Johannes Schulz

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Dr. Stephan Ackermann, Bischof von Trier, und Dr. Felix Genn, Bischof von Münster, enthüllten am Samstag, 21. August 2010, am Restaurant „Waldfrieden“ am Laacher See oberhalb von Wassenach) eine Gedenktafel zu Ehren der von den Nazis ermordeten Priester Johannes Schulz und Josef Zilliken.

Pfarrer Johannes Schulz (* 3. April 1884 in Völklingen, Ortsteil Luisenthal; † 19. August 1942 in Dachau) war ab 1935 Pfarrer in Nickenich (St. Arnulf) und ab 1939 Definitor des Dekanats Andernach.


Vita

Am Nachmittag des 27. Mai 1940 saßen Pfarrer Schulz und sein Konfrater Josef Zilliken aus Wassenach auf der Terrasse des Hotels Waldfrieden am Laacher See, als plötzlich Hermann Göring mit Gefolge dort als Gast erschien. Während die anderen Anwesenden sofort aufstanden und den Marschall mit dem Hitlergruß grüßten, nahmen die beiden Priester von den Vorgängen keine Notiz und ignorierten Göring.[1]

Noch am gleichen Abend wurden beide Pfarrer verhaftet. Im Juni und Juli 1940 saßen sie im KZ Buchenwald ein, von August bis Dezember des Jahres im KZ Sachsenhausen. Ende 1940 überstellte man die Geistlichen in den Pfarrerblock des KZ Dachau. Sie mussten dort ständig mit zum Hitlergruß erhobenem Arm, an einer auf eine Stange gesteckten Mütze (Gesslerhut) vorbeimarschieren, die Göring symbolisieren sollte. Als weitere Schikane hatten sie unzählige Male auf eine Schiefertafel zu schreiben: „Jeder Deutsche ist verpflichtet, den Reichsmarschall zu grüßen.“

Ab Frühjahr 1942 musste Schulz bis zur völligen Entkräftung in einem nahen Moorgebiet arbeiten. Am 5. August 1942 kam er ins Lagerkrankenhaus und ihm wurden nach Aussage eines Mitgefangenen beide Beine amputiert. Durch die harte Zwangsarbeit, Nahrungsmangel und Misshandlungen stark geschwächt, starb Pfarrer Johannes Schulz am 19. August 1942. Seine letzten Worte waren: „Ich sterbe für meine Gemeinde, damit alle gerettet werden für die Ewigkeit“. Sein Mitbruder Josef Zilliken erlag im Herbst 1942 der KZ-Haft.

Weblink

Wikipedia: Johannes Schulz

Fußnoten

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