Weinbaubruderschaft Bad Breisig

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Die Weinbau-Bruderschaft hat das alte Backes von Oberbreisig in eine Weinstube verwandelt.

Um an die Bad Breisiger Weinbautradition zu erinnern, haben sich die Mitglieder der Weinbaubruderschaft Bad Breisig entschlossen, mindestens einmal im Jahr ihre Ideen einem breiten Publikum nahezubringen. Die acht Hobby-Weinbauern um ihren Kellermeister Robert Hoss luden deshalb für das dritte Mai-Wochenende 2006 zum Weinblütenfest rund um ihren Winzertreff im Alten Backes an der Oberbreisiger Hauptstraße ein. Neben Infos über den von ihnen eingerichteten Versuchsweinberg am Elzenberg-Hang unterhalb der Schäferhütte gab es Interessantes und Geschichtsträchtiges über den Weinbau in den vergangenen Jahrhunderten in der Quellenstadt. Mit „Olga I. aus dem Hause St. Viktor“ präsentierte die Bruderschaft sogar eine Weinkönigin. Den größten Teil des Ertrags aus ihrem kleinen Weinberg teilen die acht Bruderschaftsmitglieder untereinander auf. Eine Charge ist für regelmäßige Unterstützer bestimmt.


Leitung

Brudermeister Robert Hoß

Chronik

Die „Weinbaubruderschaft auf Gegenseitigkeit“ wurde am 9. März 2003 mit den Zielen gegründet, „das für den Weinbau erforderliche Know-How gemeinsam zu erwerben, sich gegenseitig zu unterstützen und Wein für den Privatgebrauch zu erzeugen; darüber hinaus in Bad Breisig die Erinnerung an den Jahrhunderte langen Weinbau wieder zu wecken und damit einen gemeinnützigen Beitrag zur Heimatpflege, zur Erhaltung des Brauchtums und zur Gestaltung des Ortsbildes beizutragen.“[1]

Über die Gründung der Bruderschaft hieß es im Oktober 2015 in der Rhein-Zeitung:

Bis es so weit war, dass der „joode Rude“ vom Elzenberg nun alljährlich gelesen werden kann, lag ein langer, beschwerlicher Weg hinter ihnen. An die Anfänge erinnert sich Robert Hoß: „Wir waren damals eine Bürgerinitiative, die das Baugebiet Scheuers erfolgreich verhindert hatte. Nun, wir hatten dafür einen freien Abend in der Woche eingeplant. Da haben wir uns mit der Wiederbelebung der Weinbautradition im Breisiger Ländchen ein neues Projekt gesucht.“ In der Schäferhütte wurde es im März 2003 besiegelt, und Mitglied Werner Schäfer stellte den Mannen seine Hänge unterhalb seiner Gastronomie am Elzenberg für deren Unterfangen zur Verfügung. Noch heute erhält er hierfür von ihnen einen symbolischen Euro zum Martinstag.[2]

Einen weiteren symbolischen Euro erhält die Verbandsgemeinde Bad Breisig, die der Bruderschaft für diese Summe die Ruinen des alten Backes und des Spritzenhauses für 25 Jahre verpachtet hat, auf dass sie die Gemäuer auf eigene Kosten und Eigenleistung instand setzen. Um das Gelände wieder für den Weinbau zu kultivieren, investierten die Bruderschaftsmitglieder viel harte Arbeit. Im April 2003 wurden die ersten 100 Rebstöcke gepflanzt, im Frühjahr die nächsten 100. Seit ihren Anfängen wird die Bruderschaft von VdP-Ahrwinzer Thomas Nelles beraten.

Im März 2013 feierten die Mitglieder der Weinbaubruderschaft in der Schäferhütte Oberbreisig den zehnten Gründungstag ihres Vereins. An gleicher Stelle hatten sich zehn Jahre zuvor die Gründungsmitglieder Volker Bodenbach, Peter Eschke, Rolf Henzgen, Hans Hollederer, Robert Hoß und Werner Schäfer getroffen und mit Thomas Nelles einen erfahrenen Ahrwinzer gewonnen. Bereits einen Tag nach der Gründungsversammlung machten sie sich an die Arbeit: Wochenlang rodeten sie das Gelände unterhalb der Schäferhütte, zogen Mauern ein und bereiteten den Boden für die Pflanzung von Spätburgunderreben vor. Nach der ersten Lese zwei Jahre später stellten sie fest, dass sich im Gebiet des Elzenbergs immer noch hervorragender Wein anbauen lässt. Paul Maurenbrecher, Andreas Jansen und Alfred Marx stießen später zur Bruderschaft hinzu. Nach Verhandlungen mit der Stadt Bad Breisig erweckte die Weinbaubruderschaft das Alte Backes Oberbreisig und das alte Spritzenhaus oberhalb der Alten Schule Oberbreisig zu neuem Leben und sanierte sie. Weitere Verschönerungen des Oberbreisiger Ortsbilds standen vorrangig auf dem Plan. Entlang der Hauptstraße wurden drei Weinpressen aufgestellt und mit Blumen bepflanzt, Rankdrähte für Wein wurden über der Straße gezogen, Weinfässer als Schmuck auf den Einfahrtsbereich des Parkplatzes gegenüber der Alten Schule gestellt. Mit ihren Aktivitäten wollen die Weinbaubrüder an die Weinbautradition der Stadt Bad Breisig erinnern, die 1936 abrupt endete. Verschönerungsarbeiten am alten Schulhof und an der alten Schule sowie am Oberbreisiger Friedhof kamen hinzu. Bei der Feier zum Zehnjährigen wurde Franz-Josef Kraus, der die Aktivitäten der Weinbaubrüder bereits seit Jahren unterstützte, Mitglied der Bruderschaft.[3]

Über die wiederkehrenden Arbeit berichtete die RZ:

Nach der Weinlese gilt es, die Trauben zu verarbeiten, Kellermeister Paul Maurenbrecher kümmert sich um die Weiterverarbeitung der Maische. Vor dem Winter werden die Reben von Hand zurückgeschnitten, im Frühjahr werden die Reihen zwischen den Stöcken mit Kompost und Stallmisthumus abgedeckt, um wild wachsende Pflanzen und Wildkräuter kurz zu halten. „Wir spritzen nichts weg, wohl auch deshalb findet sich hier viel Kleingetier wie Schmetterlinge und Eidechsen“, sagt Hoß …[4]

Mit der Bewirtschaftung des Weinberges ist die Kulturpflege, der sich die Hobbywinzer verschrieben haben, nicht erschöpft. Sämtliche Erträge, die die Bruderschaft durch ihre Präsenz bei Festen erwirtschaftet, fließen ins Dorf zurück. So haben die Bruderschaftsmitglieder drei historische Weinkelter und zwei 1000-Liter-Weinfässer saniert und aufgestellt, Rankhilfen für Weinreben über die Oberbreisiger Hauptstraße gezogen, die Kriegsopfer-Gedenkstätte Oberbreisig umgestaltet und die Toilettenanlage an der St.-Viktor-Straße renoviert.

Der in Bad Breisig wohnende Kreisarchivar Leonhard Janta hat eine Elzenberger Weinhymne getextet und der Bad Breisiger Dirk Pollerberg hat dazu eine Melodie komponiert.

Im Frühsommer 2018 wurde das 15-jährige Bestehen der Weinbaubruderschaft gefeiert.[5]

Mediografie

Fußnoten

  1. Quelle: Die Mitglieder der Weinbau-Bruderschaft – Traditionen wieder belebt – Seit 15 Jahren wieder Weinbau in Bad Breisig, blick-aktuell.de vom 12. Juni 2018
  2. Quelle: Judith Schumacher: Auch am Rhein wird wieder gekeltert - Privatwinzer lassen zwischen Bad Breisig und Remagen alte Tradition aufleben – Fachberatung vom Profi von der Ahr, in: Rhein-Zeitung vom 10. Oktober 2015
  3. Quelle: General-Anzeiger vom 23./24. März 2013
  4. Quelle: Judith Schumacher: Auch am Rhein wird wieder gekeltert - Privatwinzer lassen zwischen Bad Breisig und Remagen alte Tradition aufleben – Fachberatung vom Profi von der Ahr, in: Rhein-Zeitung vom 10. Oktober 2015
  5. Quelle: Die Mitglieder der Weinbau-Bruderschaft – Traditionen wieder belebt – Seit 15 Jahren wieder Weinbau in Bad Breisig, blick-aktuell.de vom 12. Juni 2018
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