Terra-Sigillata-Manufaktur Sinzig
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In Sinzig gab es in der Römerzeit eine Terra-Sigillata-Manufaktur. Aus Trier kommende Töpfer produzierten dort um 120 bis 140 nach Christus in der Flur „Am Pannenschläger“, ganz in der Nähe der heutigen zum Rhein führenden Panzerstraße, das hochwertige Geschirr „Terra Sigillata“ (gestempelte Erde). Als Material diente ihnen Rotton, der in Remagen hinter der Wallfahrtskirche „St. Apollinaris“ sowie im Gappental bei Schloss Ahrenthal abgebaut wurde. Hildegard Ginzler berichtete im General-Anzeiger:
- Zwei Gruppen mit je eigenen Motiven und Dekoren fertigten die reliefierten, auch mit Töpfernamen versehenen Bilderschüsseln und Formschüsseln, Teller, Becher und Schalen. Vorgänger der zivilen Manufaktur war von 40 bis 69 nach Christus eine Militärziegelei der in Xanten stationierten V. römischen Legion. Ihre Ware, Ziegelsteine und Dachziegel, trug als Qualitätssiegel ein eingestempeltes V. Auch davon fanden Brandau und Gappe reichlich.[1]
Die ostgallische Produktionsstätte in Niedergermanien existierte nur kurz, hatte aber eine überregionale Ausstrahlung: Exportiert wurde in die Eifel, ins gesamte Rheinland und bis nach England.
Siehe auch
Portal „Römer an Rhein und Ahr“
Mediografie
- Charlotte Fischer: Die Terra-Sigillata-Manufaktur von Sinzig am Rhein, Reihe Rheinische Ausgrabungen Band 5, Sinzig, 188 S., Rheinland-Verlag 1969
- Karlheinz Weber: Die römische Terra-sigillata-Töpferei von Sinzig, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1971
- Vortrag in Sinzig zu spannender Archäologie: Manchmal hilft auch die Polizei, rhein-zeitung.de, 23. Januar 2024
Weblink
Fußnoten
- ↑ Quelle: Hildegard Ginzler: Sammlung zehnfach aufgewertet: Heimatmuseum Sinzig stellt Terra Sigillata-Funde zweier Bürger aus, ga.de, 28. Dezember 2021