Katholische Pfarrkirche „St. Michael“ Franken

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Kirche und Pfarrhaus in Franken
Weihbischof Franz Josef Gebert weihte am Sonntag, 6. Dezember 2020, den neuen Altar.
Blick zum Chor mit dem im Dezember 2020 konsekrierten neuen Altar, davor rechts und links die Seitenaltäre
Seitenaltar
Seitenaltar
Der mit Fresken ausgemalte gotische Chor und der aus dem 13. Jahrhundert stammende mächtige Taufstein
Blick zur Orgelempore
Der Erzengel Michael, Schutzpatron der Kirche
Franken - Heinz Grates (72).jpg
Zum Gedenken an die Gefallenen des 1. Weltkriegs

Der heutige Bau der katholischen Pfarrkirche „St. Michael“ in Franken stammt überwiegend aus dem 18. Jahrhundert und ist nach Norden ausgerichtet. Die frühere Kirche aus dem 15. Jahrhundert hingegen war in Richtung Osten gerichtet. Von ihr steht noch der gotische Chor, der nun wie ein Querhaus wirkt. Das erste Gotteshaus der bereits im Jahr 1131 bestätigten Pfarrei von Franken ist im romanischen Stil gebaut worden. Fragmente dieser vermutlich ersten Kirche des Ortes sind im Kern des Turms der heutigen Kirche erhalten. Der im gotischen Chor stehende aus Basalt gehauene Taufstein stammt aus dem 13. Jahrhundert. Im Bau aus dem 18. Jahrhundert befinden sich kunstvoll verzierte Fliesen aus Sinziger Produktion.


Standort

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Chronik

Wann die ersten Steine der Kirche gesetzt wurden, verschwindet im Dunkel der Vergangenheit. Gründung und Bau einer Kirche in Franken reichen jedoch nachweislich bis in den Beginn des 12. Jahrhunderts zurück. 1131 wird die Pfarrei mit ihrer wohl romanischen Kirche erstmals in Urkunden erwähnt. Der romanische Baukern ist noch heute im Inneren des heutigen Turms erhalten.

Bei einem größeren Umbau im 15. Jahrhundert wurde an den Chorturm ostwärts der gotische Chor angebautund mit Fresken ausgemalt, der heute als Taufkapelle dient. Ihre heutige Form verdankt die Kirche dem Reichsgrafen Johann Caspar von Hillesheim aus Ahrenthal, der sie im Jahr 1748 erweitern ließ. Dabei wurden das einschiffige Langhaus sowie eine kleine Ecke des gotischen Chorraumes abgerissen und ein nach Norden gerichtetes vierachsiges Schiff errichtet. In diesem Bauzustand zeigt sich die Kirche noch heute, wenn man von den weiteren kleinen Umbauten während der Nachfolgezeit absieht, die das Erscheinungsbild der Kirche nicht wesentlich veränderten.

Zu Ostern 2005 wurde die jüngste Renovierung der Kirche beendet. Die 58.000-Euro-Investition wurde von Bistum, Stadt Sinzig und vielen Spendern getragen. Zur Überraschung aller Beteiligten Beteiligten war bei der Renovierung an Decken und Wänden des Kirchenschiffes die neubarocke Ausmalung aus dem Jahr 1922 wieder zum Vorschein gekommen, die später weiß übertüncht worden war. Nach Rücksprache mit dem Bistumskonservator ließ der Pfarrverwaltungsrat die alte Ausmalung restaurieren und die farbigen Deckenbilder neu fassen.

Altarraum wurde neu gestaltet

Weihbischof Franz Josef Gebert weihte am Sonntag, 6. Dezember 2020, den neuen Altar der Pfarrkirche. Aufgrund des bistumsweiten Corona-Hygienekonzepts konnten 30 Gläubige das Pontifikalamt in der barocken Dorfkirche mitfeiern; außerdem wurde die Feier via Livestream übertragen. Konzelebranten waren Pfarrer Frank Werner und Dechant Frank Klupsch. Vertreter der Freiwilligen Feuerwehr, des katholischer Junggesellenvereins und des St.-Sebastianus-Schützenvereins trugen der Prozession ihre Vereinsfahnen voran, es folgten der Weihbischof, Priester und Ministranten. In St. Michael war zuvor der gesamte Altarraum neu gestaltet worden: Altarpodest, Altar und Ambo bestehen aus grünem Anröchter Dolomit. Damit steht das Arrangement in deutlichem Kontrast zur barocken Ausstattung des Kirchraumes. Die Gestaltung war das Ergebnis der Zusammenarbeit von Diözesanbaukommission und Kirchengemeinderat. Die aufwendige Ausgestaltung der Dorfkirche sei Ausdruck für den Wunsch der damals dort lebenden Menschen, ihrem Gott einen prächtigen Ort zu erschaffen, sagte Weihbischof Gebert in seiner Predigt. „Eine kleine Gemeinde, in welcher die Leute arm sind, baut eine solche Kirche. Warum taten sie das?“, fragte er und führte aus, dass Menschen mit ihrem Gotteshaus zeigen wollten, dass ihnen Schönheit und Fantasie wichtig seien; sie wollten ausdrücken, was in ihrem Inneren ist. „Aber Gott braucht das alles nicht. Die Botschaft ist eigentlich ganz einfach“, so der Weihbischof. Und genau das drücke sich in dem neuen Altar-Ensemble aus. Einfach und schlicht stehe es inmitten der barocken Opulenz und sei doch Mittelpunkt der Gemeinde. Ein Reliquiar der seligen Schwester Blandine Merten, die zu Lebzeiten im Ursulinenorden nicht entfernt von Franken tätig war, wurde in dem Altar beigesetzt. Nach der Anrufungslitanei besprengte der Weihbischof den Altar mit Weihwasser, bevor er die Oberfläche mit Chrisamöl salbte. Anschließend entzündete er auf dem Altar fünf Weihrauchfeuer als Symbole für die Wundmale Jesu, begleitet von Gebeten und der Bitte zu Gott: „Segne diesen Altar, damit er zu einer festlichen Tafel für die Tischgenossen Christi werde. Er sei ein Ort des Umgangs mit Dir und ein Ort des Friedens.“ Nach dem Weiheritual feierte der Weihbischof die erste Eucharistie mit der Gemeinde am neuen Altar.[1]

Innenausstattung

Die im Turm hängende „mittlere“ Glocke stammt aus dem Jahr 1461. Zwei weitere Glocken, im Ersten Weltkrieg eingeschmolzen, wurden im Jahr 1969 ersetzt. Die Westtüre des Turms soll von der Burg Olbrück stammen.

Bereits im Jahr 1684 standen in St. Michael drei Altäre. Zusammen mit weiteren sakralen Gegenständen aus dieser Zeit sind sie bis heute weitgehend erhalten. Der St. Michael geweihte Hauptaltar aus dem Jahr 1758 trägt das Wappen der Familie von Hillesheim, den Herren von Schloss Ahrenthal. Die Nebenaltäre aus dem Jahr 1743 sind St. Maria und St. Josef geweiht.[2]

Die kleine Orgel auf der Empore von St. Michael stammt aus dem Jahr 1875.

In der Taufkapelle steht ein mächtiger Taufstein aus Basalt, der aus der Mitte des 13. Jahrhunderts stammt. Aus Gründen, die bislang nicht nachvollzogen werden konnten, ist dieser Taufstein um das 1830 in der Erde vergraben worden. 1957 wurde er wiederentdeckt und an seinem heutigen Standort aufgestellt.

Geläut

Eine der drei Glocken stammt aus dem Jahr 1461.

Organist

Karin Zepp (ab Januar 2003), Vorgänger: Josef Monschau (vom 1. Dezember 1962 bis 31. Dezember 2003)

Küster

Dorothea Bley (ab Herbst 2005), Vorgänger: Ehepaar Nelly und Ewald Breuer

Weitere Bilder

Außen

Innen

Siehe auch

Katholische Pfarrgemeinde „St. Michael“ Franken

Mediografie

Weblinks

Fußnoten

  1. Quelle: Pressemitteilung der Bischöflichen Pressestelle Trier vom 9. Dezember 2020
  2. Quelle: Jochen Tarrach: Pfarrkirche ist ein Kleinod – Frankener Gotteshaus überrascht im Inneren durch seine große Farbenpracht, in: Rhein-Zeitung vom 9. April 2016
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