karweiler •
Lantershofen •
Leimersdorf (mit Niederich und Oeverich) •
Nierendorf •
Ringen (mit Beller und Bölingen) •
Vettelhoven
Die zu den Ortsbezirken gehörenden Ortsteile sind in Klammern gesetzt.
Fußnoten
- ↑ Quellen: Eckendorf öffnet Schaufenster zur Vergangenheit – Der kleinste Ort der Grafschaft ist 1250 Jahre alt: Das Jubiläum kann nicht gefeiert werden, doch jetzt wurden Infotafeln eingeweiht, in: Rhein-Zeitung vom 14. September 2020, u.a.
- ↑ Quelle: Wikipedia: Eckendorf, Version vom 29. November 2018