Bürgerforum Sinzig e.V.

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Einladungsplakat für die erste Bürgerwerkstatt des Bürgerforums am 6. April 2016
Anlässlich des Jubiäums „750 Jahre Stadt Sinzig" im Jahr 2017 initiierte das Bürgerforum den Barbarossa-Skulpturenweg Sinzig
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Das Bürgerforum Sinzig e.V. das - zunächst unter dem Namen Bürgerinitiative "Wir für Sinzig – Sinzig für alle - für Dienstag, 21. Januar 2014, erstmals zu einer öffentlichen Versammlung eingeladen hatte, hat sich zum Ziel gesetzt, die Kernstadt von Sinzig attraktiver und schöner zu machen und sie weiter zu entwickeln. Neben den Ortsvereinen und der Aktivgemeinschaft Sinzig e.V., die die Innenstadt bereits mit Aktionen beleben und fördern, versteht sich die Iniative als "weitere Säule" für das Sinziger Stadtleben. "Die Bürgeridee, die in vielen Städten und Gemeinden bereits erfolgreich gelebt wird, soll auch in Sinzigs Kernstadt Fuß fassen und dafür sorgen, dass sich noch mehr Menschen aktiv für ihre Stadt einsetzen", hieß es.


Kontakt

E-Mail info@buergerforum-sinzig.de

Chronik

Initiatoren des Forums waren Ingo Binnewerg, Hans Jüchtern, Anisa El-Battahi, Andrea Schraaf-Wilhelmy, Silvia Mühl, Benno Schneider, Natalie Plum, Guido Hagel, Bernd Linnarz, Claudia Thelen, Moritz Mundorf und Manfred Ruch.

Gründungsversammlung: 110 Besucher folgten der Einladung der Initiatoren zur Auftakt- und Informationsveranstaltung am 21. Januar 2014 ins Vereinsheim des Spielmannszuges "Freiweg" Sinzig e.V.. Die Initiative wolle kein Kummerkasten für Beschwerden sein, sondern Lösungen finden, wie es in einem Versammlungsbericht der Rhein-Zeitung (RZ) hieß. "Wir wollen zusammen etwas bewegen, die Dinge anpacken und nicht lamentieren," wurde Ortsvorsteherin und Mitinitiatoren Silvia Mühl zitiert. Manfred Ruch, ein weiterer Mitgründer, sagte: „Die Kernstadt ist eine Perle im Ahrkreis. Sie hat schon unheimlich viel zu bieten. Man kann aber noch mehr daraus machen.“ Als Grundlage für die Arbeit der Bürgerinitiative sollen die Ergebnisse einer Studie dienen. In dieser 130.000 Euro teuren, vom Bundesinstitut für Stadt- und Raumforschung geförderten Ausarbeitung des Leipziger Architekturbüros "rb architekten" würden Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt, wie eine Stabilisierung und Wiederbelebung der Kernstadt erreicht werden könne, hieß es. Ein "Masterplan", ein "Leitbild" sowie die Erarbeitung eines Alleinstellungsmerkmales für Sinzig müssten als Handlungsrichtlinie entwickelt werden. In den Gründungsvorstand wurden gewählt: Manfred Ruch (1. Vorsitzender), Claudia Thelen (Stellvertreterin), Anisa El-Battahi (Kassenwartin), Andrea Schraaf-Wilhelmy (Schriftführerin), Silvia Mühl (Beisitzerin), Nikolaus Wilhelmy (Beisitzer), Bernd Linnarz (Beisitzer), Hans D. Jüchtern (Beisitzer) und Uwe Olschewski (Beisitzer). [1]

Die Initiative wolle, wie es weiter hieß, die folgenden Themen anpacken:

  • „belebte Häuser“ - hier soll etwas gegen Leerstände getan werden
  • „Verschönerung von Sinzig“
  • „Bibliothek in Sinzig“ - die Stadtbücherei sollte nach Ansicht von Anisa El-Battahi, einer weiteren Mitgründerin, von ihrem „umzäunten“ Platz im Rhein-Gymnasium in die Stadtmitte umziehen sollte
  • „Kultur, Freizeit und Feste“ - zu diesem Thema gehöre auch eine große Feier anlässlich des 750-jährigen Jubiläums der Stadtrechte von Sinzig im Jahr 2017
  • „historische Stadt“ - was diesen Aspekt betrifft, will die Initiative mit dem Verein zur Förderung der Denkmalpflege und des Heimatmuseums in Sinzig e.V. zusammenarbeiten
  • „Jugendstadt“ - hier sollen weitere Angebote für Jugendliche gefunden werden
  • „allgemeine Interessen“
  • "Wasser" - dieses Projekt wurde bei der Versammlung am 21. Januar auf Vorschlag des Spitzenkochs und Kräutergurus Jean-Marie Dumaine gegründet. „Sinzig liegt an Rhein und Ahr", sagte Dumaine, "es gibt mehrere kleine Bäche." Sinzig könne "ein kleines Venedig des Ahrkreises" werden.

Für einen Impuls sorgte die Architektin Jana Reichenbach-Behnisch bei der Veranstaltung. Die RZ berichtete:

In ihrer Studie hat sie die Kleinstädte Sinzig und Rochlitz (Sachsen) untersucht. Ihr Fazit: „Bürgerschaftliches Engagement kann einer der besten Motoren für die Entwicklung einer Kleinstadt sein.“ Es gebe in Sinzig gute Voraussetzungen: sehr aktive Bürger, Ortsvorsteher, Marketing, Tourismus, aber auch viele Leerstände. Reichenbach-Behnisch: „Besucher schauen in einer Stadt nie nach oben, sondern immer ins Erdgeschoss.“ Sei der Anblick negativ, bleibe das in Erinnerung. Ihr Fazit: „Sinzig braucht dringend einen runden Tisch. Die aktiven Bürger müssen auch miteinander reden, sonst passiert gar nichts.“[2]

Erste Arbeitskreistreffen: Wenige Tage nach dem überraschend großen Zulauf bei der Vorstellung der neuen Initiative im Freiwegheim werden Gruppen und Arbeitskreise gebildet, die sich um einzelne Themenfelder und Projekte kümmern sollen - von Ideen für das Sinziger Kultur- und Jugendangebot über sinnvolle Initiativen gegen die Leerstände in der Stadt bis hin zur Stadtverschönerung und Stadtgeschichte. Den Anfang machte am Montag, 17. Februar 2014, das Thema „Jugendstadt“. Interessenten trafen sich im Jugendzentrum HOT, um erstmals über mögliche Angebote und Initiativen für eine jugendgerechtere Stadt zu sprechen. Am Dienstag, 18. Februar, traf sich der Arbeitskreis „Verschönerung“ im Restaurant Blumenhof an der Mühlenbachstraße. Ebenfalls im Blumenhof folgte am Mittwoch, 19. Februar 2014, das erste Treffen des Arbeitskreises „Kultur und Feste“. Wer sich mit dem Thema Stadtbücherei befassen wollte, war am Montag, 24. Februar, im Café Barbarossa richtig. Um mögliche Initiativen gegen Leerstände in der Innenstadt geht es im Arbeitskreis „Belebte Häuser“, der sich erstmals am Donnerstag, 13. März, im HOT traf.[3]

Am Samstag, 21. Februar 2015, gründete das Bürgerforum im Evangelischen Gemeindehaus eine Arbeitsgruppe "Familienstadt". Sie soll das Angebot für Familien in der Stadt verbessern und Sinzig familienfreundlicher gestalteten - etwa durch die Gründung einer Pekip-Gruppe für junge Eltern Zeit und ihre Babys, einer offenen Mutter-Kind-Gruppe oder eines Elterntreffs, bei dem man sich mit anderen Müttern und Vätern regelmäßig austauschen kann. Denkbar sei auch "ein Projekt, bei dem Senioren Kindern und Jugendlichen ihr reiches Wissen vermitteln, während sie von der Jugend den Umgang mit dem iPad lernen."[4]

Bei der ersten Jahreshauptversammlung im März 2015 im Schloss Sinzig zog der Vorsitzende Manfred Ruch Bilanz: "Es ist Bewegung in die Stadt gekommen, wir erfahren vielfältige Unterstützung und konnten daher auch eine ganze Reihe von Ideen sehr schnell umsetzen." Die Arbeitsgruppe Verschönerung mit Andrea Schraaf-Wilhelmy habe mit dem Blumenschmuck an der Ahrbrücke und dem Bau einer Kräuterspirale an der Mühlenbachstraße rasch erste Zeichen gesetzt. Und der Verschönerungsverein im Bürgerforum habe Unterstützung durch die "rüstigen Rentner" um Uwe Degen errhalten. Als Glücksfall für den neuen Verein habe sich die Kunstausstellung ArtAhr entpuppt. Zu dieser Veranstaltung in der alten Druckerei an der Mühlenbachstraße seien insgesamt 2000 Besucher gekommen. "Ohne uns wäre die Veranstaltung nicht möglich gewesen und durch diese Veranstaltung sind wir auch über die Grenzen der Stadt hinaus sehr schnell bekannt geworden", sagte Ruch. Als tragende Säule sei das Bürgerforum auch in die Planung und Vorbereitung der 750-Jahr-Feier im Jahr 2017. Für den 11. Juli 2015 sei ein interkulturelles Fest auf dem Kirchplatz Sinzig geplant. Ferner wolle das Bürgerforum mit Vereinen, Politik und Institutionen einen Leitbildprozess für Sinzig in Gang setzen. Nikolaus Wilhelmy wurde zum Schriftführer gewählt. In den Vorstand aufgenommen wurden auch die beiden Leiterinnen der AG-Verschönerung, Andrea Schraaf-Wilhelmy, und AG Familienstadt, Vanessa Ehlen. Zu Kassenprüfern wurden Michael Lambert und Jürgen Kemna gewählt. Finanziell stehe der neue Verein gut da, wie aus dem Bericht von Kassiererin Anisa El-Battahi hervorging. Der Kassenbestand lag bei mehr als 3500 Euro. Im Haushalt der Stadt Sinzig für das Jahr 2015 stellte der Stadtrat dem Bürgerforum 5000 Euro zur Verfügung. Am Elsa-Brandström-Ring sollen sechs Rosenbögen aufgestellt und damit die Rosenpracht der 1950er und 1960er Jahre in diesem Park wiederhergestellt werden.[5]

Im Herbst 2015 eröffnete das Bürgerforum an der Koblenzer Straße 4, unterhalb des Brunnenplatzes, ein Büro. Zum Kürbisfest am 8. November 2015 wurde es offiziell eingeweiht.

Rund zwei Dutzend Sinziger folgten im April 2016 der Einladung zur ersten Bürgerwerkstatt, einem neuen Mitmachformat des Bürgerforums, ins Freiweg-Heim. „Damit war es keine Massenveranstaltung wie die Geburtsstunde des Bürgerforums am 14. Januar 2014, zu der ja immerhin über 110 Besucher gekommen waren“, hieß es im Bericht von Bernd Linnarz im General-Anzeiger (GA). „Engagierte Bürger sollen selbst aktiv werden und wir vom Vorstand des Bürgerforums brauchen auch ein Feedback, was die Bürger wirklich wollen“, so der Vorsitzende Manfred Ruch bei seiner Begrüßung. „Sie sollen hier ihre Ideen, Vorstellungen und Anregungen einbringen, wir wollen keine frontal laufende Informationsveranstaltung“, sagte Nikolaus Wilhelmy, Moderator der Veranstaltung. Die Reihe der angesprochenen Themen reichte von Sauberkeit, Ortverschönerung und die Pflasterung der Plätze in der Innenstadt über Bürgerpark bis hin zur Fahrradstadt. Über die Methode „Word Café“ berichtete der GA:

Interessant ist dabei die recht innovative Veranstaltungsform des 'World Cafés'. Denn in kleinen Gruppen wird am Tisch diskutiert. Einen gewissen kleinen anarchistischen Charme hat dabei die Grundlage, die Ideen und Skizzen sofort auf das Papier der Tischdecke zu bringen. Kritzeleien auf Tischdecken sind ja Normalerweise kein allgemein akzeptiertes Verhalten. Bei der Bürgerwerkstatt sorgte es aber für viel Spaß. Nach rund 20 Minuten wechselten die Teilnehmer dann insgesamt dreimal die Tische. Und im Freiwegheim ging es sehr lebhaft und sehr kommunikativ zu. Die Tischdecken präsentierten sich auf jeden Fall vollgeschrieben. Am Abend selbst präsentierten die Tischpaten, die an den einzelnen Thementischen als Diskussionsleiter fungierten, bereits die ersten Ergebnisse.

Viele Themen und Ergebnisse könne das Bürgerforum nur an die Stadt weiterreichen, sagte Ruch. Maike Gausmann-Vollrath, die Wirtschaftsförderin der Stadt, dürfte dabei das Unbehagen der Bürger gespürt haben, vermutete GA-Reporter Linnarz.[6]

Im August 2016 schlug das Bürgerforum dem Ortsbeirat vor, die Zentralbibliothek der Stadt, das Stadtarchiv und den Tourist-Service Sinzig an einem Ort in der Sinziger Innenstadt zu vereinen – beispielsweise im Ladenlokal des ehemaligen CAP-Marktes an der Bachovenstraße. Bei dieser Gelegenheit könnte dort auch eine dringend benötigte öffentliche Toilette geschaffen werden. Die seit Jahrzehnten im Souterrain des Rhein-Gymnasiums untergebrachte Stadtbibliothek friste ein Schattendasein, argumentierte der Sprecher des Bürgerforums, Manfred Ruch. Von den Schülern abgesehen, gebe es nur wenige Sinziger, die sich aufmachen, um dort ein Buch auszuleihen. Das könnte sind ändern, wenn die Bücherei zentraler gelegen wäre. Das treffe auch auf das im Bauamt der Stadt untergebrachte Stadtarchiv zu. Das „Gedächtnis der Stadt“ habe einen besseren Platz verdient, so Ruch. Dem Fremdenverkehrsbüro stünde eine Aufwertung ebenfalls gut zu Gesicht. Denn die Anlaufstelle für Fahrradtouristen, Wanderer und Ausflügler sei allzu häufig geschlossen. Darüber hinaus sei die jetzige Tourist-Info nicht barrierefrei. „Die Überlegung ist allerdings nicht neu“, erinnerte der General-Anzeiger: „Bereits vor einem Jahr hatte man im Stadtrat einen Zusammenschluss der drei Einrichtungen im Ladenlokal des ehemaligen „Cap-Marktes“ an der Bachovenstraße diskutiert.“ Eine Mehrheit habe sich für diesen Vorschlag allerdings nicht gefunden.[7]

Videos

Siehe auch

Mediografie

Weblinks

Fußnoten

  1. Quellen: Jan Lindner: Initiative will Sinzig weiterentwickeln, rhein-zeitung.de vom 23. Januar 2014 und Victor Francke: "Bürgerbewegung": Sinziger Innenstadt soll attraktiver werden, general-anzeiger-bonn.de vom 23. Januar 2014
  2. Quelle: Jan Lindner: Initiative will Sinzig weiterentwickeln, rhein-zeitung.de vom 23. Januar 2014
  3. Quelle: „Wir für Sinzig – Sinzig für alle“: Jetzt wird es konkret - Arbeitskreise für diverse Themen und Projekte werden gegründet, in: Rhein-Zeitung vom 4. Februar 2014
  4. Quelle: Rhein-Zeitung vom 4. Februar 2015
  5. Quelle: Neuer Verein in Sinzig - Bürgerforum bringt Bewegung in die Stadt, general-anzeiger-bonn.de vom 13. März 2015
  6. Quelle: Bernd Linnarz: Bürger brachten ihre Ideen ein – Erste Bürgerwerkstatt des Sinziger Bürgerforums, general-anzeiger-bonn.de vom 10. April 2016
  7. Quelle: Victor Francke: Stadtentwicklung in Sinzig: „Da gibt es Handlungsbedarf“, general-anzeiger-bonn.de vom 1. September 2016
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